Apotheken ist in der Corona-Pandemie eine besondere Rolle zugekommen. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen und pandemiebedingte Herausforderungen an organisatorische Abläufe– es gab etliche Themen beim Besuch von Landrat Jan Weckler in der Linden-Apotheke in Wölfersheim.
Deren Inhaber Christian Koch hat seit der Gründung der Apotheke viel investiert, erst zuletzt in ein ausgefeiltes coronagerechtes Kunden-Betreuungs-System. Für seine innovativen Ansätze wurde er bereits vor ein paar Jahren mit dem Deutschen Apothekenpreis ausgezeichnet.
„Die Einhaltung der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen stellt Geschäftsleute aller Branchen – sofern sie denn öffnen durften - vor ganz neue Aufgaben. Vorbei die Zeiten, da man sich als Unternehmer über Gedrängel zwischen Regalen oder vor der Theke gefreut hat. Auch Apotheken hatten mit Besucherbeschränkungen, Maskenpflicht, verschärften Hygieneregeln nicht nur mit einem Mehraufwand, sondern teilweise auch mit Frust von allen Beteiligten zu kämpfen. Gerade in der Versorgung mit Schutzmaterial und im weiteren Verlauf mit dem Angebot von Corona-Schnelltest standen Apotheken im Verlauf der Pandemie voll im Fokus“, so Landrat Jan Weckler, der im Laufe der Pandemie sowohl mit Arztpraxen als auch Apotheken in regelmäßigem Austausch war.
Der Inhaber der Linden–Apotheke, Christian Koch, hat in der Krise auch Chancen gesehen und beispielsweise ein ausgefeiltes Hygiene- und Sicherheitskonzept für Kunden und Mitarbeiter der Apotheke umgesetzt. Einen vorher als Foyer beziehungsweise Durchgang zum Treppenhaus dienenden Raum wurde zu einem Warteraum mit Viren-Filtersystem umfunktioniert und zusätzlich ein elektronisches Aufrufsystem installiert, das die Besucher über Nummernvergabe und je nach Anliegen intelligent steuert. „Auf diese Weise wird die Zahl der Anwesenden im eigentlichen Apothekenraum konstant auf zulässigem Niveau gehalten, und wer warten muss, steht nicht vor der Tür ‚im Regen‘, sondern kann sich gemütlich auf einem der bereitstehenden Sessel niederlassen“, erläutert Koch.
Neue Wege wurden in der Linden-Apotheke immer schon gerne beschritten. Gerne führte Inhaber Koch „Karl“ vor, den Roboter, der auf kleinstem Raum einige Tausend der gebräuchlichsten Medikamente verwaltet und auf Anforderung an genau den Arbeitsplatz ausliefert, von dem aus sie angefordert wurden. Weitere Besonderheit der Apotheke: Die EDV-basierte Abholmöglichkeit für bestellte Medikamente. Dabei handelt es sich um einen rund um die Uhr zur Verfügung stehenden straßenseitig zugänglichen Automaten, bei dem nach Eingabe des Abholzettels und einer kurzen Wartezeit das vorbestellte gewünschte Medikament ausgegeben wird.
Zusätzlich wurde über die weitere Digitalisierung im medizinischen Bereich, wie die Einführung des elektronischen Rezepts im Januar 2021, gesprochen. Koch und Weckler waren sich einig, dass für die grundsätzlich notwendigen und richtigen Digitalisierungsprozesse Effizienz, Zielführung sowie Absicherungsmaßnahmen notwendig sind.
Landrat Jan Weckler zeigte sich speziell von den Lösungen beeindruckt, die in der Linden-Apotheke im Bereich der Corona-Bedingungen gefunden wurden, die aber auch darüber hinaus für alle Beteiligten durch ruhigere Abläufe mehr Komfort bringen. „In der Corona-Pandemie ist den Apotheken eine besondere Rolle zugefallen. Wie in allen Lebensbereichen gab es auch hier einen erhöhten Aufwand, die Digitalisierung hat aber auch einen Schub gemacht. Am Beispiel der Linden-Apotheke ist zu sehen, dass man der ungewollten und ungewöhnlichen Situation mit etwas Kreativität auch Gutes abgewinnen kann“, so Weckler.
Foto: Landrat Jan Weckler mit Apotheker Christian Koch und dem ihm kürzlich überreichten Deutschen Apothekenpreis.
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