Gemeinden arbeiten beim Impf-Fahrservice zusammen

Wölfersheim
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Die  Corona-Impfungen kommen zunehmend in Gang. Erst zwischen den Jahren wurde im Wölfersheimer Seniorenzentrum mit den Impfungen durch mobile Impfteams begonnen. Auch Bürgerinnen und Bürger ab dem 80. Lebensjahr, die nicht in einem Alten- und Pflegeheim leben, können sich impfen lassen.

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Doch gerade für ältere Menschen ist  die Fahrt zu einem der Impfzentren nicht immer ohne weiteres möglich. Viele Städte und Gemeinden bieten daher meist über Ehrenamtliche getragene Fahrdienste an. In Echzell, Florstadt,  Reichelsheim und Wölfersheim werden Fahrten, die nicht über Ehrenamtliche abgedeckt werden können, nun gemeinsam über die Jugendpflege 4.0 realisiert.

Am 19. Januar öffneten in Hessen die ersten fünf Corona-Impfzentren. Büdingen ist noch nicht dabei, aber Gießen. Dort können sich dann auch  Wetterauer ab dem 80. Lebensjahr, die nicht in einem Alten- und  Pflegeheim leben, impfen lassen. Hierzu ist jedoch eine Terminvereinbarung notwendig. Die Terminvergabe für Impfungen verläuft  telefonisch über die Rufnummer 116 117 oder über die Internetplattform  Impfterminservice.de. „Es gibt leider einige ältere Mitbürgerinnen und  Mitbürger, die keine Verwandten oder Bekannten haben, die sie fahren können. An dieser Stelle wollen wir als Kommunen  mit einem Fahrservice unterstützen“, so Wölfersheims Bürgermeister Eike See.

Dabei greifen die Kommunen auf das breite ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger zurück. „Im Rahmen unserer Aktion Wölfersheim hilft haben sich viele Bürgerinnen und Bürger gemeldet, die bereit sind mit anzupacken. Auf unseren Aufruf an die Ehrenamtlichen haben sich innerhalb kürzester Zeit Mitbürger bereiterklärt mit Fahrten zu unterstützen“, berichtet die in Wölfersheim zuständige Projektkoordinatorin Martina Schmitt.

Auch in den anderen Kommunen kann man auf entsprechende Netzwerke bauen. „Wir  werden auch das Netzwerk der im Frühjahr bereits gegründete ‚Bürgerhilfe  Reichelsheim‘ nutzen. Das damals geschaffene Hilfsangebot ist ein wichtiger Pfeiler. Es tut gut, zu sehen, wie viele  Menschen vor Ort helfen möchten und sich in der Pandemie solidarisch  zeigen“, lobt Reichelsheims Bürgermeisterin Lena Herget-Umsonst.

Doch nicht immer wird es möglich sein, die Fahrten über Ehrenamtliche abzuwickeln. An dieser Stelle wollen die Kommunen zusammenarbeiten. „Wir  arbeiten bereits in den verschiedensten Bereichen wie der Sozialstation und der Gemeinschaftskasse erfolgreich zusammen. Unsere gemeinsame Jugendpflege 4.0 leistet hervorragende Arbeit und wird auch an dieser Stelle einspringen, wenn Not an Mann ist“, so Florstadts Bürgermeister Herbert Unger, „auch wenn wir in Florstadt ebenfalls auf eine große ehrenamtliche Unterstützung bauen können“. Über  die vorhandenen Kleinbusse der Kommunen sollen  Fahrten in die Impfzentren realisiert werden. „Einmal mehr zeigt sich, wie gut die  vier Kommunen harmonieren und zum Wohle ihrer Einwohner eine gemeinsame  Lösung gefunden haben, welche auch alleinstehenden Senioren ermöglicht, sicher und zuverlässig zu einem Impfzentrum zu gelangen“, zeigt sich Echzells Bürgermeister Wilfried Mogk begeistert.

Wer einen Termin im nächstgelegenen Impfzentrum vereinbart hat und Unterstützung beim Transport in das Impfzentrum benötigt, kann sich telefonisch in den Rathäusern der vier Städte und Gemeinden melden. Bei der Vergabe der Impftermine ist in Florstadt auch die dortige Bürgerhilfe gerne unterstützend tätig, während die Fahrtermine von den Ansprechpartnerinnen in den jeweiligen Kommunen koordiniert werden.

Die vier Bürgermeister versäumen es jedoch nicht auch Kritik an der  Vorgehensweise des Landes zu üben, das in einem Brief an die Städte und Gemeinden verweist. „Das Feedback der  Bürger, die bis jetzt versucht haben, einen Termin zu vereinbaren, ist  leider alles andere als gut. Lange telefonische Wartezeit, abstürzende  Server bei Online-Terminvereinbarungen und ausbleibende Rückrufe sind nur einige Beispiele, die unsere Bürger an uns heran  tragen. Ebenfalls wäre es sehr wünschenswert, wenn die Landesregierung  auch über eine finanzielle Unterstützung bei der Organisation des  Fahrdienstes nachdenken würde. Es darf nicht von der finanziellen Leistungsfähigkeit einer Kommune abhängen, ob man sich  solidarische Projekte, wie dieses, leisten kann“, sind sich die  Bürgermeister einig.



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