Heuchelheim feiert seine „neue“ Kirche

Fotos: Kirchenvorstand Reichelsheim/Wetterau

Heuchelheim
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Es ist soweit: Die Kirche in Heuchelheim wird wieder eingeweiht. Fast vier Jahre ist die 100-Quadratmeter-Dorfkirche saniert und restauriert worden. Pfingstsonntag, 28. Mai, 10 Uhr beginnt der Festgottesdienst. Diesen gestaltet Pfarrerin Andrea Krügler musikalisch begleiten ihn Ralf Schäfer (Orgel), Michael Möbs und Heike von Blanckenburg (Gesang) sowie Andreas Schmidt (Trompete). Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es Informationen rund um die Bauphase und einen Ausblick, was zukünftig in der Kirche möglich sein wird.

Rund um die Kirche kann gefeiert werden, die Feuerwehr bietet am Dorfplatz Essen und Getränke an, später lädt die Kirchengemeinde zu Kaffee und Kuchen ins Dorfgemeinschaftshaus ein. Im Kirchgarten wird ein Zelt aufgebaut, so dass möglichst viele Gäste an der Einweihung teilnehmen können. Ab 13.15 Uhr spielen Orgelschülerin Fiona Karl sowie die Organisten Jonathan Werner und Dr. Ralf Schäfer Orgelmusik.

Im Inneren der Kirche hat sich in den vergangenen vier Jahren einiges verändert: Neben einer neuen Heizung mit Lüftung, ist die Elektrik komplett erneuert worden. Auf den ersten Blick beim Eintreten wird der Sandsteinfußboden auffallen sowie Altar und Ambo (Stehpult). Die beiden Prinzipalstücke sind vom Künstlerpaar Charlotte Gehrig und Mark Hilgenfeld aus Plexiglas und des Holzes aus dem alten Altar gestaltet worden. Die Kirche kommt nun völlig ohne Bänke aus, die Kirchenbesucher sitzen künftig auf Stühlen. Wandert der Blick an die Empore ist dort auf den 13 Feldern eine umlaufende Zeichnung zu sehen. Granatapfel, Lilie, Efeu, Rose und Drachenfrucht fallen auf. Das sind Pflanzen, die in der christlichen Mythologie den drei Heiligen zuzuordnen sind, denen die Kirche vor mehr als 600 Jahren geweiht wurde: Valentin, Georg und Maria (die Mutter von Jesus Christus). Die Pflanzen werden durch rankende Elemente, die von Gefach zu Gefach verlaufen, verbunden. „Das gleicht den Noten einer Partitur eine Hymne auf Liebe, Mut, Fruchtbarkeit und Vielfalt“, erklärt dazu Künstlerin Barbara Bux, die dieses Werk für die kleine Dorfkirche geschaffen hat. Musikalisches Herzstück der Heuchelheimer Wohnzimmerkirche ist weiterhin die Bernhard-Orgel aus dem Jahr 1859. Während der Restaurierungsphase ist sie von Orgelsachverständigen begutachtet worden, dabei haben die Fachleute dem Kirchenvorstand empfohlen die Orgel an die Brüstung der Empore zu setzen, da sie als Brüstungsorgel von dem Erbauer konzipiert worden ist. Tatsächlich stand das Instrument bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts auf inzwischen nicht mehr vorhandenen Empore an der Ostseite der Kirche. Nun hat sie wieder einen Platz direkt an der Brüstung. Verändert hat sich auch die Farbgebung von Orgel und der Einrichtung. Waren Orgel und Empore früher grün gestrichen, sind sie nun in grau gehalten. Die Wandfarbe ist ein gebrochenes weiß. Umlaufend unter der Decke ist eine absetzende Linie zu erkennen. Der vorherige Putz an den Wänden musste nahezu komplett entfernt werden. Stimmungsvoll wirkt es, wenn die LED-Leuchten warmes Licht verströmen. Die Bauleitung der lag bei Architektin Tine Göllner. Im Projektteam haben die Architekten Joachim Sykalla, Eva Stendel und Dirk Schindewolf von der Bauverwaltung Oberhessen der Evangelischen Landeskirche Hessen Nassau (EKHN), Ines Dauernheim und Heidi Mayer vom Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Reichelsheim sowie den Pfarrerinnen Angela Schwalbe und Andrea Krügler mitgewirkt.

Den größten Teil der Restaurierungskosten hat die EKHN übernommen. Die Kirchengemeinde hat in den vergangenen Jahren Spenden generieren können, um ihren Anteil stemmen zu können und die Kunstwerke anzuschaffen. „Wir danken allen Spender herzlich für ihre Gaben“, erklärt der Kirchenvorstand. Weitere Spenden seien willkommen, um noch anstehende Anschaffungen wie weitere Stühle, Sitzkissen, einen Wagen für die Gesangbücher anzuschaffen. Hier die Kontodaten: Regionalverwaltung Wetterau, IBAN: DE 29 5206 0410 0004 1002 55, BIC GENPDEF1EK1, Verwendungszweck: Reichelsheim 01 811000 Spende Kirchenrenovierung Heuchelheim

Wer die Atmosphäre während Konzerten in der Kirche erleben möchte, hat dazu die Gelegenheit. Organist Ralf Schäfer hat eine Sommerkonzert-Reihe organisiert. Sie beginnt am Sonntag, 4. Juni, 17 Uhr – dann unterhalten „Ralf Schäfer und Freunde“. Am Donnerstag (Fronleichnam) 8. Juni, ebenfalls um 17 Uhr gastieren Anneli Richter und Erik Hernandez mit ihrem neuen Programm „SolyMar“. Spitzen-Organist und Orgel-Professor Tomasz Adam Nowak beendet die Sommerkonzert-Reihe am Sonntag, 11. Juni, 17 Uhr.


Bildunterschriften:

3396 Die Kirche im kleinsten Reichelsheimer Stadtteil, Heuchelheim, aus dem Jahr 1420 ist in den vergangenen vier Jahren von Innen grundhaft saniert und neu eingerichtet worden.

3324 Die Emporenfelder ziert das Kunstwerk „Virtus Constantiae – Von der Kraft der Beständigkeit“, das Künstlerin Barbara Bux für die Kirche entworfen und gestaltet hat. Es greift Pflanzen auf, die in der christlichen Mythologie den drei Heiligen zuzuordnen sind, denen die Kirche vor mehr als 600 Jahren geweiht worden ist.

3396 „Morgensonne leuchtet“ – Scheint die Sonne morgens ins Ostfenster herein spiegelt sie sich nun im Plexiglas des neuen Altars, den Charlotte Gehrig und Mark Hilgenfeld, entworfen und gebaut haben, die Holzplatte konnte aus  dem Vorgängermodell angefertigt werden.

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