Wetteraukreis. Innovative Wege – darum geht es beim nächsten Regionalforum, zu dem der Verein Oberhessen in Kooperation mit dem Wetteraukreis und der Wirtschaftsförderung Wetterau einlädt. Die Veranstalter möchten gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern aktiv werden und über die künftige Mobilität im ländlichen Raum diskutieren, um sie vielfältig und nachhaltig zu gestalten: am Samstag, 28. September, von 10 bis 13 Uhr im Bürgerhaus Ortenberg.
„Mobiles Oberhessen“, so ist nicht nur die Veranstaltung überschrieben, sondern auch eine Steuerungsgruppe, die seit einiger Zeit zusammenarbeitet. Deren Mitglieder betonen die Chancen, welche die interkommunale Landesgartenschau 2027 bietet – als Treiber der Mobilität im ländlichen Raum, weit über die touristische Großveranstaltung hinaus. „Unsere Idee war, relevante Akteure und Experten zu diesem Thema zusammenzubringen“, erklärt Bernd-Uwe Domes, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Wetterau, die die Steuerungsgruppe leitet. Vertreten sind Experten von Regionalverband Rhein-Main, Kommunen und Wetteraukreis, Hochschulen, Fach- und Planungsbüros, Verkehrsgesellschaft Oberhessen sowie Hessen Mobil. Die Arbeit an der Mobilität der Zukunft wird hier gebündelt: Die Mitglieder berichten regelmäßig über Neuigkeiten und Projekte, besprechen, wie es weitergehen soll.
Beim nächsten Regionalforum soll auch die Öffentlichkeit einbezogen werden. Denn Mobilität in die Zukunft zu denken, nützt wenig, wenn man diejenigen nicht mitnimmt, die davon betroffen sind: die Menschen in Oberhessen. Deshalb sollen vor Ort am 28. September auch Bürgerbefragungen durchgeführt werden, um zu ergründen, was die Menschen selbst für Vorstellungen von einem mobilen Oberhessen haben.
Zunächst wird das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet: Regierungspräsident Prof. Dr. Jan Hilligardt aus Darmstadt wird die Herausforderung und Herangehensweise aus Behördensicht erläutern, ebenso wie Vertreter des Wetteraukreises sowie des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat. Auch Ortenbergs Bürgermeister Markus Bäckel wird ein Grußwort sprechen, ebenso seine Glauburger Kollegin Henrike Strauch, die an diesem Tag aber vor allem als Vorsitzende des einladenden Vereins Oberhessen auftreten wird.
Es folgen einführende Informationen der Wirtschaftsförderung Wetterau über die bisherige Zusammenarbeit in der Steuerungsgruppe „Mobiles Oberhessen“. Im Anschluss wird Prof. Dr. Josef Becker von der Frankfurt University of Applied Science über die Zukunft der Mobilität im ländlichen Raum sprechen. In diesem Hauptvortrag der Veranstaltung wird es zunächst darum gehen, wie sich der Freizeit- und der Alltagsverkehr zurzeit darstellen. „Hier wird zum Beispiel auch der enorme Kaufkraftverlust angesprochen, den mehrere Autos pro Haushalt bedeuten“, erklärt Henrike Strauch. „Das ist viel Geld, das in die Mobilität fließt, das an anderer Stelle fehlt.“ Aber, ergänzt Oliver Schmidt, Projektmanager bei der Wirtschaftsförderung Wetterau: „Wir stehen für vielfältige Mobilität ein. Wir arbeiten nicht gegen das Auto, sondern für nachhaltigere Alternativen. Zurzeit müssen die Menschen auf dem Land häufig mit dem Auto fahren, weil es nicht anders geht“. Becker, Professor für Schienenverkehrswesen und öffentlichen Verkehr, wird in seinem Vortrag verschiedene Lösungsvorschläge der aktuellen Forschung zum Thema Verkehrsplanung vorstellen.
Im zweiten Block der Veranstaltung geht es um die bereits laufenden Planungen in der Region. So wird Christan Sperling vom Wetteraukreis über den aktuellen Sachstand zur Radverkehrsplanung in der Region berichten. „Auch hier kann die Landesgartenschau ein Entwicklungstreiber sein, sowohl für Rad- als auch für Wanderwege“, sagt Christian Sperling.
Auch das Projekt RaMo wird vorgestellt: „Raum für neue Mobilität“ soll eine nachhaltigere Mobilität in der Region Frankfurt/Rhein-Main fördern – durch das Bündeln umweltfreundlicher Verkehrsträger sowie deren digitale Vernetzung. Nachdem zunächst Standorte für sog. Mobilitätsstationen als Bindeglied zwischen individuellem und öffentlichem Verkehr bestimmt worden sind, soll es nun an die Umsetzung gehen.
Wie es darüber hinaus in Sachen Landesgartenschau aussieht, werden Stefan Klöppel, Leiter ZOV-Verkehr sowie Florian Herrmann und Thomas Hellingrath, die Geschäftsführer der LGS gGmbH, darlegen, wenn sie den aktuellen Stand der Verkehrsplanung zur Großveranstaltung in 2027 vorstellen. Dabei geht es von den Parkplatzflächen und der bedarfsgerechten Anpassung von ÖPNV-Linien, über buchbare Ausflugstouren mit Führung, bis hin zur Idee von innerörtlichen Shuttleverkehren. „Ziel ist es, möglichst vielen Besuchern die Anreise zur Landesgartenschau mit dem ÖPNV als attraktive Alternative anbieten zu können, insbesondere aus dem Frankfurter Raum“ sagt Klöppel. „Wir wollen uns 2027 als Entdeckerregion präsentieren, auf möglichst umweltfreundlichen Wegen, dabei spielt das Rad eine wichtige Rolle“, ergänzt Florian Herrmann.
Der dritte und letzte Block ist praktischen Beispielen aus der Region vorbehalten: „Die Dorfbeweger“ aus Ortenberg-Effolderbach/-Usenborn stellen sich vor, ebenso die Bürgerbusinitiative aus Büdingen. „Diese Impulsvorträge sollen zeigen, dass es bereits erfolgreiche Initiativen aus der Bürgerschaft heraus gibt – die sogar über das LEADER-Programm gefördert werden können“, sagt Klaus Karger, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Wetterau.
Info:
Das Regionalforum „Mobiles Oberhessen“ findet am Samstag, 28. September, von 10 bis 13 Uhr im Bürgerhaus Ortenberg (Wilhelm-Leuschner-Straße 6) statt. Die Veranstalter bitten um Anmeldung an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder unter 06031 77269-0. Aber auch Kurzentschlossene sind herzlich willkommen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Für Snacks und Getränke ist gesorgt.
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