SPD-Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl besucht Sozialstation Nidda

Nidda
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Zusammen mit dem sozialpolitischen Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion, Reimund Becker, besuchte die SPD-Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl die Sozialstation in Nidda, um sich über die aktuellen Herausforderungen im Bereich der ambulanten Pflege zu informieren. Besonders arbeitsintensiv sei gerade die Umstellung auf die elektronische Patientenakte, die zum 1.1.2023 geplant sei, so Patricia Pinkhaus (Pflegedienstleitung) und Martina Merz (Verwaltungsangestellte) von der Sozialstation Nidda.

„Von der Digitalisierung erhoffen wir uns, dass sich Abläufe erleichtern und die Dokumentationsarbeit nach einem Patientenbesuch beschleunigt werden kann“, erklärt Patricia Pinkhaus.

Derzeit betreuen acht Mitarbeiterinnen (teilweise in Teilzeit) 144 Menschen in der ambulanten Pflege. Insgesamt fehle es aber an Pflegekräften, das spüre man auch in Nidda. „Das öffentliche Angebot an ambulanter Pflege in Nidda ist wichtig. Viele ältere Pflegebedürftigte können so gut versorgt werden und die Mitarbeiterinnen der Sozialstation werden nach dem Tarif des öffentlichen Dienstes bezahlt. Das bietet viele Vorteile für die Mitarbeitenden, unter anderem das eigenverantwortliche Arbeiten und die individuellen Arbeitszeiten im Vergleich zu stationären Einrichtungen“, führt die Leiterin des Fachbereichs Soziales der Stadt Nidda, Geertje Adjinschi aus.

„Der Bezug zu den einzelnen pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen ist uns bei unserer Arbeit besonders wichtig“, so die Pflegedienstleitung Patricia Pinkhaus. Gut werde ihre Arbeit durch die Gemeindepflegerin Sandra Frank ergänzt, die gefördert durch das hessische Landesprogramm bei der Stadt Nidda angestellt ist. „Ich mache Hausbesuche, schaue vor Ort, wie es den Menschen geht und halte auch telefonisch Kontakt. Ich organisiere einen Nähtreff, einen Mittagstisch, habe die Frauenselbsthilfegruppe bei Krebserkrankungen ins Leben gerufen, Mehrgenerationentreffen und Spielenachmittage veranstaltet und ich berate präventiv bei Themen wie zum Beispiel dem Pflegegeld“, erläuterte Sandra Frank ihre Aufgabenbereiche und seit 2019 angestoßenen Projekte.

Unterstützt werde sie dabei von Ehrenamtlichen zum Beispiel bei Fahrdiensten zum Mittagstisch oder in der Corona-Pandemie für Fahrten zum Impfzentrum. „Wichtig ist uns, dass wir niemanden in der Stadt im Stich lassen. Jeder Mensch soll optimal versorgt werden, egal ob er oder sie in der Stadtmitte oder im abgelegenen Stornfels wohnt“, so die Mitarbeiterinnen der Sozialstation und die Gemeindepflegerin zu ihrer Arbeit mit älteren und pflegebedürftigen Menschen. „Die Arbeit, die hier für die ältere Bevölkerung geleistet wird, ist beeindruckend und ermöglicht Menschen auch im hohen Alter noch selbstbestimmt in ihrem Zuhause leben zu können“, ist sich die Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl sicher.

Lange habe man aber auf die neue Richtlinie zur Gemeindepflege warten müssen. „2023 wird die Gemeindepflegerin noch zu 100 % vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration gefördert. Ab 2024 greifen dann auch für uns neue Förderrichtlinien, die einen Eigenanteil der Kommunen von 20 Prozent zur Finanzierung der Stelle beinhalten. Hierzu hat die Stadt Nidda bereits ihre Bereitschaft erklärt“, erklärt Geertje Adjinschi. „Es ist gut, dass die Stadt Nidda ab 2024 den Eigenanteil für die Gemeindepflegerin übernimmt und so das Fortlaufen des wichtigen Angebots ermöglicht. Das können aber leider nicht alle Kommunen“, erklärt Reimund Becker, ehemaliger erster Stadtrat von Nidda. „Gerade im ländlichen Raum ist die Arbeit von Gemeindepflegerinnen und Pflegern sehr wichtig, um den Kontakt zu den älteren Menschen in den Städten und Gemeinden zu halten. Hier werde ich auf Landesebene weiter dranbleiben“, so die Wetterauer Landtagsabgeordnete und sozialpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Lisa Gnadl.

„Für eine menschenwürdige Pflege werden wir uns weiterhin dafür einsetzen, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Pflege mehr Geld verdienen. Es geht um Würde, Anerkennung und Respekt. Außerdem müssen wir den wichtigen Pflegeberuf attraktiver machen und die Arbeitsbedingungen auch in der stationären Pflege verbessern, denn viele Tausend offene Stellen können nicht besetzt werden, weil die Fachkräfte fehlen“, erklären Lisa Gnadl und Reimund Becker abschließend.



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