Baumfällung alternativlos

Münzenberg
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Wut, Trauer und Unverständnis äußerten zahlreiche Münzenbergerinnen und Münzenberger nach der Fällung des alten Nussbaums neben einer der historischen Steinruhen in der Münzenberger Gemarkung.

Es machten gar böse Gerüchte die Runde, der Baum habe sinnlos Umgestaltungsplänen des Freundeskreises Burg und Stadt Münzenberg für diesen Ort weichen müssen. „Diese Aussage ist falsch“, stellen Bürgermeisterin Dr. Isabell Tammer und Uwe Müller (1. Vorsitzender des Freundeskreises) gemeinsam klar. Stadt Münzenberg, Ortsbeirat und Freundeskreis bestätigen allerdings, dass es eine indirekte Verbindung zwischen Freundeskreis und Baumfällung gibt. Es handelt sich hierbei aber ausschließlich um einen zeitlichen Zusammenhang.

Eine Ortsbegehung gemeinsam mit Bezirksdenkmalpfleger Daniel Landskron führte auch zum Platz am Nussbaum/Friedberger Weg. Hier plant der Freundeskreis im Rahmen des im nächsten Jahr stattfindenden Jubiläums „50 Jahre neue Stadt Münzenberg“ eine Aufwertung des kleinen Platzes mit einer Rekonstruktion einer historischen Ruhe und weitere Maßnahmen vor Ort in enger Abstimmung mit Ortsbeirat, Magistrat und Denkmalpflege.

Mit Blick auf die anstehenden Arbeiten vereinbarten die Verantwortlichen, bei einem Gutachter einen „Gesundheits-Check“ für den Nussbaum in Auftrag zu geben. Über dessen Diagnose waren alle Beteiligten entsetzt und traurig. Der Baum-Doktor stellte einen weit fortgeschrittenen, nicht mehr behandelbaren Pilzbefall fest. Er riet zur sofortigen Fällung, da jederzeit Äste abbrechen oder gar der komplette Baum umstürzen könne. „Das hieß konkret: Gefahr im Verzug und daher mussten wir sofort handeln, um die Sicherheit von Menschen nicht zu gefährden“, sagte Rathaus-Chefin Tammer. Sie informierte unmittelbar nach Eingang des Gutachtens die Untere Naturschutzbehörde über die erschreckende Diagnose. Diese reagierte prompt und schickte der Stadtverwaltung die offizielle Fällgenehmigung. Die beteiligten Fachleute bestätigen: Die Fällung des Nussbaums war alternativlos.

„Uns allen hat das Herz geblutet, den prächtigen Nussbaum fallen zu sehen“, so ein geknickter Uwe Müller (Freundeskreis Burg und Stadt Münzenberg). „Da ist eine vertraute Landmarke verschwunden und das tut weh“. Tröstlich: Der Platz bleibt nicht lange leer. Baldmöglichst wird die Stadt Münzenberg an dieser Stelle einen neuen Baum pflanzen. Rund um diesen Baum kann dann die geplante Neugestaltung nach Plänen des Freundeskreises Burg und Stadt Münzenberg in Absprache mit Ortsbeirat, Magistrat und Denkmalpflege erfolgen.



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