Erstklassige Eiernudeln von Veith’s Eierpott aus Dorheim

Foto: Bürgermeister Dirk Antkowiak mit den Eheleuten Sandra und Andreas Veith. Bild: Stadt Friedberg/ Hessen

Dorheim
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Bürgermeister Dirk Antkowiak hat bei Andreas und Sandra Veith von Veith’s Eierpott in Dorheim einen Einblick in die Geheimisse der Nudel-Herstellung erhalten. Und erfahren, mit welchen bürokratischen Hürden die Beiden zu kämpfen hatten, bis sie ihre eigene EU Zertifizierte Nudelproduktion starten durften.

Seit 2017 produziert Andreas Veith Nudeln. Zum Einstieg mit einer kleinen Maschine mit einer Stundenleistung von 3 Kilogramm, die aktuelle Maschine produziert 30 Kilogramm pro Stunde. Doch wie kam es überhaupt dazu? Andreas und Sandra Veith betreiben in Dorheim einen landwirtschaftlichen Ackerbaubetrieb und haben fünf Hühnermobile mit insgesamt 1770 Legehennen. Da nicht immer alle Eier täglich vermarktet werden konnten, stellte sich die Frage: wohin mit den restlichen Eiern? So entstand die Idee der Nudelproduktion. Denn die Hauptbestandteile guter Nudeln sind Eier. Die Qualität von Teigwaren hängt in erster Linie von der Qualität der Grundzutaten ab. Nur ausgesuchte, natürliche Rohstoffe, werden bei Veith’s zu Nudeln verarbeitet: Eier und Grieß. Die Nudeln enthalten je nach Nudelsorte Weizen- oder Dinkelgrieß und 35 Prozent Ei. Zur Herstellung werden ausschließlich Eier aus eigener Freilandhaltung eingesetzt. Die Hühner können sich frei bewegen, legen ihre Eier in Dinkelspelznester in den Hühnermobilen und erhalten natürliches, hochwertiges und gentechnikfreies, selbst produziertes Futter. Die Veith´s schlagen jedes Ei von Hand einzeln auf. Nur so kann die Qualität und Frische der Eier optimal kontrolliert werde. “Das goldgelbe Ei ist als Rohstoff für die Produktion vorbereitet. Es stellt neben bestem Hartweizengrieß die Grundlage für alle unsere Eiernudeln da“, erläutert Andreas Veith. Die Herstellung des Teiges beginnt mit dem Mischen der trockenen (Grieß) und feuchten Komponenten (Eier). Innerhalb von 15-20 Minuten wird eine gleichmäßige Durchfeuchtung und somit ein homogener Teigaufschluss erreicht. Danach erfolgt die Ausformung. Dazu wird der Teig durch die Bronze-Matrizen gedrückt, die den Nudeln die Form geben. Zurzeit können über 16 verschiedene Nudelformen wie die Dorheimer Welle, die Dorheimer Spulchen oder die Dorheimer Herzen, aber auch Lasagneblätter produziert werden. Ein automatischer Abschneider bringt die Nudeln auf die gewünschte Länge. Die geformten Nudeln fallen in eine Horde, in der sie in den Trockenraum verbracht werden. Hier wird ihnen die Feuchtigkeit gleichmäßig von innen nach außen entzogen. Dabei wird der Wassergehalt von über 30 % auf maximal 13 % reduziert. Die langsame und schonende Lufttrocknung erhält die Nährstoffe in der Nudel.

„Seit 2021 besitzen wir eine EU- Zertifizierung für Eiernudel. Das Identitätskennzeichen DE- HE 11066-EG belegt unsere EU-Zulassung. Die Einhaltung der EU-weiten Hygienestandards wird durch regelmäßige Kontrollen durch amtliche Veterinäre bestätigt“ erfuhr Bürgermeister Dirk Antkowiak von Sandra Veith. Doch es war ein steiniger Weg. Endlose Gespräche mit Aufsichtsbehörden wie dem Regierungspräsidium Darmstadt und Gießen oder dem Veterinäramt des Wetteraukreises gingen der Zulassung voraus. Dabei waren 45 Einzelvorschriften zu beachten, wie zum Beispiel die Allgemeine Hygieneanforderungen nach VO (EG) 852/2004 oder die Besondere Hygienevorschriften für die Herstellung von Eiprodukten gemäß Anhang III Abschn. X Kap. II Teil III. Nr. 1 + 2 VO (EG) 853/2004. Ein Jahr hat dieser Zulassungsprozess gedauert! „Ich bin stolz, dass Sandra und Andreas Veith nie den Mut verloren haben, um in Dorheim erstklassige Nudeln herzustellen“, betonte Bürgermeister Dirk Antkowiak beim Abschied von der Beienheimer Höhe.



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