Landtagsabgeordnete Gnadl besucht RDW in Friedberg

Friedberg
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Zum Austausch über aktuelle Entwicklungen hat die Wetterauer Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl (SPD) den sozialen Dienstleister RDW (Regionale Dienstleistungen Wetterau) an dessen Sitz in Friedberg besucht.

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Im Gespräch mit RDW-Geschäftsführerin Heidi Nitschke und Stephan Kunz, Pädagogische Leitung bei RDW im Bereich Bildung und Beschäftigung, informierte sich Gnadl über die Tätigkeitsfelder und neue Projekte von RDW.

Der Dienstleister hat verschiedene Arbeitsschwerpunkte im Sozialbereich. So übernimmt er etwa die Betreuung und Begleitung von geflüchteten Menschen in 19 der 25 Wetterauer Städten und Gemeinden oder die Sozialarbeit an den meisten Wetterauer Schulen im Auftrag des Wetteraukreises.

„Die Sozialarbeit in Schulen macht inzwischen nicht nur einen sehr erheblichen Teil unseres Arbeitsfelds aus, sondern gewinnt auch gesellschaftlich immer stärker an Bedeutung. Wir helfen Schülerinnen und Schülern durch Beratung und Vermittlung bei persönlichen Problemen. Unsere Erfahrung zeigt, dass der Bedarf über alle Schulformen hinweg groß ist“, so Heidi Nitschke. Diese Einschätzung teilt Lisa Gnadl, die auch Vorsitzende des Bildungsausschusses des Wetterauer Kreistags ist: „Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sind für die Kinder und Jugendlichen in den Schulen wichtig, um neben den Lehrerinnen und Lehrern noch andere Ansprechpersonen zu haben, an die sie sich vertrauensvoll bei Problemen wenden können. Schließlich sollen Schulen nicht nur Lernstoff vermitteln, sondern auch die Entwicklung insgesamt fördern“, so Gnadl.

Über die Flüchtlingshilfe und Sozialarbeit in Schulen hinaus ist RDW im Bereich der Berufsqualifizierung und Integration in den Arbeitsmarkt unter anderem im Auftrag des Jobcenters tätig, etwa durch Arbeitsgelegenheiten und sozialversicherte Arbeitsstellen im öffentlich geförderten Arbeitsmarkt. Die Ermöglichung von Arbeit ist sogar der Ursprung, aus dem sich der heutige Sozialdienstleister entwickelt hat. Schließlich wird er vom Verein Trockendock getragen, der bereits Ende der 1980er Jahre von Mitgliedern einer Sucht-Selbsthilfegruppe gegründet wurde. Trockendock hatte einen Zweckbetrieb eingerichtet, der Arbeitsgelegenheiten schaffen sollte und aus dem die heutigen RDW hervorging. Im Rahmen des Programms „VAMOS“ bietet RDW für junge Menschen Maßnahmen zur Qualifizierung, Orientierung und Vorbereitung der beruflichen Eingliederung an. Das Projekt „Wetterauer Wege in die Sozialwirtschaft“ führt in Kursen Menschen an eine Ausbildung oder Qualifizierung für eine Tätigkeit im Bereich Gesundheits-, Kranken- und Altenpflege, Erziehung oder im sonstigen medizinischen oder sozialen Bereich heran.

Der Suchtprävention widmet sich RDW auch mit seinem neusten Projekt „SIWA“, dessen Kürzel für Stabilität, Integration, Wertschätzung und Abstinenz steht. „Aus unserer Arbeit in der allgemeinen Betreuung von geflüchteten Menschen haben wir die Erfahrung gewonnen, dass einige dieser Geflüchteten Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Fluchterfahrung benötigen, um nicht Gefahr zu laufen, eine Sucht zu entwickeln. Mit unserem SIWA-Programm können wir geflüchteten Menschen in Gemeinschaftsunterkünften genau diese Hilfe anbieten, über Gefahren der Abhängigkeit aufklären und individuelle Unterstützung in der jeweiligen Lebenslage geben. Allerdings hat es uns viel Zeit und Kraft gekostet, die notwendigen Fördermittel zu beantragen, um das Projekt auf den Weg zu bringen“, erläuterte Stephan Kunz.

Auch Lisa Gnadl sieht in der bisherigen Förderpraxis einige Probleme: „Gerade, wenn mehrere Ebenen beteiligt sind wie etwa der Europäische Sozialfonds, das Landessozialministerium und der Landkreis, dann kann die Beantragung von Fördermittel für solche und andere sinnvolle Projekte viel Aufwand für die Projektträger bedeuten. Dieser Aufwand muss aber in einem realistischen Verhältnis zu den Fördermitteln und dem Förderzeitraum stehen“, so Gnadl. Zu diesem Punkten will die Landtagsabgeordnete Gespräche mit dem Hessischen Sozialministerium und Europaabgeordneten führen. „Mir geht es vor allem darum, dass Fördermittel dort ankommen, wo sie gebraucht werden und nicht etwa wegen Fristablauf oder zu komplizierter Antrags- und Abrechnungsmethoden verfallen“, so Gnadl abschließend.



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