DigitalPakt an Henry-Benrath-Schule vollständig umgesetzt

Friedberg
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Die Henry-Benrath-Schule in Friedberg ist als erste Schule des Wetteraukreises im Rahmen des DigitalPakt Schule mit flächendeckendem WLAN und interaktiven Schultafeln ausgestattet worden. Landrat Jan Weckler hat sich mit dem stellvertretenden Schulleiter Peter Schäfer ein erstes Bild von den Ergebnissen gemacht.

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„Die Lehrkräfte sind begeistert“, teilte Herr Schäfer bei der Vorstellung der neuen interaktiven Schultafeln Landrat Weckler mit. Seine Schule hat einen Fachbereich „Informatik“ eingerichtet, damit sich das Kollegium ein breites Wissen über die neuen Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung fortlaufend aneignen kann. Selbst die Schülerinnen und Schüler machten in den ersten Schultagen Fotos für ihre Eltern, um zeigen zu können, wie viele Möglichkeiten sich nun für den Unterricht bieten. „Es zeigt sich, dass die neuen technischen Möglichkeiten von allen Seiten gut angenommen werden“, stellt Landrat Weckler fest.

19,6 Millionen Euro Fördermittel aus dem DigitalPakt – WLAN und interaktive Schultafeln
Emilia Schmiedl, Lehrkraft an der Henry-Benrath-Schule, stellte einige Funktionsweisen der interaktiven Schultafel vor, die neue Arten von Unterricht ermöglicht. Gezeigt wurde ein praktisches Beispiel für den Geschichtsunterricht, indem eine Zeitzeugin aus dem Zweiten Weltkrieg über eine App quasi ins Klassenzimmer vor die Klasse projiziert wurde und von ihren Erlebnissen aus dieser Zeit berichtete. Dies kann die Lehrkraft direkt auf die Tafel übertragen, sodass das Gefühl entsteht, die Zeitzeugin live im Klassenzimmer zu erleben.

Neben Basis-Funktionen, wie der Möglichkeit zum Schreiben auf der Tafel oder der Nutzung von virtuellen Mathe-Utensilien, können die Schülerinnen und Schüler mittels zahlreicher Apps und Funktionen außerdem interaktiv am Unterricht teilnehmen. Zudem haben die neuen Tafeln den Vorteil, dass sie sich mit mobilen Endgeräten mittels des neu eingerichteten WLAN verknüpfen lassen, wodurch Lehrkräfte flexibler agieren und sich im Klassenraum freier bewegen können.

Umsetzung im Wetteraukreis am Beispiel der Henry-Benrath-Schule
Die Grundlage für die Ausstattung der kreiseigenen Schulen mit WLAN sowie Anzeige- und Interaktionsgeräten ist der Medienentwicklungsplan (MEP) für die Schulen in Trägerschaft des Wetteraukreises, der auch die Vorgaben aus dem DigitalPakt Schule berücksichtigt. Der MEP erhebt zum einen den Ist-Zustand der digitalen Ausstattung der Schulen und legt die Strategie für den weiteren Ausbau fest.

Im ersten Schritt hatte die Henry-Benrath-Schule gemeinsam mit dem Schulträger ein pädagogisch-technisches Einsatzkonzept erstellt, aus dem die medienpädagogischen Leitlinien und Grundsätze der Schule sowie die Ausstattungsplanung ersichtlich werden. Die Erstellung eines pädagogisch-technischen Einsatzkonzepts ist eine der Vorgaben aus dem Hessischen DigitalPakt-Schule-Gesetz sowie den Förderrichtlinien, die inzwischen von allen Schulen des Wetteraukreises abgeschlossen ist.

Um die Fördermittel abrufen zu können, müssen die geplanten Maßnahmen an allen Schulen des Wetteraukreises bei der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) angemeldet werden. Die Frist für die Antragstellungen endet am 31. Dezember 2021.

Im Dezember 2020 wurde an der Henry-Benrath-Schule damit begonnen, die EDV-Infrastruktur anzupassen und zu erweitern. Ebenso wurden die EDV- und Stromanschlüsse für die Endgeräte und Access Points ergänzt. Grundlage hierfür bilden die Schulbegehungen, bei denen festgestellt wurde, wo und wie die Kabel für das flächendeckende WLAN verlegt werden können und welchen Platz jeweils die interaktiven Schultafeln erhalten sollen.

WLAN
Das schulische WLAN an der Henry-Benrath-Schule wurde im Mai 2021 in Betrieb genommen. Insgesamt mussten hierfür 89 Access Points installiert werden, zusätzlich 10 Switches (Verteiler für die Netzwerktechnik). Allein in das WLAN an der Schule wurden insgesamt über 80.000 Euro investiert.

Interaktive Schultafeln
Ebenfalls im Mai 2021 wurden die alten Kreidetafeln gegen neue weiße Tafeln getauscht, damit der Kreidestaub die neuen interaktiven Schultafeln nicht belastet. Insgesamt wurden an der Henry-Benrath-Schule für die pädagogischen Unterrichtsbereiche nun 43 neue interaktive Schultafeln mit Lautsprechern und Webcams in Betrieb genommen, die meisten davon mit einer Displaygröße von 86 Zoll. Die Geräte sind in das pädagogische Schulnetz integriert und können so im Distanzunterricht zum Einsatz kommen sowie in das vorhandene Betriebskonzept eingebunden werden. Die Gesamtkosten für diese Tafeln belaufen sich auf 235.000 Euro. Zusätzlich erhielt die Henry-Benrath-Schule im Zuge des DigitalPakts noch drei neue Beamer für Präsentationsmöglichkeiten in extra großen Räumen.

Arbeitsschritte und Planungen
Die Henry-Benrath-Schule ist im Zuge des DigitalPakt Schule als Pilotschule nun vollständig ausgestattet. Die Planungen an den anderen Schulen sind in vollem Gange. Der DigitalPakt läuft noch bis Mitte 2025, bis dahin sollen alle Schulen des Wetteraukreises flächendeckendes WLAN und interaktive Schultafeln in Klassenräumen erhalten.

Landrat Weckler erklärt: „Der Koordinationsaufwand ist riesengroß. Zunächst geht es von der Bestandsaufnahme jedes einzelnen der rund 2.600 Klassenräume über europaweite Ausschreibungen bis hin zur Anpassung und Erweiterung der EDV-Infrastruktur. Es folgt die Planung und Montage der Access Points für das WLAN und der interaktiven Schultafeln inklusive der zusätzlichen analogen weißen Tafeln für jeden Klassenraum. Sämtliche Schritte müssen intern und mit Dienstleistern koordiniert und umgesetzt werden. Schon bei den Planungen können in der Konsequenz Großbaustellen entstehen, beispielsweise, wenn die Verkabelung nicht mehr aktuellen Standards beim vorbeugenden Brandschutz entspricht. Das DigitalPakt-Team in der Kreisverwaltung leistet hier sehr gute Arbeit. Am Beispiel der Henry-Benrath-Schule sieht man, dass sich der Aufwand lohnt. Gerade nach den Erfahrungen der letzten Monate mit viel Distanzunterricht werden die neuen Möglichkeiten im Klassenraum sehr gut angenommen. Der Auftakt ist gemacht, aus den ersten Erfahrungen in der Umsetzung können nun die weiteren Schritte für die konsequente Digitalisierung in Schule gegangen werden.“

Hintergrund
2019 beschlossen der Bund und die Länder den DigitalPakt Schule. Dabei gewährt der Bund den Ländern Finanzhilfen von insgesamt fünf Milliarden Euro für den Ausbau der digitalen Bildungsinfrastruktur mit dem Ziel, die bildungsbezogene digitale Infrastruktur an den Schulen aufzubauen und zu verbessern. In Hessen werden per Gesetz und Förderrichtlinie entsprechende Vorgaben für den Einsatz und die Beantragung der Mittel gemacht. Das Land Hessen erhält insgesamt 372 Millionen, der Wetteraukreis davon rund 19,6 Millionen Euro.

Der Wetterauer Kreistag hatte im August 2020 beschlossen, dass die zugewiesenen Mittel für den flächendeckenden WLAN-Ausbau sowie für Anzeige- und Interaktionsgeräte (Interaktive Schultafeln) in den Klassenräumen verausgabt werden sollen.

Foto: Landrat Jan Weckler, die Leiterin der Fachstelle Schul-IT und Medienzentrum Katja Müller-Lind (rechts) und der stellvertretende Schulleiter Peter Schäfer lassen sich von Lehrerin Emilia Schmiedl (links) die neuen digitalen Möglichkeiten im Klassenraum erläutern.



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