Rat und Hilfe für wohnungs- und obdachlose Menschen

Friedberg
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

"Für Menschen, die aus einer Notlage heraus ihre Wohnung verloren haben und obdachlos werden, ist das Karl-Wagner-Haus in Friedberg eine wichtige Anlaufstelle für Beratung und auch ganz praktische Hilfe. Seit 135 Jahre befindet sich dieses Hilfezentrum, das inzwischen von der diakonischen und gemeinnützigen Mission Leben betrieben wird, in der Alten Bahnhofstraße", schreibt die SPD in einer Pressemitteilung.

IMG_20210602_174437.jpg

Doch die Corona-Pandemie seit dem Frühjahr 2020 hat die Einrichtung einmal mehr vor neue Herausforderungen gestellt. „Kontaktbeschränkungen und Abstandsgebote haben insgesamt die Hilfen für Menschen in sozialen Notlagen erschwert. Deshalb ist es uns wichtig, aus diesen Erfahrungen zu lernen und auch zu sehen, wo Angebote der Sozialen Arbeit in diesen Zeiten selbst besondere Unterstützung brauchen“, so die Wetterauer Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl, die zusammen mit der Kreistagsabgeordneten und Bundestagskandidatin Natalie Pawlik (beide SPD) die wiedergewonnenen Möglichkeiten der gelockerten Corona-Beschränkungen nutzte, um sich vor Ort im Karl-Wagner-Haus über die dortige Arbeit in den zurückliegenden Monaten zu informieren.

"Empfangen wurden Gnadl und Pawlik von Michael Erlenbach, Geschäftsbereichsleiter der Mission Leben in Hessen und Rheinland-Pfalz für die Hilfen für Menschen in sozialen Notlagen, Maike Henningsen, Geschäftsführerin Mission Leben und Leiterin des Geschäftsfelds Soziale Arbeit, sowie Ulrike Rudolf-Velde, Leiterin des stationären Bereichs des Karl-Wagner-Hauses. Die Hilfesuchenden, die im Karl-Wagner-Haus Unterstützung erhalten, sind vielfältig", schreibt die SPD.

„Das fängt mit 18-Jährigen an, die aus der Jugendhilfe entlassen werden und reicht bis zu Menschen jenseits der achtzig. Wir haben genauso Klientinnen und Klienten, die einmal hochqualifizierten Berufen nachgegangen sind und gut verdient haben, wie Menschen ohne Schul- und Berufsabschlüsse. Es sind ganz unterschiedliche persönliche, finanzielle und soziale Notlagen, die Menschen in die Obdachlosigkeit bringen“, erklärte Michael Erlenbach, der bis vor wenigen Jahren selbst noch Einrichtungsleiter des Karl-Wagner-Hauses war. Dabei umfasst das Haus nicht nur ein Wohnheim mit regulär 35 Plätzen sowie acht Plätzen für die Notübernachtung. Vielmehr bieten die angegliederte Fachberatungsstelle Wohnraumsicherung sowie die Streetwork-Angebote auch ambulante Hilfe an, etwa für Menschen, denen der Verlust ihrer Wohnung droht, oder auch für Obdachlose, die auf der Straße leben. Außerdem bietet Mission Leben Betreutes Wohnen für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten und mit Abhängigkeitserkrankungen an. Auch der Tagesaufenthalt „Fürstenpavillion“ in Bad Nauheim gehört zu dem breit gefächerten Angebot.

"Wir bieten ein aufeinander abgestimmtes Spektrum an Hilfen an, um den Anforderungen der vielfältigen Problemlagen und der unterschiedlichen Personengruppen gerecht zu werden. Dabei arbeiten wir auch eng mit dem Fachbereich Soziale Hilfen des Wetteraukreises zusammen“, berichtete Maike Henningsen. Für Natalie Pawlik, die dem Sozialausschuss des Wetterauer Kreistags angehört, seien das wichtige Voraussetzungen: „Das Karl-Wagner-Haus ist eine wichtige Institution für Hilfe bedürftige Menschen in der Wetterau. Obdachlosigkeit ist ein existenzielles Problem für die Betroffenen. Unser Sozialstaat bemisst sich auch daran, wie er diejenigen unterstützt, die am Ende sogar ihre Wohnung verloren haben. Das gilt in Krisenzeiten umso mehr“, so Pawlik.

Wie sich die Pandemie konkret auf die Hilfsangebote ausgewirkt hat, schilderte Ulrike Rudolf-Velde: „Wir mussten etwa die Zahl der Plätze im Wohnheim und in der Notübernachtung reduzieren, damit alle Bewohnerinnen und Bewohner in Einzelzimmern untergebracht werden konnten. Wir mussten die Besuchsmöglichkeiten für externe Gäste einschränken und unsere ambulanten Hilfen wurden ergänzt durch telefonische Beratung dort, wo persönlicher Kontakt trotz umfangreicher Schutzmaßnahmen nicht möglich war“, fasste die Leiterin des stationären Bereichs des Karl-Wagner-Hauses die wegen Corona notwendig gewordenen Maßnahmen zusammen. Diese hätten aber auch dazu beigetragen, große Corona-Ausbrüche zu verhindern.

„Allen, die in den letzten Monaten in der Sozialen Arbeit weiter ihren Dienst an unserer Gesellschaft versehen und Hilfsbedürftigen trotz eines möglichen Infektionsrisikos zur Seite gestanden haben, gebührt unser Respekt. Wir müssen aber auch politisch dafür Verantwortung übernehmen, die Angebote der Sozialen Arbeit abzusichern. Dafür machen meine Fraktion und ich uns auch gerade aktuell wieder im Landtag stark“, so die Abgeordnete Lisa Gnadl, die auch sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag ist.



PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von WETTERAU.NEWS!

online werben