Siegfried Nickel wechselt vom Gemeindeleben in die Ökumene

Foto: Evangelisches Dekanat Wetterau

Friedberg
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Er will noch einmal Neues wagen: Pfarrer Siegfried Nickel verabschiedet sich nach 15 Jahren aus der ev. Kirchengemeinde Steinfurth-Wisselsheim und wird Referent für Ökumene und Dialog im Ev. Dekanat Wetterau.

„Ich habe mir gedacht: Wenn, dann jetzt!“ erzählt der 56-Jährige. „Es hat mich einfach gereizt, nochmal etwas Neues zu machen.“ Zum 1. Mai hat Siegfried Nickel die Stelle des Referenten für Ökumene und Dialog im Ev. Dekanat Wetterau angetreten, die nach 1,5 Jahren Vakanz nun wieder besetzt ist.

Die Ökumene begleitet den Pfarrer schon lange. Bereits 2009 entschied er sich, neben seiner Verpflichtung als Gemeindepfarrer, für eine Weiterbildung im Lernfeld Ökumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und des Bistums Mainz. Zudem war er seit der Gründung Mitglied der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Wetterau (kurz ACK).

Dabei hätte es Siegfried Nickel fast in eine ganz andere Richtung verschlagen: Er absolvierte seine theologische Ausbildung zu einer Zeit, in der es mehr Absolventen als Pfarrstellen gab. „Als Theologe war es allerdings nicht einfach in der Wirtschaft einen Job zu finden. Also nahm ich nach dem Vikariat an einer Umschulung teil und arbeitete zunächst mehrere Jahre im Personalwesen.“ Der Wunsch nach einem Wechsel in den Pfarrberuf blieb allerdings bestehen. Nach der Ordination als Pfarrer ins Ehrenamt erhielt er 2004 schließlich eine Stelle als Pfarrer im Probedienst und wechselte im Sommer 2008 nach Steinfurth und Wisselsheim. Die beiden Gemeinden waren damals noch eigenständig und lediglich pfarramtlich verbunden. Unter Nickel wuchsen sie immer mehr zusammen, bis sie 2021 schließlich fusionierten.

Daran denkt er ebenso gerne zurück wie an die Rosen-Andachten zum Steinfurther Rosenfest und viele Open-Air-Gottesdienste an besonderen Orten. Die Arbeit mit Jugendlichen im Konfi-Unterricht hat ihm stets große Freude bereitet.

Die nordindische Partnerdiözese des Dekanats kennt er bereits von einem Partnerschaftsaustausch unter PfarrerInnen. Im Frühjahr war er noch einmal in Amritsar. „Das war hilfreich, um meine zukünftigen Gesprächspartner noch besser kennen zu lernen und vor Ort wichtige Erkenntnisse zu erlangen.“ Im Juni steht ein Besuch indischer Jugendlicher in Deutschland an.

Darauf freut er sich ebenso wie auf die Unterstützung einzelner Gemeinden beim Aufbau eigener Partnerschaften. Dabei ist ihm der „Blick über den Tellerrand“ besonders wichtig. „In der Ökumene können wir viel voneinander lernen und uns anregen lassen – im Austausch unterschiedlicher Standpunkte und Sichtweisen – eben im Dialog. Innerhalb der christlichen Gemeinschaft aber auch mit anderen Religionen.“ Neben der Partnerschaftsarbeit ist es ihm außerdem wichtig, die Vernetzung vor Ort zu unterstützen. Etwa mit der Arbeit in der ACK. „Das christliche Miteinander ist heute wichtiger denn je. Wir sind keine Konkurrenten, sondern ein bunter Blumenstrauß.“



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