Lisa Gnadl und Bildungspolitiker zu Besuch in der Wartbergschule

Friedberg
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Nach einem Besuch der Hammerwaldschule im Februar dieses Jahres folgte Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl, zusammen mit einigen Mitgliedern der Wetterauer SPD-Kreistagsfraktion, der Einladung des Schulleiters der Wartbergschule, Thorsten Giese, auch die Förderschule in Friedberg zu besuchen.

Begleitet wurde Lisa Gnadl von dem bildungspolitischen Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion, Manfred Scheid-Varisco, dem Kreisausschussmitglied Bardo Bayer und dem Vorsitzenden der Friedberger SPD Andreas Scheunert. Begrüßt wurden die Gäste von Thorsten Giese und der stellvertretenden Schulleiterin, Bettina Ruß, sowie Frau Daniela Franke, Konrektorin der Hammerwaldschule. Als Förderschulen arbeiten die Hammerwaldschule und Wartbergschule eng zusammen. Die Friedberger Schule ist genau wie die Hammerwaldschule eine Schule mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung und einer Abteilung für körperliche und motorische Entwicklung. Gegründet wurde sie 1967 als „Sonderschule für praktisch bildbare Kinder“. Diesen Ausdruck verwendet Bardo Bayer, ehemaliger Lehrer der Wartbergschule und heute ehrenamtliches Mitglied des Wetterauer Kreisausschusses für die SPD, immer noch gerne. Der Begriff geht auf pädagogische Reformansätze aus den 60er und 70er Jahren zurück, welche es sich zum Ziel setzten, beeinträchtigte Kinder ebenfalls zu beschulen und sie an Bildung teilhaben zu lassen. Heute wird er nur noch selten verwendet, da der Inklusionsgedanke im Vordergrund steht.

Das Angebot der Wartbergschule reicht von der Grundstufe, welche die ersten 3 Schulbesuchsjahre abdeckt über die Mittelstufe der Stufen 4-6 bis hin zur Hauptstufe und 9 Schulbesuchsjahren. Daran anschließend können die Schüler*innen 3 weitere Schuljahre eine Berufsorientierungsstufe besuchen. Zahlreiche AGs wie eine Theater-AG, die Schülerzeitungs-AG und zur Förderung der körperlich-motorischen Entwicklung eine Fußball-AG, bieten den Schüler*innen weitere Möglichkeiten der Entfaltung. Jeden Tag wird gemeinsam zu Mittag gegessen: „Das ist an der Hammerwaldschule genau wie bei uns, durch das Erlernen wichtiger motorischer Fähigkeiten und des sozialen Miteinanders ist das Mittagessen für uns ganz klar ein Lernmittel“, so Thorsten Giese. „An Berufsschulen ist Essen auch ein Lernmittel in bestimmten Lehrberufen. Warum nicht bei uns?“, führte er weiter aus. Er könne sich vorstellen, dass auch eine Küchenkraft irgendwann zum Personal gehört – das wäre auch für die Schüler*innen toll. Die Idee findet Manfred Scheid-Varisco, bildungspolitischer Sprecher der Wetterauer SPD-Kreistagsfraktion, gut. Grundsätzlich wünsche man sich eine Schulgesetzänderung auf Landesebene. Zumindest eine Subventionierung des Essens sei nötig: „Wenn sich Eltern das Essen nicht leisten können, dann können die Schüler*innen nicht am Unterricht teilnehmen, denn auch Essen ist für uns Unterricht“, schloss Thorsten Giese ab.

Die Pädagoginnen und Pädagogen wünschen sich ein besseres Verständnis ihrer Arbeit in den Förderschulen. Daher seien alle herzlich eingeladen, sich ein eigenes Bild zu machen und mit der Schule ins Gespräch zu kommen. Genau das sei auch Ziel der Sozialdemokrat*innen im Kreis. Deshalb sei man gerne gekommen, um sich zu informieren. Lisa Gnadl hakte nach, wie die Ganztagsbetreuung an der Wartbergschule umgesetzt werde. Thorsten Giese erwiderte, dass es zwar durch eine Kooperation mit der Lebenshilfe eine Nachmittagsbetreuung gebe, jedoch werde es ohne weitere Investitionen und vor allen Dingen weitere pädagogische Fachkräfte nicht möglich sein, den Rechtsanspruch der Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ab 2026 umsetzen zu können. „Wir können keinen Kaugummi immer weiter auseinanderziehen. Um die gesetzlichen Vorgaben umsetzen zu können, brauchen wir einfach mehr Personal und Unterstützung“, kommentierte der Schulleiter. Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl pflichtete ihm bei: „Für berufstätige Eltern ist die Ganztagsbetreuung wichtig. Damit diese vor Ort angeboten werden kann, darf das Land sich aber nicht aus der Verantwortung ziehen.“

Auch an der Wartbergschule wird der Platz immer knapper. An der benachbarten Berufsschule wurden daher bereits weitere Räume vom Wetteraukreis zur Verfügung gestellt, ausgestattet mit der neuesten Technik und speziell ausgerüsteten sanitären Anlagen. „Die neuen Räumlichkeiten und der Campusgedanke gefallen mir. Ab wann wird hier der Unterricht stattfinden?“, fragte Manfred Scheid-Varisco nach. Geplant sei, bereits im kommenden Schuljahr die höheren Stufen dort zu unterrichten. Ein Rundgang durch die weiteren Gebäude machte deutlich, dass die Bauarbeiten des Wetteraukreises mit neuem Aufzug im vollem Gange sind, aber dass auch noch weiterer Baubedarf besteht. So sind noch nicht alle Räumlichkeiten ausreichend mit Schallschutz ausgestattet. Die SPD-Politiker*innen bedankten sich für den Austausch und möchten sich gerne weiterhin für die beiden Schulen in Hirzenhain und Friedberg stark machen und im Kontakt bleiben.

 



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