Rückhaltebecken bei Düdelsheim droht vollzulaufen

Düdelsheim
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Nach Starkregen und Tauwetter führt der Seemenbach extrem viel Wasser. Am Freitag war die Büdinger Altstadt stellenweise hüfthoch überflutet. Nachdem das Wasser aus der Altstadt zurückgegangen ist, wird über den Seemenbach weiter viel Wasser transportiert. Das Rückhaltebecken zwischen Düdelsheim und Orleshausen ist für solche Hochwasserereignisse eigens gebaut worden.

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Die Wassermengen wie sie derzeit vom Seemenbach geführt werden, bringen die Anlage allerdings an ihre Grenzen.

Besonders gefährdet sind im Wetteraukreis einzelne Straßen im Büdinger Stadtteil Düdelsheim und in den Altenstädter Ortsteilen Lindheim und Höchst. Hier müsse man mit Überflutungen und vollgelaufenen Kellern rechnen. Der Seemenbach mündet bei Altenstadt-Lindheim in die Nidder. Auch hier ist der Fluss schon über die Ufer getreten. Bevor die Nidder bei Bad Vilbel in die Nidda mündet, durchfließt sie noch mehrere Stadteile von Nidderau, Schöneck und Niederdorfelden. Die Einsatzkräfte im Main-Kinzig Kreis bereiten sich derzeit ebenfalls auf einen anstrengenden Einsatz vor.

Betroffene Bürgerinnen und Bürger werden direkt informiert

In allen Kommunen werden die Anrainer in den Straßen, die vom Hochwasser betroffen sein könnten, direkt von den Feuerwehren und den kommunalen Verwaltungen informiert, um Vorkehrungen gegen das Wasser zu treffen oder gegebenenfalls die Keller leer zu räumen. Auch werden dort derzeit schon weitere Maßnahmen zum Schutz vor den Fluten getroffen.

Kontrollierte Erhöhung der Abflussmenge aus Rückhaltebecken

In enger Abstimmung zwischen Wasserverband, den Landkreisen Wetterau und Main-Kinzig und den betroffenen Kommunen wird derzeit die Abflussmenge an dem Rückhaltebecken kontrolliert erhöht. Die maximale Aufnahmemenge des Rückhaltebeckens beträgt 5 Millionen Kubikmeter. Am Samstagnachmittag waren rund vier Millionen Kubikmeter aufgelaufen. Die maximale Füllmenge könnte am Sonntagnachmittag erreicht werden. Joachim Arnold, Vorsteher des Wasserverbandes Nidder-Seemenbach, der auch das Rückhaltebecken betreibt, kündigte an, dass bei weiter volllaufenden Becken die maximale Wasserabgabe in der Sekunde auf 20 Kubikmeter in der Sekunde erhöht werden könnte: „Wir haben schon im Laufe des heutigen Tages die Abflussmenge aus dem Rückhaltebecken kontinuierlich auf 13 Kubikmetern erhöht. Allerdings sind lange Zeit 20 Kubikmeter zugeflossen, die Menge hat sich dann im Laufe des Nachmittags auf etwa 16 Kubikmeter vermindert.“ In den nächsten zwei Tagen rechne man mit weniger Regen. Das Rückhaltebecken soll sich möglichst weit entleeren, um einen Puffer zu schaffen, für die kräftigen Regenfälle, die für den dem kommenden Dienstag angekündigt sind.

Landrat Jan Weckler, der mit den betroffenen Bürgermeistern und seinem Amtskollegen, Thorsten Stolz aus dem Main-Kinzig-Kreis in engem Kontakt steht, hofft, dass das angekündigte Zwischenhoch eine Atempause für die Einsatzkräfte bringt, die seit dem frühen Freitag im unermüdlichen Einsatz sind. „Wichtig ist jetzt, dass alle betroffenen Bürgerinnen und Bürger informiert werden und sich auf die Situation einstellen. Die Informationen werden durch die Kommunen direkt ausgegeben.“ Landrat Weckler bittet zudem, von ‚Besichtigungen‘ des Hochwassers abzusehen: „Das ist kein Ziel für einen Familienausflug, hier kann es zu gefährlichen Situationen kommen. Zudem können durch solche Ausflügler die Rettungskräfte bei ihrem Einsatz behindert werden. Wir müssen in den betroffenen Regionen jetzt alle wachsam sein und die Entwicklung in den kommenden Stunden und Tagen genau beobachten, um Schlimmeres zu verhindern.“



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