Wenn "Schnapsideen" Früchte tragen

Düdelsheim
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Die SPD-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der Wetterauer SPD, Lisa Gnadl, besuchte gemeinsam mit Lukas Dittrich, dem Vorsitzenden der Jusos Wetterau und dessen Stellvertreterin Franziska Linhart den Apfelweinverein Düdelsheim. Noch vor Beginn der coronabedingten Kontakteinschränkungen wurden sie von dem Vereinsvorsitzenden Nico Matthäus, Stellvertreter Christian Schäfer und Rechnungsführer Moritz Adam in Düdelsheim empfangen.

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2016 als „Schnapsidee“ beim Düdelsheimer Markt von den jungen Männern gegründet, zählt der Verein mittlerweile bereits über 120 Mitglieder und hat schon viele Gemeinschaftsaktivitäten und Veranstaltungen wie Kelterfeste und zwei „hessische Abende“ durchgeführt. Ziel des Vereins ist es, den Apfelwein und die damit verbundene Apfelweinkultur zu pflegen und aufrechtzuerhalten. „In Gemeinschaftsaktionen haben wir in diesem Jahr 2,5 Tonnen Äpfel gesammelt und zu 1700 Liter Apfelsaft gepresst, welcher zu Apfelwein gärt. Es ist anstrengend, aber lohnenswert“, erzählt der stellvertretende Vorsitzende Christian Schäfer von der Vereinsarbeit.

Neben dem Keltern und Herstellen von Apfelwein und im nächsten Jahr auch Apfelsaft, hat der Verein mittlerweile vier Privatwiesen mit 50 Bäumen über Pachtverträge in Pflege genommen und in diesem Jahr sogar acht Apfelbäume auf den gepachteten Grundstücken gepflanzt. „Bis die erstmals Früchte tragen, dauert es rund zehn Jahre – dann läuft unser Pachtvertrag aus. Uns ist es aber wichtiger, die Streuobstwiesen nachhaltig zu erhalten – auch wenn wir davon vielleicht nicht persönlich profitieren“, erläutert der Vorsitzende Nico Matthäus die Philosophie des Vereins.

„Wir waren auch auf der Suche nach weiteren Streuobstwiesen, die wir pachten können. Aber viele Streuobstwiesen sind in Vergessenheit geraten. Die Besitzenden wissen gar nicht mehr, dass ihnen eine Streuobstwiese gehört. Dadurch fehlt vielen privaten Streuobstwiesen und Apfelbäumen die notwendige Pflege“, erzählen die drei Vorstandsmitglieder.

Die Wetterauer Sozialdemokratie habe dieses Problem erkannt. „Bei vielen privaten, ungepflegten Grundstücken wissen die Besitzenden gar nicht, dass ihnen diese Fläche gehört. Über ein Streuobstwiesenkataster könnte man eine Übersicht gewinnen und die Möglichkeit schaffen, dass Streuobstwiesen an Personen verpachtet oder verkauft werden, die sich darum kümmern wollen.“, erläutert Lukas Dittrich, Mitglied des Spitzenteams der SPD Wetterau bei der Kommunalwahl im März 2021, die Idee der Sozialdemokrat*innen.

„Für den Erhalt der Streuobstwiesen wollen wir mit einem Naturschutzgroßprojekt die Nachpflanzung alter Obstsorten und Bewirtschaftung der Flächen gewährleisten. Es ist uns wichtig, auch alte, regionale Apfelbaumsorten zu erhalten.“ ergänzt die stellvertretende Vorsitzende der Wetterauer Jusos, Franziska Linhart.

„Die Wetterauer Streuobstwiesen sind ein elementares Kultur- und Naturgut und einer der artenreichsten Lebensräume Mitteleuropas. In der Wetterau gibt es noch etwa 200.000 hochstämmige Obstbäume auf den Obstwiesen. Zu ihrem Erhalt braucht es Menschen, die sie schneiden und neue Bäume pflanzen und die alten Obstbaumsorten erhalten. Der Verein ist ein besonderes Beispiel dafür, wie man Aufmerksamkeit auf das Naturgut Streuobstwiesen herstellen kann und die Jugend an das Keltern und die Bewirtschaftung von Streuobstwiesen heranführt“, zeigte sich Lisa Gnadl erfreut.

Foto (von links): Moritz Adam, Christian Schäfer, Lukas Dittrich, Nico Matthäus und MdL Lisa Gnadl. Foto: Franziska Linhart



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