Büdinger Jugendherberge: „Die Situation ist dramatisch"

Büdingen
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Der Wetterauer FDP-Bundestagsabgeordnete Peter Heidt hat die Büdinger Jugendherberge besucht, um mit dem Vorsitzenden des Deutschen Jugendherbergswerk Hessen Timo Neumann und dem Leiter der Büdinger Jugendherberge Michael Klinge über die aktuelle Situation der Hessischen Jugendherbergen zu sprechen.

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„Die Situation ist dramatisch. Wir werden in diesem Jahr Umsatzeinbußen von schätzungsweise 80% hinnehmen müssen. Vor der Corona-Pandemie gingen wir 600.000 Übernachtungen im Jahr 2020 in unseren Hessischen Jugendherbergen aus, jetzt hoffen wir, 100.000 bis 150.000 Übernachtungen erzielen zu können“, berichtete der Vorsitzende Neumann. Der Leiter der heimischen Jugendherberge Michael Klinge ergänzte das Büdinger Zahlenwerk: „In Büdingen haben wir mit 16.000 Übernachtungen im Jahr 2020 geplant, derzeit gehen wir von rund 1900 aus.“ Besonders schwer treffe es die Jugendherberge in Büdingen, dass derzeit keine Klassenfahrten stattfänden: „Unser Hauptgeschäft sind eigentlich die Klassenfahrten von Grundschulen“, bedauerte Klinge.

Klinge und Neumann berichteten weiter, dass die Büdinger Jugendherberge seit dem 01. Juli wieder geöffnet habe. Im Juli wurden nur rund 250 Übernachtungen gezählt, im August lediglich rund 240. An vielen Tagen in den vergangenen Wochen sei das Haus, das über eine Gesamtkapazität von 161 Betten verfügt und auch Konferenzsäle vermietet, ohne Gäste und menschenleer gewesen. Die Mitarbeiter befänden sich weiterhin in Kurzarbeit. Auch wenn derzeit die Rücklagen genutzt werden, um die Liquidität, die bis Ende 2021 sicherzustellen, blickt der Vorsitzende des Deutschen Jugendherbergswerk Hessen positiv in die Zukunft: „Wenn wir aus dem Krisenmodus herauskommen, müssen wir die Jugendherbergen in Hessen digitaler machen. Jede Jugendherberge sollte künftig über eine schnelle Internetverbindung verfügen. Hierfür benötigen wir die Unterstützung der Politik“, sagte Neumann zu dem Liberalen Bundestagsabgeordneten Heidt. Eine weitere Idee sei es, Wohnmobilstellplätze in unmittelbarer Nähe zu Jugendherbergen zu errichten. „Diese Idee werden wir prüfen, denn das Campen wird immer beliebter“, so Neumann.

Der Bundestagsabgeordnete Peter Heidt sagte bei seinem Besuch: „Hessen muss nach der Krise wieder auf einen Wachstumskurs im Tourismus gebracht werden, die Marktposition der touristisch bedeutsamen Regionen in Hessen müssen verbessert werden. Hierzu gehört es auch, dass ländliche Regionen und damit auch die dort vorhandenen Gästehäuser mit einer schnellen Internetverbindung ausgestattet werden.“ Heidt erinnerte daran, dass die FDP-Fraktion im Hessischen Landtag einen Antrag gestellt habe, der vorsah, mit einer Kampagne für den Urlaub in Hessen neue Chancen für hessischen Tourismus zu ermöglichen. Leider sei dieser von der schwarz-grünen Landtagsmehrheit aus nicht nachvollziehbaren Gründen abgelehnt worden.

Auch habe der heimische FDP-Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn aus Bad Vilbel zusammen mit der FDP-Tourismus-Fachpolitikerin Wiebke Knell in den vergangenen Wochen intensiv für die Tourismusregion Wetterau öffentlich geworben. Aktuell überprüfe die FDP im Deutschen Bundestag, inwieweit die Hilfen für die Jugendherbergen verbessert werden könnten und ohne bürokratische Hürden direkt ausgezahlt werden können. „Wir Wetterauer Freie Demokraten werden uns auch weiterhin sowohl im Bund, Land als auch in der Kreispolitik für eine Förderung unserer Tourismusregion stark machen“, so der Bundespolitiker Heidt, der als Fraktionsvorsitzender der Kreistagsfraktion auch in der Kommunalpolitik eng vernetzt ist, abschließend.

Foto (von links): Michael Klinge, Timo Neumann, Peter Heidt.



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