Büdingen: Fehlende Ausrüstung für Feuerwehr beschämend

Büdingen
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Eine Missachtung der unersetzlichen ehrenamtlichen Arbeit der Feuerwehrleute sieht der CDU-Bürgermeisterkandidat Benjamin Harris in den Diskussionen um den Hochwasserschutz und die Finanzierung notwendiger Ausrüstung für die Einsatzabteilungen. In einem Antrag für die nächste Sitzung der Stadtverordneten fordert die CDU deshalb, dass die Stadt die Kosten für die Beschaffung zweier Abrollcontainer Sandsack übernimmt.

„Offenbar haben einige Stadtverordnete und Stadträte bereits nach einem halben Jahr vergessen, mit welchem persönlichen Einsatz die Büdinger Feuerwehren aus der Kernstadt und den Stadtteilen im Januar und jetzt nochmals im Juni in Dudenrod gegen das Hochwasser und eine Sturzflut gekämpft haben“, kritisiert Harris. „Angesichts der vielen Stunden ehrenamtlichen Engagements, die die Feuerwehrleute ohne Rücksicht auf private Interessen und Familie unserer Stadt dienen, sollte es eigentlich selbstverständlich sein, dass Büdingen ihnen dafür die notwendige Ausrüstung zur Verfügung stellt.“ Als eines der wichtigsten und unentbehrlichen Hilfsmittel gegen Hochwasser hätten sich dabei Sandsäcke bewährt. Deshalb habe die Stadt schon vor Jahren eine Füllmaschine für die Säcke angeschafft. Über ein Konzept, wie die gefüllten Sandsäcke schnell und effizient zu den verschiedenen Einsatzstellen transportiert werden, werde inzwischen seit mehr als sechs Monaten in verschiedenen politischen Gremien diskutiert, ohne dass eine Entscheidung absehbar sei.

Die Feuerwehr hatte hierzu den Abrollbehälter Sandsack, der sich nicht nur durch eine Hecköffnung, sondern auch durch zehn seitliche Öffnungen an verschiedenen Einsatzorten entladen lässt, vorgeschlagen. Dagegen brachten Vertreter der Politik preisgünstigere aber auch deutlich weniger flexibler einsetzbare handelsübliche Bauschuttmulden ins Gespräch. „Dass sich die Feuerwehren auch auf diese erheblich weniger leistungsfähige Kompromisslösung eingelassen hätten, verdient Anerkennung“, lobt Harris. Umso weniger nachvollziehbar ist, dass sich weder der Bau- und Planungsausschuss noch der Magistrat zur Beschaffung dieser Billiglösung entschließen konnten.

„Die Erfahrungen der Vergangenheit haben gezeigt, dass Hochwasser und Starkregen nicht darauf warten, bis in Büdingen Diskussionen beendet und Hochwasserschutz umgesetzt ist“, stellt Harris fest. „Statt nur darüber zu reden, wie wir Schäden verhindern oder später regulieren können, muss die Politik endlich handeln.“ In diesem Sinn ist es richtig, dass der Feuerwehrverein sich entschieden hat, zumindest einen der Abrollbehälter Sandsack, wie die Feuerwehr sie empfohlen hat, aus eigenen Mitteln zu kaufen. „Hochwasserschutz ist eine Aufgabe der Stadt“, betont Harris. „Wir dürfen unsere Pflichten nicht auf ehrenamtlich tätige Vereine abwälzen.“ So sehr es zu begrüßen ist, wenn Ehrenamtliche sich auch in den Pflichtaufgaben der Kommune engagieren, darf das nicht dazu führen, dass die Stadt diese Pflichten nicht mehr selbst übernimmt und damit das Ehrenamt ausnutzt und letztlich überfordert.

„Es ist beschämend, dass der Feuerwehrverein sich um die Beschaffung der notwendigen Ausrüstung kümmern muss, um Bürger und Stadt beim nächsten Hochwasser zu schützen“, erklärt Harris abschließend. Gerade angesichts der nur wenige Monate zurückliegenden Hochwasser- und Starkregenereignisse hat er mehr Entscheidungswillen bei der Politik erwartet. „Es ist geradezu eine moralische Verpflichtung, dem Verein die Auslagen für einen Abrollbehälter zu erstatten und den zweiten dazu zu kaufen, um das System zu vervollständigen“, stellt Harris fest. „Wer sich dagegen ausspricht, braucht sich nicht wundern, wenn Ehrenamtliche sich demotiviert aus ihrem Engagement zurückziehen.“



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