Majunke (FWG) stellt Ideen für den Hochwasserschutz in Büdingen vor

Büdingen
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In einer Rede vor Fraktion und Vorstand der FWG Büdingen hat Bürgermeisterkandidat Ulrich Majunke seine Ziele für den Hochwasserschutz konkretisiert. Er betonte, dass es wichtig sei, die notwendigen Schutzmaßnahmen auf die gesamte Region und Landschaft zu denken. Starkregen- und Hochwasserereignisse treten immer häufiger auf.

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Zahlreiche Beispiele gebe es auch aus der Region Oberhessen erklärte er den Mitgliedern und erinnert an Wallernhausen im Juli 2014 oder auch Dudenrod vor einigen Wochen. „Diese Unwetter gefährden Menschenleben und richten einen hohen wirtschaftlichen Schaden an. Der Schutz der Menschen muss in den Vordergrund gestellt werden. Es kann keine Option sein, nur die Schäden zu beseitigen oder zerstörte Dinge wiederherzustellen um anschließend zur Tagesordnung überzugehen. Auch in Büdingen müssen wir uns mit noch größerem Nachdruck auf die Schwerpunkte zur Risikovorsorge fokussieren."

Die notwendigen Rückhaltebecken entlang des Seemenbachs, des Kälberbachs und des Wolfsbachs sind nach seiner Aussage unerlässlich, seien aber nicht die einzigen Instrumente. „Ich setze mich für gezielte dezentrale Maßnahmen ein, die wir von der Quelle des Seemenbachs und seiner Zuflüsse gestalten. Dazu zählen beispielhaft Maßnahmen im Forst mit dezentral aufeinander abgestimmten Rückhaltesystemen, Erosionsschutzstreifen in der Landwirtschaft oder ein effektives Fördersystem für den individuellen Gebäudeschutz. Der Erhalt des Waldes nennt er gerade nach den langen Dürrephasen der letzten drei Jahre als ebenfalls wichtigen Bestandteil des Hochwasserschutzes: „Das Blätterdach von Laubwäldern bremst den Regen und verzögert es, bis das Wasser den Boden erreicht. Die Hälfte des Niederschlags könne sogar völlig in den Baumkronen hängen bleiben.“

Der Wald habe eine enorm wichtige Funktion und eine solche ganzheitliche Betrachtung des Hochwasserschutzes sei ihm besonders wichtig. „Für die Großgemeinde Büdingen geht es aber auch um den Aufbau eines Starkregen-Frühalarmsystems. Starkregen treten meist kleinräumig und in kurzer Zeit auf. Große Wetterdienste können dies nicht vorhersagen. Deshalb kann man sich kaum auf ein solches Ereignis vorbereiten lassen“, nennt Ulrich Majunke eine weitere Maßnahme. Ein Starkregen-Frühwarnsystem berechne mit Wettersensoren und Pegelmessern an den verschiedenen Bachläufen die Niederschlagsmenge und informiere bzw. warne innerhalb weniger Minuten kostenlos die registrierten Bürger per SMS, E-Mail oder sogar Sprachanruf.

„In diesem Zusammenhang sollten für Büdingen und die Dörfer der Einsatz von Starkregen-Gefahrenkarten geprüft werden. Mittels dieser Karten können wichtige Informationen zum Gefährdungspotenzial des eigenen Grundstücks bzw. der eigenen Wohnung abgefragt werden. Daraus lassen sich wiederum Maßnahmen zur Gefahrenabwehr für die jeweiligen Bereiche ableiten. Als Teile einer Aufklärungskampagne ist es sehr wichtig, die Menschen darüber aufzuklären, was sie im Falle eines Hochwassers tun müssen.“ Ein weiterer interessanter Ansatz sei der Einsatz sogenannter "Bach-Ranger".

„In der Stadt Passau wurde ein umfassendes Hochwasserkonzept entwickelt. Hierzu zählen auch die angesprochenen Bach-Ranger. Sie sorgen dafür, dass Bäche, Bachverläufe und technische Anlagen wie Auffangrechen regelmäßig kontrolliert werden. Auf diese Weise wird verhindert, dass durch verstopfte Durchläufe oder in Kanälen größere Wassermengen aufgestaut werden“, schildert Majunke die Umsetzungen in der bayrischen Drei-Flüssestadt nach dem Hochwasser im Jahr 2013.

„Nur mit den notwendigen personellen Ressourcen wird uns eine Umsetzung dieser vielfältigen Maßnahmen gelingen. Es erscheint mir unerlässlich, dass wir für alle diese Aufgaben eine Fachabteilung für Klimaschutz, Risikovorsorge und Hochwasserschutz schaffen. Für die Region Büdingen brauchen wir überdies ein interkommunales Netzwerk aus Forst- und Landwirtschaft, Stadtwerken, Wasserverbänden, Feuerwehren und vielen weiteren Akteuren um die anstehenden Herausforderungen professionell zu steuern. Meine Kandidatur, aber auch eine mögliche Amtszeit als Bürgermeister möchte ich dafür nutzen, diese dringenden Aufgaben ins Bewusstsein der Öffentlichkeit und in eine konkrete Umsetzung zu bringen.“



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