Ausbildungsstart beim Rettungsdienst des Roten Kreuzes Büdingen

André Hübsch (links), Benjamin Vinson (Zweiter von rechts) und Dominik Soukup begrüßen die drei neuen Auszubildenden Pia Sophie Fischer, Jan Benjamin Heuer (Dritter von links) und Lasse Schröder (Zweiter von rechts). Foto: Elke Kaltenschnee

Büdingen
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„Im Rettungsdienst mache ich keinen Nine-to-Five-Job im Büro, sondern ziehe bei Dienstbeginn auf der Rettungswache meine Einsatzkleidung an und weiß nicht, was der Tag bringt. Man muss sich auf immer andere Kollegen und neue Situationen einstellen, kein Dienst ist wie der andere. Das ist schon ein Adrenalin-Kick", sagt Pia Sophie Fischer, die gemeinsam mit Jan Benjamin Heuer und Lasse Schröder vor einigen Tagen die Ausbildung zur Notfallsanitäterin beziehungsweise zum Notfallsanitäter beim DRK Kreisverband Büdingen begonnen hat.

Die drei sind keine Rettungsdienst-Neulinge, sondern verfügen bereits über einige Erfahrung. Für Pia Sophie Fischer ist der Beruf schon immer ihr Traumjob gewesen, wie sie berichtet. Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) war die 20-Jährige zwei Jahre auf der Rettungswache des Malteser Hilfsdienstes in Altenstadt tätig. „Die beste Freundin meiner Mutter arbeitet dort im Rettungsdienst und ich habe immer gesagt: ‚Ich will genau das machen, was du machst'", schildert sie. Nach ihrem Realschulabschluss war Pia Sophie Fischer noch zu jung, um mit der Ausbildung zu beginnen, also habe sie gejobbt, um die Zeit bis zum FSJ zu überbrücken.

Auch Lasse Schröder aus Schotten-Eichelsachsen hat ein FSJ absolviert – und zwar beim DRK Mittelhessen. Nach seinem qualifizierten Realschulabschluss in Schotten wollte er zunächst In Laubach Abitur machen. „Aber ich habe gemerkt, dass das nichts für mich ist. Meine Mutter arbeitet als Heilpraktikerin und sie hat mir zu einem FSJ im Rettungsdienst geraten." Probier's aus. Was schadet es denn, habe sie gesagt. Lasse Schröder folgte dem Rat und will nun den eingeschlagenen Weg weitergehen. Der Grund: Die Arbeit im Rettungsdienst gefällt ihm. Bereits seit zehn Jahren engagiert sich der 19-Jährige in der Jugendfeuerwehr beziehungsweise in der Freiwilligen Feuerwehr, „genau wie mein Vater und mein Großvater", wie er berichtet. „Blaulichtvorbelastet also", nickt Jan Benjamin Heuer wissend. Auch er ist von Kindesbeinen an ist in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. „Meine ganze Familie ist im medizinischen Bereich verwurzelt. Mein Vater ist von Beruf Intensivpfleger, meine Mutter war das auch, ist aber mittlerweile in der Altenpflege tätig." Er weiß, was als Notfallsanitäter auf ihn zukommt: Der gebürtige Limeshainer hat nach dem Abitur in Großkrotzenburg eine Ausbildung zum Rettungssanitäter in Gelnhausen gemacht. „Bis Oktober 2019 bin ich dort auf der Rettungswache gefahren und habe anschließend in Köln Rettungsingenieurwesen studiert." In diesem Jahr ist der 23-Jährige in die Region zurückgekommen, um in Büdingen die Ausbildung zum Notfallsanitäter zu beginnen. Für das Rote Kreuz in Büdingen hat er sich entschieden, weil er die Gegend kennt: „Ortkenntnisse sind wichtig, wenn man im Rettungsdienst arbeitet. Wenn wir zu einem Notfall in Wolf oder Michelau gerufen werden, weiß ich, wie ich dort am schnellsten hinkomme, in Frankfurt oder einer anderen großen Stadt wäre das erstmal anders." 

Betreut werden die angehende Notfallsanitäterin und die angehenden Notfallsanitäter während ihrer dreijährigen Ausbildung von kompetenten und erfahrenen Ausbildern: Dominik Soukup, Selina Meinhardt und Benjamin Vinson. Sie leiten während der Praxisphasen an und beantworten die Fragen der wissenshungrigen Auszubildenden.

Rettungssanitäter, Freiwilliges Jahr oder Notfallsanitäter: Wege in den Rettungsdienst 

Beim Roten Kreuz in Büdingen können Interessierte ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren, als Quereinsteiger eine Qualifizierung zum Rettungssanitäter machen oder eine dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter erhalten. Die Rettungssanitäterausbildung öffnet Menschen, die im medizinischen oder notfallmedizinischen Bereich arbeiten wollen, viele Türen. Erfolgreiche Absolventen können ein Freiwilliges Soziales Jahr im Rettungsdienst machen und auf diese Weise praktische Erfahrung im medizinischen Bereich sammeln. Das ist für ein späteres Medizinstudium von Vorteil. Zudem wird der Freiwilligendienst auf die Wartezeit für das Studium angerechnet. Ausgebildeten Rettungssanitäter seht sowohl eine haupt- oder nebenberufliche Tätigkeit im Rettungsdienst offen. Der erfolgreiche Abschluss dieser drei Monate dauernden Ausbildung ist die Mindestqualifikation für eine Tätigkeit im Rettungsdienst. 

Auf einen sechswöchigen Theorieblock in der Rettungsdienstschule des Roten Kreuzes in Mainz folgen zwei Wochen Praktikum in einem Krankenhaus sowie vier Wochen Praktikum auf einer Rettungswache. Die Abschlussprüfung inklusive Prüfungsvorbereitung dauert eine Woche. Müssen angehende Rettungssanitäter auch den C1-Führerschein machen, der sie berechtigt, einen Rettungswagen zu lenken, sollten Interessierte etwa vier bis fünf Monate einplanen. Das Rote Kreuz übernimmt die Kosten für die Verpflegung und die Unterkunft in der Mainzer Schule. Auch die Kosten für den C1-Führerschein trägt der Verband. Die dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter beginnt jeweils am 1. Oktober beziehungsweise am 1. April eines jeden Jahres und findet in Kooperation mit der DRK Rettungsdienstschule in Gelnhausen statt. 

Weitere Informationen unter www.drk-buedingen.de.



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