Gebürtiger Büdinger Alexander Blank ist der 10. Hanauer Stadtgoldschmied

Büdingen
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Seit 2004 ernennt die Stadt Hanau alle zwei Jahre einen Stadtgoldschmied oder eine Stadtgoldschmiedin, die von einer Jury Ausgewählten arbeiten für einige Wochen in Hanau an der Staatlichen Zeichenakademie und geben einen Workshop für  Schülerinnen und Schüler. Im Sommer vergangenen Jahres entschied sich die Jury Alexander Blank (*1975 Büdingen) aus München zum 10. Hanauer Stadtgoldschmied 2023 zu wählen.

Mit der Auslobung des Stadtgoldschmieds ist für den Ausgezeichneten auch eine Ausstellung im Deutschen Goldschmiedehaus Hanau verbunden.

Bisher waren vier Stadtgoldschmiede Rudolf Bott (2004), Jiro Kamata (2006), Karl Fritsch (2010) und Sam Tho Duong (2014) sowie fünf Stadtgoldschmiedinnen, Hilde De Decker (2008), Vera Siemund (2012), Tabea Reulecke (2017), Silvia Weidenbach (2019) und Isabelle Enders (2021) in Hanau zu Gast. Die Auslobung des Stadtgoldschmieds ist eine Kooperation zwischen der Stadt Hanau, der Gesellschaft für Goldschmiedekunst e.V. und der Staatlichen Zeichenakademie Hanau.

Nach einer Ausbildung zum Goldschmied bei der Goldschmiede Kern in Altenstadt, besuchte Alexander Blank von 1999 bis 2001 die Berufsfachschule der Staatlichen Zeichenakademie, anschließend absolviert er ein Gesellenjahr in Hannover bei der Firma Stichnoth und kehrte von 2002 bis 2004 an die Fachschule der Zeichenakademie zurück. Es folgte ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste München in der Klasse für Schmuck und Gerät, Blank war Meisterschüler bei Professor Otto Künzli. Im Jahre 2011 erfolgte der Diplom-Abschluss, der Künstler machte sich in München selbständig. Während an der Zeichenakademie die intensive Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Handwerkstechniken im Vordergrund stand, ermöglichte die Akademie in München das freie, konzeptionelle Arbeiten. Alexander Blank fand schnell zu einer sehr eigenen Handschrift, es geht ihm beim Schmuckmachen um das Erzählen von Geschichten. Schon immer ließ sich der Künstler gerne in Fantasiewelten entführen, hatte Spaß an Comics und Science Fiction, die Neugierde auf das Unbekannte, Fantastische treibt ihn immer wieder an.

Es werden ebenso Themen aus der Popkultur und Alltagswelt aufgegriffen, zufällig Gesehenes oder Erlebtes wird verarbeitet. Der Künstler bedient sich der Materialien unserer Alltagswelt, er greift zu Corian, Hartschaum, Acrylglas, Kork oder Stahl, in den neuesten Arbeiten spielt fotobedruckte Folie eine große Rolle. Den Werkstoffen rückt Blank mit traditionellen Werkzeugen des Goldschmieds zu Leibe, er bohrt, schnitzt, modelliert und feilt, für den letzten Schliff wird nicht selten zum Sandpapier gegriffen. Unikate haben denselben Stellenwert wie limitierte Editionen, klare, erkennbare Formen sind sein „Markenzeichen“.

Der Brosche „Frosch Ed“ (2009) aus Hartschaum, Silber, Acryl und Lack stellte Alexander Blank kleine Freunde zur Seite, es entstanden „Ed’s Friends“, eine Eule und eine Schnecke. In einer Edition von 30 „Jimmy“ Broschen (2013), aus einem Block Hartschaum handgeschnitzt, spielt der Künstler mit Porträts von Rock Stars und Sportlern. Der Schaumstoff mit seiner hohen Dichte wird mit Lack überzogen, dem Grafit beigemischt wurde, zum Finishing wird Sprühfarbe aufgetragen. Der aufwendige Prozess verleiht den Broschen ein besonderes, haptisches Erlebnis. Der Künstler liebt es, seinen Schmuck in außergewöhnlichen Präsentationen zu zeigen.

Alexander Blank nimmt immer wieder Lehraufträge und Workshops im In- und Ausland wahr, seine Arbeiten werden weltweit in Gruppen- und Einzelausstellungen gezeigt, im Jahre 2013 gab es unter dem Titele „Blank Planet“ die erste Ausstellung in Amerika in der Galerie Ornamentum in Hudson, im vergangenen Jahr war der Künstler dort mit seinen Schmuckstücken „En Vague 2“ vertreten. Zwischen 2004 und 2015 wurden dem Künstler zahlreiche Preise zuerkannt, unter anderem der Bayerische Staatspreis für Nachwuchsdesigner, der Herbert-Hoffmann-Preis und der Danner Preis der Danner Stiftung. In vielen privaten Sammlungen und Museen in Europa, USA und Japan befinden sich seine Schmuckstücke.  Im Sommer wird Alexander Blank zum Arbeiten nach Hanau in die Staatliche Zeichenakademie kommen und mit ausgewählten Schülerinnen und Schülern einen Workshop abhalten.

Weitere Informationen unter: www.goldschmiedehaus.com



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