VR Bank Main-Kinzig-Büdingen unterstützt Geschichte zum Anfassen

Büdingen
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Kleine Schritte führen zu großen Zielen. Was künftig in Büdingen entstehen soll, kann man wohl nur als außergewöhnliches Vorhaben bezeichnen. In einem Zeitraum von rund 15 Jahren soll hier eine Turmhügelburg entstehen. Doch eine einfache Rekonstruktion mit modernen Mitteln, wie sie uns heute zur Verfügung stehen, kommt für den neu gegründeten Förderverein Burg Hofraite e. V. und seine bereits mehr als 50 Mitglieder nicht in Frage.

Lediglich mit Material und Werkzeugen, die den Menschen unserer Region vor einem Jahrtausend zur Verfügung standen, soll der gigantische Bau entstehen. Jeder Baumstamm aus den heimischen Wäldern muss bearbeitet und jeder Stein behauen werden. So wird bereits vor der vollständigen Errichtung des Gebäudes die Baustelle selbst zur Erlebenswelt. „Hier entsteht das 11. Jahrhundert zum Anfassen und Mitmachen“, erläutert Marko Appel, 1. Vorsitzender des Fördervereins. Die Wiedererlangung und der Erhalt von verlorengegangenem historischen Wissen sowie der Techniken von damals steht ebenso im Mittelpunkt des Projektes, wie deren Weitergabe in der heutigen Zeit, in der Nachhaltigkeit und die Schonung von Ressourcen immer mehr an Bedeutung gewinnen. „Tatsächlich wird die Burganlage dann am Ende anders aussehen, als wir das aus Ritterfilmen kennen“, betont er.

Nicht nur Mittelalterfans aus der Region soll das Projekt anziehen. Familien, Schulklassen, aber auch Studierende der Bereiche Archäologie und Geschichte können hier wissenschaftliche Erkenntnisse über das Leben und die Arbeit einer längst vergangenen Zeit gewinnen. Marko Appel ist es wichtig, dass der Bau wissenschaftlich begleitet wird. „Die Experimentalarchäologie bietet immer eine spannende Verknüpfung zwischen dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn und der breiten Wissensvermittlung.“ Um eine korrekte, idealtypische Rekonstruktion zu erschaffen zu können, ist eine sehr gute Planung nötig. Diese ist -wie könnte es anders sein- mit hohen Kosten verbunden.

Dem Förderverein Burg Hofraite gelang nun der erste wesentliche Schritt in Richtung Verwirklichung eines großen Ziels. Gemeinsam mit der VR Bank Main-Kinzig-Büdingen hatte man ein Crowdfunding-Projekt ins Leben gerufen. Die Experten der Genossenschaftsbank vor Ort stellten nicht nur ihr Know-how, sondern auch die notwendige Plattform zur Verfügung, um das kostenintensive Vorhaben durch die finanzielle Unterstützung vieler Einzelpersonen zu realisieren. So kamen stolze 4.586 € an Spendengeldern aus der Region zusammen. On Top belohnte die VR Bank das Engagement mit einem Zuschuss von 1.500 €. Mark Langlitz vom Team Internet und Neue Medien konnte nun den Spendenscheck über 6.086 € an die beiden Vorsitzenden des Fördervereins, Marko Appel und Jörg Grunewald überreichen. „Wir freuen uns, dass wir ein solches – in der Region einzigartiges – Projekt mit musealem und wissenschaftlichem Anspruch unterstützen dürfen“, so Mark Langlitz. Mit dem bisher gesammelten Geld wird der Verein ein Treffen von Experten unterschiedlicher Fachrichtungen organisieren. Archäologen, Historiker, Architekten und Statiker werden nun bald ihren Weg nach Büdingen finden.

Die Scheckübergabe durch die VR Bank Main-Kinzig-Büdingen kombinierten die Verantwortlichen des Fördervereins Burg Hofraite mit der Auflösung eines bisher wohlgehüteten Geheimnisses. Der Standort für die Errichtung der Tumhügelburg steht fest: Zwischen Büdingen und Büches, mit Blick auf Bundesstraße und direkt angrenzenden Radweg – ganz in der Nähe des Seemenbachs – soll die neue Anlage gebaut werden. Zwar ist der Grundstein noch nicht gelegt, aber ein erster Schritt in die Zukunft der Vergangenheit wurde mit der Übergabe der Crowdfunding-Gelder bereits verwirklicht.

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Mark Langlitz (ganz rechts) von der VR Bank Main-Kinzig-Büdingen überreicht die Crowdfunding-Summe an Jasmin Fernau-Kolb, Jörg Grunewald und Marko Appel vom Förderverein Burg Hofraite e. V. in Büdingen.



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