Erinnern heißt verändern – Gedenken der Opfer von Hanau

Butzbach
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Am 19. Februar 2024 jährt sich zum vierten Mal der rechtsterroristische Anschlag von Hanau. An diesem Tag wurden durch einen rechtsextremen Rassisten aus Hanau neun Menschen kaltblütig ermordert: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Der Untersuchungsausschuss im Hessischen Landtag ist abgeschlossen, der Rassismus und der Hass in unserer Gesellschaft sind es nicht.

Auch weil Familienmitglieder eines Opfers hier in Butzbach leben, veranstaltet das Butzbacher Bündnis für Demokratie und Toleranz gemeinsam mit dem Ausländerbeirat unter dem diesjährigen Titel der Aktionen der Hanauer Initiative 19. Februar erneut eine Gedenkveranstaltung und Mahnwache: „Erinnern heißt verändern". Die Veranstaltung findet am Montag, 19.02.2024 um 18 Uhr auf dem Marktplatz in Butzbach statt. Das Bündnis bittet die Teilnehmenden, Kerzen oder Lichter mitzubringen, da eine Lichterkette gebildet werden soll. Das Gedenken wird von der Stadt Butzbach und der Butzbacher Stiftung Kultur und politisches Bewusstsein unterstützt.

„Angesichts der Wahlerfolge der in weiten Teilen gesichert rechtsextrem geltenden AfD in Hessen und Bayern, der aktuellen Recherchen von Correctiv und der drohenden Wahlerfolge der AfD in Brandenburg, Sachsen und Thüringen ist eine breite Bewegung der Solidarität in der Migrationsgesellschaft notwendiger denn je.", so Said Etris Hashemi, ein Überlebender des Attentats und Bruder eines Opfers, zum diesjährigen Aufruf der Initiative 19. Februar.

„Erinnern hilft dabei etwas zu verändern. Durch das sagen der neun Namen soll allen Opfern rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt gedacht werden. Diese Namen erinnern uns und fordern uns auf, gegen den rassistischen Normalzustand im Alltag, in Behörden, Politik, Medien und in den Sicherheitsapparaten aufzustehen", so der Sprecherrat des Butzbacher Bündnisses.

Das Butzbacher Bündnis für Demokratie und Toleranz steht ein für ein angemessenes Erinnern und eine Gesellschaft, in der (antimuslimischer) Rassismus, Antisemitismus und andere Diskriminierungsformen nicht die Normalität sind, für niemanden. Es steht für eine würdevolle Demokratie, die sich gegen Vernichtungsfantasien und Umsturzpläne extrem rechter Netzwerke stellt.



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