Ein Tag bei den Schäfern

Viele Informationen in Kombination mit Schafen, Ziegen und Hunden – ein spannender Nachmittag bot Familie Schmidt aus Butzbach.

Butzbach
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Was ist der Unterschied zwischen Hüte- und Herdenschutzhunden und welche Aufgaben haben die fünf Hündinnen in der Schafherde von Familie Schmidt? Diese und viele andere Fragen hat das junge Schäferehepaar Carmen und Pierre Schmidt aus Butzbach kürzlich bei einer Veranstaltung des Naturschutzfonds Wetterau e.V. in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule (vhs) anschaulich beantworten können.

Bei wunderschöner Herbstsonne erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer detaillierte Einblicke in den täglichen und jährlichen Arbeitsablauf einer Schäferei mit über 350 Mutterschafen, Lämmern und Böcken. Immer mit dabei in der Herde sind die zwei jungen Herdenschutzhündinnen Alana und Arielle, deren Aufgabe es ist, Angriffe von Wölfen und Hunden abzuwehren. Auch wenn sie sich ihrer Aufgabe sehr bewusst und sicherlich keine Schoßhunde sind, freuen sie sich über kurze Spielzeiten mit ihren „Kolleginnen“, den Hütehunden Rose, Linda und Halona. Bei der Arbeit mit den Hütehunden, die dem Schäfer beim Zusammentreiben und Ziehen – so wird der Wechsel von Weidefläche zu Weidefläche bezeichnet – eindrucksvoll unterstützen, berichtet Pierre Schmidt über die Vorlieben und Fähigkeiten der einzelnen Tiere für die verschiedenen Aufgaben.

Schäferei: ein Traumjob mit viel Idealismus

Die sehr interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer waren erstaunt, wie schwer es ist, in der heutigen Zeit eine Schäferei zu führen. Im Vergleich zu dem immensen Arbeitsaufwand ist der finanzielle Ausgleich, sei es durch den Verkauf von Fleisch oder Wolle, sehr gering. Auch das Auftauchen des Wolfes verursacht Schwierigkeiten, die es zu bewältigen gilt.

Dabei ist die Bedeutung der Schafbeweidung für viele ökologisch sehr wertvolle Flächen nicht zu unterschätzen, denn durch die Beweidung mit Schafen wurde und wird das Aufkommen von jungen Gehölzen verhindert und so die artenreichen offenen Lebensräume im Wetteraukreis erhalten. Viele dieser artenreichen Wiesen sind nur durch Beweidung entstanden, da sie für den maschinellen Einsatz nicht geeignet sind.

Tierliebe und Schäfer-Romantik

Carmen, Pierre und auch Vater Schmidt, der den Betrieb mit aufgebaut hat, merkt man ihre große Liebe zu den kleinen Wiederkäuern und den Hunden in ihren Erzählungen an. Neben ihren hauptberuflichen Tätigkeiten, die für das finanzielle Auskommen von Nöten sind, widmen sie ihre gesamte Freizeit den Tieren mit beeindruckender Motivation.

Die Veranstaltung wurde im Rahmen der Schäfereiberatung angeboten. Die Schäfereiberatung ist Teil des Projektes „Vorbereitung, Begleitung und Evaluation von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege durch den Naturschutzfonds Wetterau e.V.“. Es wird durch das Land Hessen im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Landschaftspflegeverbänden gefördert. Bewilligungsstelle ist das Regierungspräsidium Darmstadt. Die Förderung trägt insbesondere zur Umsetzung der Ziele der Hessischen Biodiversitätsstrategie bei.

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Viele Informationen in Kombination mit Schafen, Ziegen und Hunden – ein spannender Nachmittag bot Familie Schmidt aus Butzbach.



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