Mit Photovoltaik Wohnkosten senken

Massenheim
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Die Preissteigerungen für Strom, Öl und Gas beschäftigen derzeit viele. Doch es gibt Wege, diesen Kostensteigerungen zu entkommen. Clemens Breest, Bürgermeisterkandidat der Grünen, informiert sich über die aktuelle Situation bei energetischen Sanierungen in Bad Vilbel.

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Breest erklärt: „Durch energetische Sanierungen und Nutzung von Solarenergie lassen sich die Wohnkosten und der Kohlendioxidausstoß erheblich senken. Deshalb werde ich als Bürgermeister alles daransetzen, dass sowohl städtische als auch private Häuser die Solarenergie nutzen. Den Stadtwerken Bad Vilbel wird dabei eine Schlüsselrolle zukommen.“

Clemens Breest besichtigte in Massenheim mit den Grünen Ortsbeiratsmitgliedern Marianne Reichel und Peter Paul das Sanierungsprojekt von Jennifer und Marius Meier. Das Einfamilienhaus aus den 1960er Jahren wurde zuletzt von nur einer Person bewohnt. Aufgrund der Öl-Heizung wurden jährlich 60t Kohlendioxid ausgestoßen. Aktuell wird das Haus energetisch saniert und zu drei Wohneinheiten umgebaut. Neben der Dämmung der Fassade wird auf der Dachfläche eine PV-Anlage montiert. Der Solarstrom wird in eine Batterie eingespeist, so dass regenerativer Strom auch bei Dunkelheit zur Verfügung steht. Geheizt werden die Wohnungen elektrisch mit Infrarot-Heizungen. Das Warmwasser wird mittels Wärmepumpe erhitzt. Diese Maßnahmen mindern den klimaschädlichen Kohlendioxid-Ausstoß um mehr als 90 %. Gegenüber den derzeitigen Heizkosten für Öl oder Gas müssen die zukünftigen Mieter deutlich weniger für Wärme und Strom ausgeben. Clemens Breest lobt das Projekt: „An diesem Objekt wird vorbildlich deutlich, welche enormen Vorteile sich durch energetische Sanierung und Umbau des Altbestandes erzielen lassen. Es entsteht bezahlbarer Wohnraum ohne zusätzliche Flächenversiegelung und zudem wird das Klima geschützt. Solche Projekte erhalten von mir als Bürgermeister die volle Unterstützung. Deswegen erkundige ich mich gerne vor Ort, ob es Probleme gibt.“

Und tatsächlich berichten die Eigentümer von Problemen. Denn die Stadtwerke teilten ihnen mit, dass die gewünschte Leistung für Ladesäulen für die Mieter nicht zur Verfügung gestellt werden kann. Über mangelnde Lademöglichkeiten beklagten sich auch andere Hauseigentümer bei dem Bürgermeisterkandidaten der Grünen. Clemens Breest erkundigte sich deshalb bei den Stadtwerken. Dr. Ralph Franke, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Vilbel GmbH teilt mit: „Aktuell ist das Stromnetz in Bad Vilbel grundsätzlich weder über- noch unterdimensioniert. Derzeit werden viele Ladeeinrichtungen installiert. Da diese Zusatz-Leistung zumeist im Rahmen der Gebäudeabsicherung liegt, erhöhen sich derzeit bei vielen Grundstücken die tatsächlich in Anspruch genommenen Leistungen. Das Netz hat dafür derzeit noch ausreichend Reserven. Allerdings müssen wir nun bei Erhöhungen von Absicherungsleistungen vorsichtiger agieren, da sich aufgrund der stärkeren Auslastung der vorhandenen Absicherungsleistungen und steigender Gleichzeitigkeit durch lange Ladezeiten die Netzreserven reduzieren.“ In diesem Zusammenhang weist er auch darauf hin, dass die Installation von Ladeinfrastruktur den Stadtwerken angezeigt werden muss und über 11 kW auch genehmigungspflichtig ist. Um die Netzkapazitäten zu erhöhen, müssen mittels aufwändiger Tiefbauarbeiten neue Leitungen verlegt werden. Das wird seine Zeit dauern. Für Clemens Breest bedeutet dies: „Die Energiewende wird nicht ohne eine Netzertüchtigung auskommen. Die Nachfrage nach Ladeinfrastruktur in Bad Vilbel sowohl bei Eigentümern, Mieterinnen und allgemein im öffentlichen Raum ist enorm und muss dringend angegangen werden. Zum Glück haben wir in Bad Vilbel leistungsfähige Stadtwerke, die die kommunale Energiewende voranbringen können, vorausgesetzt der notwendige politische Wille ist gegeben. Doch das haben die Wählerinnen und Wähler in der Hand.“

Die Installation öffentlicher Ladesäulen in Bad Vilbel durch die Stadtwerke ist seit 2018 in Aussicht gestellt. Hierfür brauchte es an einigen Stellen Baumaßnahmen, um die notwendige Leistung zur Verfügung stellen zu können. Breest spricht sich dafür aus, dass bei der Ladeinfrastruktur vorrangig die öffentlichen Ladepunkte mit 22kW ausgestattet werden, um kürzere Ladezeiten zu ermöglichen. Am eigenen Haus stehen die E-Fahrzeuge in der Regel länger, so dass auch eine geringere Leistung für das Laden ausreichend erscheint.



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