In die Biotonne gehören keine Verpackungen aus Plastik

Bad Vilbel
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Es klingt so einfach: Essensreste oder Küchenabfälle einfach in eine Tüte und ab damit in die Biotonne. Doch bei aller Einfachheit der Aussage, Plastiktüten in den Biotonnen sorgen regelmäßig für große Probleme bei der Entsorgung. Auch Tüten aus sogenannten Bioplastik sind hiervon nicht ausgenommen. Daher startet die Stadt Bad Vilbel nun eine neue Kampagne und wird alle Biotonnen mit einem Aufkleber versehen.

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„Es kommt mittlerweile regelmäßig vor, dass wir Biotonnen nicht mehr leeren, da in diesen zu viel Plastiktüten enthalten sind und dies bei der Sichtprobe festgestellt wird. Werden Plastikvorkommen im Biomüll nicht bei der Leerung entdeckt, verhindern diese Vorkommen eine vollständige Kompostierung des Biomülls und müssen in der Kompostieranlage mühsam entfernt werden, was wiederum zu Verzögerungen bei der Kompostierung führt oder darin mündet, dass Müllladungen gar nicht erst kompostiert werden können“, erklärt hierzu der zuständige Fachdienstleiter Abfallwirtschaft und Grünflächenpflege, Sören Bußmann.

Um diesem Problem etwas entgegen zu setzen, setzt die Stadt Bad Vilbel einmal mehr auf Aufklärung. So sollen ab dem 20. September sukzessive alle Biotonnen im Stadtgebiet mit einem Aufkleber versehen werden, der die Bürgerinnen und Bürger darauf hinweist, dass in die Biotonne kein Plastik gehört. „Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass wirklich überhaupt kein Plastik in die Biotonne gehört. Auch sogenannte Bioplastiktüten oder kompostierbare Müllbeutel sollen nicht in die Biotonne gegeben werden, denn diese sind nur zum Teil kompostierbar und benötigen deutlich längere Zeit zum Abbauen“, führt Bußmann weiter aus.

Der Zersetzungsprozess der kompostierbaren Kunststoffe dauert bis zu zwölf Wochen – und selbst dann sind nur 90 Prozent der Bio-Kunststoffprodukte zersetzt. Erst nach etwa sechs Monaten sind nahezu keine Rückstände mehr im Kompost zu finden. Doch im Kompostierwerk darf es maximal fünf Wochen dauern, ehe aus den Abfällen verkaufsfertiger Kompost entstanden ist. „Laut Umweltbundesamt sollten Mülltüten aus biologisch abbaubarem Bioplastik nicht in der Biotonne entsorgt werden. Obwohl sie wesentlich dünner sind und somit aus weniger Material bestehen als andere Produkte aus biologisch abbaubaren Kunststoffen, besteht bei ihnen dasselbe Problem: Die Zersetzung benötigt Zeit, die in den Kompostierwerken nicht gegeben ist. Ein weiteres Problem: Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich, ob die Plastiktüte in der Biotonne biologisch abbaubar ist oder nicht. Im Zweifel wird sie als Fehlwurf interpretiert und somit die Tonne nicht geleert“, erläutert Sören Bußmann.

Mit der neuen Aufklärungskampagne möchte die Stadt Bad Vilbel die Bürgerinnen und Bürger vor allem sensibilisieren, denn kompostierbarer Biomüll kann in vielen Bereichen eingesetzt werden, womit man einen wichtigen Teil für eine Kreislaufwirtschaft leistet. Am besten sollten Bürgerinnen und Bürger Küchenabfälle oder Essensreste in kleinen Behältern sammeln, die man direkt in die Biotonne auskippen kann. Wer dennoch nicht auf Tüten verzichten möchte, sollte nur noch Papiertüten verwenden oder die Essensreste oder Küchenabfälle in altes Zeitungspapier wickeln, dies schützt im Winter auch vor dem Festfrieren der Abfälle in der Tonne. „Wenn sich alle Bürgerinnen und Bürger an die Hinweise halten, die wir geben, schaffen wir es zum einen die Prozesse bei der Tonnenleerung und in der Kompostieranlage zu straffen und vor allem auch, sauberen Kompost herzustellen. Hiervon profitieren alle Beteiligten. Unsere neuen Aufkleber auf den Tonnen sollen einen kleinen Teil hierzu beitragen“, so Bußmann abschließend.

Foto: So sieht eine typische Müllwagenladung nach der Leerung der Biotonnen aus.

Foto: Nach dem Sieben des Bioabfalls bleiben Tonnen an Siebüberlauf übrig, der kostspielig entsorgt werden muss.



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