Grüne waren immer gegen totale Bebauung des Kurpark-West

Bad Vilbel
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Die Grünen hatten sich kritisch zu der fertiggestellten Tiefgarage unter dem einstigen Kurpark-West in Bad Vilbel geäußert. Daraufhin werfen ihnen Herr Minkel und einigen SPD-Politiker in der Presse vor, die Grünen hätten angeblich der jetzigen Bebauung des Kurpark-West zugestimmt.

Clemens Breest, Vorsitzender der Grünen, sagt dazu: „Wir sind sehr verwundert über den offensichtlich haltlosen Vorwurf. Wir Grünen waren und sind die einzige Partei, die sich von Anfang an gegen die totale Bebauung des Kurpark-West mit Tiefgarage und Hotel positioniert hat. Sehr früh haben wir vor einer bereits damals absehbaren Kostenexplosion angesichts der Baudimensionen gewarnt. Angesichts des eingetretenen Finanzdebakels uns jetzt vorzuwerfen, wir hätten dafür gestimmt, ist völlig geschichtsvergessen.“

Die Grünen hätten sich damals lediglich mit den anderen Fraktionen für die große Lösung des Architekturentwurfs von Vielmo ausgesprochen. Doch die Dimension der heutigen Tiefgarage sei nicht Teil des Architekturentwurfs gewesen. Die Ausdehnung der Tiefgarage sei maßgeblich dem Bau eines zusätzlichen Hotels geschuldet. Clemens Breest erklärt: „Eine so weitgreifende Bebauung des einstigen Kurpark-Wests haben wir von der ersten Idee bis heute durchgehend abgelehnt. Das ist anhand der öffentlichen Protokolle für alle gut nachzuvollziehen und deshalb völlig haltlos.“

Damals habe der Teilverkauf und Bebauungsplan Kurpark-West für großen Unmut in der Bevölkerung gesorgt. Jana Peters, damalige Stadtverordnete und heutige Vorsitzende der Grünen, erinnert: „Es war damals ein großer Schock, als öffentlich wurde, dass der Park hinter dem Kurhaus und Hallenbad abgeholzt werden soll, damit dort ein Hotelkomplex mit durchgehender Tiefgarage entstehen kann.“ In der entscheidenden Stadtverordnetenversammlung haben die Grünen zwei Änderungsanträge eingebracht. Zunächst wollten sie erreichen, dass es einen eigenen Bebauungsplan für die Stadthalle auf dem ehemaligen Cityparkplatz geben sollte. Und als nächstes wollten sie eine Bürgerversammlung zu den Bauplänen im Kurpark-West abhalten lassen. Doch beide Initiativen wurden von CDU, SPD und FDP abgelehnt. „Wir hätten damals das Projekt einer Stadthalle auf dem einstigen Cityparkplatz mitgetragen. Das wäre bereits ein ziemlicher Eingriff im Kurpark gewesen. Deshalb wollten wir möglichst den restlichen Park erhalten. Doch statt eines Kompromisses wollten CDU, SPD und FDP den ganzen Kurpark-West opfern. Deswegen haben wir den entscheidenden Bebauungsplan damals abgelehnt. Und angesichts der jüngsten Entwicklungen sowohl bei der Klimakrise als auch beim Mobilitätswandel und den Finanzen sehen wir uns in unserer damaligen Auffassung bestätigt“, erklärt Jana Peters.

Die Grünen hoffen, dass zumindest die SPD zu einer sachlichen Auseinandersetzung zurückfindet und sich nicht dem Stil von Herrn Minkel verpflichtet fühlt. Die SPD-Kollegen waren immerhin bis vor Kurzem selbst noch scharfe Kritiker des Umgangstons von Herrn Minkel. Es wäre bedauerlich, wenn einige sich auf diese Art versuchten ihm anzudienen.



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