Clara Schröder war zwei Wochen mit dem Bürgermeister unterwegs

Bad Vilbel
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Vom 5. bis zum 16. Juli 2021 bekam das Büro des Bürgermeisters Dr. Thomas Stöhr durch die Schülerpraktikantin Clara Schröder Unterstützung. Die 15- Jährige besucht die Europäische Schule Rhein Main und absolvierte zu Beginn ihrer Sommerferien ein Praktikum im Bad Vilbeler Rathaus.

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Betreut wurde sie in dieser Zeit vom Pressesprecher, Yannick Schwander, und der Referentin des Bürgermeisters, Venus Ajoudani. Nun berichtet sie von ihren Erlebnissen und erklärt, ob es die Vorurteile einer Verwaltung wirklich gibt, von denen man sich so erzählt.

Formular unterschrieben, abgestempelt, gelocht und abgeheftet - wiederholen. Das stellen sich viele vor, wenn sie an die Tätigkeiten der Stadtverwaltung denken. Doch stimmen solche Klischees überhaupt?

Es fing alles damit an, dass ich mich Anfang des Jahres für ein Praktikum im Büro des Bürgermeisters bewarb. Nach mehreren Telefonaten und einem kurzen persönlichen Gespräch erhielt ich schließlich die Zusage. Fast schon plötzlich war es so weit: mein erster richtiger „Arbeitstag“ begann. Zuerst war ich etwas aufgeregt, weil ich nicht genau wusste, was mich erwarten würde und man den Bürgermeister ja auch nicht alle Tage trifft.

Direkt wurde ich in den Arbeitsalltag integriert. Es wurde jeden Morgen der Pressespiegel, eine Ansammlung von veröffentlichten Zeitungsartikeln die sich um Bad Vilbel drehen, gelesen und danach Pressemitteilungen oder andere Texte wie Flyer- und Informationstexte geschrieben sowie anschließend geprüft. Weiterhin erhielt ich Einblicke in die vielfältige Organisationsarbeit; sei es Emails beantworten, Termine und kleinere Zusammenkünfte planen, Wiedervorlagen vorbereiten oder Gratulationspost verschicken. Gerade als man mit einer Aufgabe anfing, klingelte sogleich das Telefon, es wurde ein Termin verlegt oder man erhielt die Bitte, jemanden anzurufen. Flexibilität und Organisationstalent sind hier gefragt.

Genauso gefragt ist Kreativität. Neben den täglich geschriebenen Pressemitteilungen wird regelmäßig auf den Kanälen in den Sozialen Netzwerken der Stadt gepostet. Hierfür werden auf jedem Außentermin unzählige Bilder aufgenommen, die später im Netz zu finden sind. Es ist sehr spannend, das hinter den Kulissen erleben zu dürfen und später sagen zu können „da war ich dabei.“ Bei meinem Praktikum bekam ich außerdem einen Einblick in die Kommunalpolitik. Und nein, in der Kommunalpolitik geht es nicht nur darum wo die nächste Sitzbank platziert werden soll, sondern auch um große Bauprojekte, Bildung, Kultur, Mobilität und noch vieles mehr. Ich traf einige Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker, auch aus anderen Städten, und war bei Sitzungen dabei.

Besonders gefallen hat mir mein abwechslungsreicher Arbeitstag, mal war ich im Büro und oft auch auf Terminen außer Haus. Bei Außenterminen gab es viele „die/den kenne ich doch“-Momente, weil man viele Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt oder Vereinsvorstände schon öfter gesehen hat, aber noch nie ins Gespräch kam. Es ist sehr interessant herauszufinden, für was diese Personen zuständig sind und wie alle Bereiche die eine Stadt ausmachen, Hand in Hand funktionieren. Während meiner Zeit im Rathaus wurde mir viel zugetraut, daher durfte ich auch viele Aufgaben selbstständig bearbeiten. Dass man bei einem Praktikum so viel mitgestalten und mitreden darf, ist in meinen Augen nicht selbstverständlich.

Durch die vielen Termine und abwechslungsreichen Beschäftigungen verging meine Zeit im Rathaus wie im Flug. Bei meinem Praktikum habe ich viel über die, im Hintergrund verlaufenden, Vorgänge der Stadt erfahren und den Arbeitsalltag des Bürgermeisters hautnah miterlebt. Ob die meisten Klischees über die Stadtverwaltung denn stimmen? Das würde ich nach meinem Praktikum eher nicht sagen.
Ein Klischee jedoch bleibt erfüllt: Steuererlasse werden noch von Hand einsortiert.

Foto: Der Bürgermeister bedankt sich für die tatkräftige Mitarbeit in zwei Wochen Praktikum bei Clara Schröder.



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