Naturschützer der ersten Stunde: Umweltschutzpreis geht an Heinz Gilbert

Bad Vilbel
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Der mit 2.000 Euro dotierte Umweltschutzpreis des Wetteraukreises geht an Heinz Gilbert aus Bad Vilbel. Die mit einem Geldpreis von 500 Euro verbundene Belobigung erhält Manfred Droste aus Niddatal. Dieser Empfehlung der Jury für den Umweltschutzpreis hat sich der Kreisausschuss in seiner letzten Sitzung angeschlossen.

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„Mit Heinz Gilbert zeichnen wir einen Naturschützer der ersten Stunde aus, dem es mit seiner ruhigen und zurückhaltenden Art gelang, Erfolge zu erzielen. Heinz Gilbert hat frühzeitig erkannt, dass zum effektiven Vogelschutz nicht nur die Landschaftspflege gehört sondern auch viele Akteure eingebunden werden müssen“, sagt Landrat Jan Weckler.

Seit 1982, also seit rund vier Jahrzehnten, ist Heinz Gilbert Vorsitzender des Vereins für Vogelschutz und Landschaftspflege in Bad Vilbel und seit dieser Zeit auch Ortsbeauftragter für Vogelschutz der Staatlichen Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. In beiden Ämtern hat er viele Aktionen durchgeführt und organisiert. In den meisten Fällen als "Ideengeber", der die Projekte mit der Stadt Bad Vilbel, den beteiligten Firmen und Vereinen plante und umsetzte.

Vogelstimmen, Nistkästen und Obstbäume

Da sind zum Beispiel die jährlichen Vogelstimmenwanderungen, die monatlichen Wanderungen im Sommer in den Gemarkungen in Bad Vilbel. Im Anschluss an die Wanderungen nahm er sich die Zeit und lud interessierte Bürgerinnen und Bürgern in seinen Garten, zu Fachgesprächen ein.

Da sind die mehr als 300 Nistkästen im Stadtwald, auf Friedhöfen, im Streuobstgebiet Wingert und im Kurpark, die er betreut, die 40 Steinkauzröhren, die er aufgehängt hat und betreut. Da sind die Kästen für Turmfalken und Schleiereulen, und nicht zu vergessen die Überzeugungsarbeit bei den Eigentümern. Heinz Gilbert organisierte auch den Bau und Verkauf von Nistkästen, wodurch viele Bürgerinnen und Bürger für den Naturschutz sensibilisiert und gewonnen wurden.

In Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Vilbel vermittelte er über 30 Jahre lang regelmäßig 350 Obstbaumhochstämme, um die Bestände auf den Streuobstwiesen zu verjüngen. Er organisierte zum Erhalt der Streuobstwiesen Baumschnittkurse an Hochstämmen, als andere noch nicht daran dachten.

Heckenzüge in den Gemarkungen, der Bau von mindestens zwei Amphibientümpeln, Quartiere für Fledermäuse in der Neuen Mitte und der sanierten Wasserburg: all dies geht auf seine Idee und Initiative zurück.

Belobigung für Manfred Droste

Manfred Droste ist in vielen Vereinen, Organisationen und Gesellschaften, die sich für den Arten- und Biotopschutz engagieren Mitglied. „Dies und seine zahlreichen Aktivitäten zeigen das breite Spektrum seiner Interessen rund um den Naturschutz“, hebt Landrat Jan Weckler hervor: dazu gehören die jährliche Greifvogelbrutkontrolle in ausgesuchten Waldgebieten rund um Niddatal, Florstadt und Altenstadt, Kontrollgänge im Anordnungsgebiet „Niederweisen von Ilbenstadt“, das Anbringen und Kontrollieren von Schleiereulen- und Turmfalkenbrutkästen an Kirchen, Scheunen und Waldhütten und die jährlichen Kontrollgänge am Krötenzaum Kaichen/Erbstadt im Auftrag des NABU.

Manfred Droste arbeitete an der Brutvogelrasterkartierung Wetteraukreis und an der hessenweiten Amphibienkartierung mit, seit 2000 bringt er rund um Niddatal Steinkauz-Brutröhren an, kontrolliert sie und kümmert sich um die Beringung von Steinkauz-Jungvögeln.

Foto (von links): Heinz Gilbert, Kreisbeigeordneter und Naturschutzdezernent Matthias Walther und Manfred Droste.



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