Bärbel Menthe-Wirtz feiert Dienstjubiläum und Abschied

Bad Vilbel
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Es kommt nicht so häufig vor, dass ein Name mit einer städtischen Einrichtung so stark verbunden wird, wie der von Bärbel Menthe-Wirtz mit der Spiel- und Lernstube. Sie ist, so sagt sie selbst, ihr anvertrautes Kind. Ein Kind, das mittlerweile erwachsen geworden ist. Und so kommt für Bärbel Menthe-Wirtz das, was jeder Mutter in ihrem Leben blüht: Der Abschied von ihrem Kind, das nun neue und eigene Wege gehen wird.

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Das 25-jährige Dienstjubiläum von Bärbel Menthe-Wirtz ist gleichzeitig der Beginn des Abschieds der engagierten Sozialpädagogin von der Stadt Bad Vilbel. Als Bärbel Menthe-Wirtz 1996 zur Stadt kam, stellte sie sich dem Ehrenbürgermeister, Günther Biwer vor. Dieser war damals für die Einstellung einer Sozialpädagogin in den Dienst der Stadt Bad Vilbel zuständig. Ein schnelles Gespräch sei das gewesen, denn Biwer habe nicht viel Zeit gehabt. Doch diese kurze Zeit reichte Bärbel Menthe-Wirtz aus, um Biwer und die weiteren Gesprächsteilnehmer zu überzeugen. „Wir hatten wohl direkt einen Draht zueinander. Man spürt ja oft schnell, ob die Chemie passt und bei uns Beiden war das so. Günther Biwer eröffnete mir die Möglichkeit, in Bad Vilbel etwas aufzubauen, also machte ich mich ran an die Sache“, berichtet Menthe-Wirtz bei ihrer Jubiläumsfeier von dem Bewerbungsgespräch, als sei dies erst gestern gewesen.

Künftig sollte sie sich weiterhin um die Spiel- und Lernstube kümmern, die in der Homburger Straße 66 angesiedelt war. Die Spiel- und Lernstube sollte weiterhin eine Anlaufstelle für Bad Vilbeler Kinder sein, die hier am Nachmittag ihre Hausaufgaben machen konnten und freizeitpädagogische Angebote annehmen konnten. „Außer den Räumlichkeiten hatten wir im Grunde nicht viel, also fing ich gemeinsam mit dem Team an, ein pädagogisches Konzept zu entwickeln, um erfolgreich arbeiten zu können. Neben der Hausaufgabenbetreuung und den freizeitpädagogischen Angeboten gab es auch eine Fahrradwerkstatt. Mir hat es von Anfang an großen Spaß gemacht. Wir waren die erste Einrichtung dieser Art in Bad Vilbel und so konnte ich kreativ sein, die Einrichtung so aufstellen, wie ich es für gut hielt und hatte glücklicherweise dabei auch immer die Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung“, denkt die Jubilarin an den Beginn der Aufgabe zurück.

Die Spiel- und Lernstube war ein Anziehungspunkt für viele Kinder. Die Kinder nahmen dabei gern auch Angebote wie Theater- und Museumsbesuche oder Ferienbetreuung an. Einmal im Jahr fuhr man mit den Kindern in eine kleine hessische Stadt, um eine Woche gemeinsam Ferien in einer Jugendherberge zu verbringen. „Wir hatten den richtigen Riecher zur richtigen Zeit. Unser Konzept ging von Anfang an auf und die Spiel- und Lernstube war ein Anziehungspunkt für viele Kinder. Selbst als wir das Konzept umstellten und zur bezahlten Nachmittagsbetreuung übergehen mussten, tat das dem Erfolg keinen Abbruch. Viele Familien hielten uns die Treue und waren sehr dankbar, dass es uns gab“, führt Menthe-Wirtz weiter aus.

Viele tolle Erinnerungen verbindet sie mit „ihrer“ Spiel- und Lernstube. Witzige Anekdoten hat sie erlebt, viele Familien gingen bei ihr ein und aus, manch spannende Geschichte durfte sie erfahren, bei all dem verlor sie nie ihre Motivation und den Mut und hatte über all die Jahre die Gabe, sich und die Spiel- und Lernstube immer wieder auch ein stückweit neu zu erfinden. „Was vor 25 Jahren in der Kinder- und Jugendarbeit richtig war, ist heute zum Teil längst veraltet. Auf der anderen Seite gibt es bewährte Dinge, die die Jahre überdauert haben. Aber ganz egal, was es ist, das Wohl der Kinder stand und steht immer im Mittelpunkt der Arbeit“, so Menthe-Wirtz, die genau dies auch allen Nachfolgerinnen und Nachfolgern mit auf den Weg gibt.

Im Juni wird Bärbel Menthe-Wirtz ihren Ruhestand antreten, dann übergibt die Stadt die Trägerschaft der Spiel- und Lernstube an die AWO. Mehr als ein Kapitel gehe damit zu Ende, wie Bärbel Menthe-Wirtz sagt. Aber nach all den Jahren sei es eben auch einmal an der Zeit, Abschied zu nehmen. „Die Spiel- und Lernstube wird auch mit neuer Trägerschaft ein wichtiger Bestandteil der sozialen Infrastruktur in Bad Vilbel sein. Sicher wird man hier neue, auch einmal andere Wege gehen, als ich dies getan hätte, aber das ist auch gut so. Gleichzeitig werde auch ich bald mehr Zeit haben, um neue Erfahrungen zu machen und mich Dingen zu widmen, die bislang etwas zu kurz kamen. So wehmütig ich über das Ende auf der einen Seite bin, so sehr freue ich mich auch auf diese neue Zeit“, so Menthe-Wirtz. Auf diesem Weg möchte sich Bärbel Menthe-Wirtz gemeinsam mit ihrem Team bei den Kindern für die wertvolle Zeit, bei den Eltern für das ihnen entgegengebrachte Vertrauen bedanken. „Gern hätte die Spiel- und Lernstube eine Abschiedsparty gefeiert, um mit allen Wegbegleitern, ehemaligen und aktuellen Eltern und den Kindern ein schönes Fest zu haben. Leider ist uns dies aufgrund der aktuellen Situation nicht möglich und so bedanke ich mich, stellvertretend für alle Kolleginnen und Kollegen, auf diesem Wege. Allen Kindern, Eltern und Wegbegleitern wünsche ich alles Gute, viel Glück und immer beste Gesundheit“, richtet Bärbel Menthe-Wirtz die Worte an die vielen Menschen, die sie in den letzten 25 Jahren beruflich begleitet haben.

Der Bad Vilbeler Sozialdezernent, Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn, der Bärbel Menthe-Wirtz zum Dienstjubiläum gratulierte, bedankte sich bei dieser Gelegenheit für die langjährige Treue und die engagierte Arbeit. „Bärbel Menthe-Wirtz hat sich um die Stadt Bad Vilbel verdient gemacht. Generationen von Kindern gingen bei ihr ein und aus und haben nicht nur die Spiel- und Lernstube, sondern auch Bärbel Menthe-Wirtz kennen und schätzen gelernt. Wir feiern nicht nur ihr Dienstjubiläum, wir feiern eine besondere Mitarbeiterin, eine engagierte Frau und eine tolle Kollegin“, erklärte Jörg-Uwe Hahn.

Foto: Sozialdezernent Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn dankte Bärbel Menthe-Wirtz für 25 Jahre Arbeit bei der Stadt Bad Vilbel.



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