Bad Vilbel: Grüne setzen auf gute Zusammenarbeit mit Frankfurt

Foto: Bündnis 90/ Die Grünen

Bad Vilbel
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Bei frühlingshaftem Wetter begrüßten die Grünen in Bad Vilbel zahlreiche Gäste in der Brasserie Moulins zu ihrem Frühjahrsempfang. Jana Peters und Clemens Breest, die beiden Vorsitzenden der Grünen in der Quellenstadt, zeigten sich erfreut über ein vielfältiges Publikum aus Vertreter:innen verschiedener Vereine, der Feuerwehr, des Senioren- und Ausländerbeirats, anderer Parteien und dem Ersten Stadtrat Bastian Zander und der hauptamtlichen Stadträtin Ricarda Müller-Grimm.

Als besonderer Gast wurde Tina Zapf-Rodriguez, die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Frankfurter Römer begrüßt. Jana Peters begründet die Einladung: „Bad Vilbel als direkte Nachbarstadt Frankfurts hat viele Themen, die beide Städte miteinander verbinden. Deshalb ist uns ein guter Austausch mit unseren nächsten Nachbarinnen aus Frankfurt sehr wichtig.“

Es war seit über drei Jahren der erste öffentliche Empfang der Grünen. Clemens Breest rief in Erinnerung, dass in dieser Zeit zwei wichtige Wahlen für die Stadt durchgeführt worden sind. Angesichts der Corona-Pandemie waren die Begegnungsmöglichkeiten sehr beschränkt. Die Grünen haben den letzten Winter mit nochmals vielen Corona-Infektionen abgewartet, bevor sie jetzt zu einer großen Veranstaltung eingeladen haben. Er betont den Stellenwert des Austauschs mit den Bürger:innen: „Wenn wir unseren derzeitigen Wohlstand bewahren wollen, braucht es jetzt mutige politische Entscheidungen. Politische Entscheidungen wie zuletzt z.B. das Gebäudeenergiegesetz der Bundesregierung sind aber erklärungsbedürftig. Und genau deshalb haben wir eingeladen, um über politische Arbeit uns auszutauschen.“

Kathrin Anders, Landtagsabgeordnete der Grünen und Direktkandidatin bei der Landtagswahl am 8. Oktober, zählte dann in ihrer Rede viele Maßnahmen auf, mit denen die schwarz-grüne Landesregierung aktuellen Herausforderungen begegnet, um unsere Lebensqualität zu erhalten: „Wir begegnen dem Fachkräftemangel gerade im sozialen und Gesundheitsbereich durch wegweisende Maßnahmen. So haben wir nicht nur ein festes Sozialbudget etabliert, das sozialen Einrichtungen wie z.B. Frauenhäusern die finanzielle Grundlage für ihre Arbeit sichert. Wir haben es auch ordentlich mit 130 Mio. Euro ausgestattet. So können Bedürftige im ganzen Land die Hilfe erhalten, die sie benötigen. Auch haben wir 1.600 bezahlte Ausbildungsplätze für Erzieher:innen eingerichtet, damit für Kitas mehr Fachkräfte zur Verfügung stehen. Und wir werden das sehr teure und ineffiziente Gesundheitswesen zum Wohle der Patient:innen umgestalten.“ Damit diese wichtigen Projekte auch in der nächsten Landesregierung verfolgt werden, kandidiert sie erneut für den Landtag.'

Tina Zapf-Rodriguez widmete sich den kommunalen Themen, die Frankfurt mit Bad Vilbel besonders verbinden. An erster Stelle erwähnte sie das Ziel, dass beide Städte über einen guten ÖPNV miteinander verbunden sein müssen. Hier bekannte sie: „Dass Bad Vilbel sich gegen die Verlängerung der Straßenbahn von Frankfurt ausgesprochen hat, bedaure ich sehr. Doch auch wenn in Frankfurt die Straßenbahn bis zur BGU ausgebaut wird, bleibt der 30er-Bus als Verbindung zwischen beiden Städten bestehen!“ Und auch bei einem weiteren Thema macht Tina Zapf-Rodriguez den Bad Vilbelern Hoffnung: „Wir prüfen gerade, einen Teil des Parkplatzes am Friedhof Heiligenstock als P&R-Parkplatz auszuweisen. So soll der Umstieg vom Auto in den Bus nach Frankfurt einfacher werden.“

In Frankfurt wie in Bad Vilbel sind der jeweilige Stadtwald ein großes Thema. Aufgrund der Trockenjahre sind die Schädigungen in beiden Wäldern gewaltig. Es ist in beiden Städten erklärter Wille, die Baumverluste zu ersetzen und den Wald zu erhalten. Das bedeutet für die nächsten Jahre gewaltige Anstrengungen. Deswegen bietet Tina Zapf-Rodriguez eine Zusammenarbeit in diesem Bereich zum Erhalt des Waldes an. Bei der Anzucht klimaresistenter Bäume für die Aufforstung könnte beispielsweise kooperiert werden. Aufgrund der deutschlandweit hohen Nachfrage nach klimaresilienten Baumsetzlingen, kann es hier zu Engpässen kommen. Deshalb ist Frankfurt eine Kooperation mit Baumschulen eingegangen. Doch die Zusammenarbeit muss nicht auf den Stadtwald beschränkt bleiben. Die schon länger existierende Idee, den Frankfurter Grüngürtel in Abstimmung mit den Nachbarkommunen in die Region auszuweiten, würde sie gerne wiederbeleben. Ein großer Verfechter der Ausweitung des Grüngürtels war der kürzlich verstorbene Peter Paul. Das Anliegen des früheren Stadtverordneten der Grünen wollen die Grünen in Bad Vilbel weiter verfolgen.

Für Aufmerksamkeit sorgten auch die musikalischen Beiträge von Finn ODonnell-Hönow. Der junge wie begabte Musiker trug gekonnt Lieder wie "If I Ain't Got You" von Alicia Keys  und "I'm Still Standing" von Elton John vor.  

Der Ort des Empfangs der Grünen war für einige dann doch eine Überraschung. Damals hatten die Grünen sich gegen den Verkauf der Fläche des Kurparks für einen Hotelbau ausgesprochen, in das sie aktuell einluden. Jana Peters erklärte: „Damals haben wir dem Bau einer großen Stadthalle zwar zugestimmt, waren aber gegen eine weitere Bebauung des Kurparks. Es ist mehrheitlich anders entschieden worden, was jedoch nicht bedeutet, dass wir uns heutigen Realitäten verschließen. Zumal Herr Näser und sein Team des Dorint-Hotels einen sehr guten Service bieten und auch die lokale Gewerbetreibende unterstützt.“ Die Grünen waren somit die erste Partei, die das neugestaltete Ensemble um die Vilco-Stadthalle mit einer öffentlichen Veranstaltung nutzten. Erst Ende April wird das Ensemble um die Vilco-Stadthalle feierlich eröffnet.

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