Baumfällarbeiten im Stadtwald Bad Vilbel werden so gering wie möglich gehalten

Bad Vilbel
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Gemeinsam mit HessenForst ist die Stadt Bad Vilbel daran interessiert, den Stadtwald als Ort zur Naherholung und als Lebensraum für Tiere und Insekten zu sichern. Die Stadt Bad Vilbel legt großen Wert auf die Erholungsfunktion und die Schutzfunktionen, insbesondere für den Arten- und Biotopenschutz des Waldes. Holzproduktion und finanzieller Nutzen sind nachrangig.

Aufgrund der trockenen Sommern der vergangenen Jahre sowie Krankheiten an Bäumen kommt man an Baumfällungen jedoch auch nicht vorbei. Außerdem müssen auch die Wege gesichert werden, denn zur Erholungsfunktion gehört unabdingbar auch eine Verkehrssicherheitspflicht. Diese Fällungen werden aber stets mit Augenmaß und unter Beachtung der Verkehrssicherheit getätigt. Außerdem sind Fällungen im Sinne des klimaangepassten Umbaus des Waldes dringend notwendig. Denn nicht jeder Baum wird in Zukunft an diesem Standort nachhaltig stehen bleiben können, da diese schlichtweg das hiesige Klima nicht mehr werden vertragen können. Eine Verjüngung des Baumbestandes durch klimaresiliente Baumarten wie die Douglasie, die Große Küstentanne oder die Weißtanne wird daher angestrebt und vollzogen.

„Leider haben wir mit den Dürrejahren seit 2018 den zunehmenden Einfluss des fortschreitenden Klimawandels auch im Bad Vilbeler Stadtwald zu spüren bekommen. Zudem treten besonders an den Edellaubbaumarten Bergahorn (Rußrindenkrankheit) und Esche (Eschentriebsterben) verstärkt Pilzerkrankungen auf, die zum völligen Absterben vieler Bäume unterschiedlichen Alters führen. Aber auch die Buche leidet selbst auf den Lößböden der Wetterau immer häufiger unter den trockenen Sommern und zeigt Absterbeerscheinungen“, erklärt hierzu Anselm Möbs von HessenForst.

Trotz dieser Erkenntnis ist Bad Vilbel weit besser weggekommen als andere Gebiete, weil hier bewusst auf die Fichte als „Brotbaum“ verzichtet worden ist. Das Fichtensterben ging somit weitgehend an Bad Vilbel vorbei.

Der zuständige Revierleiter, Eckhard Richter, hatte daher bereits im Winter lediglich absterbende Bäume zur Fällung markiert und wegen der vorab ermittelten Menge andere reguläre Holzerntemaßnahmen zurückgestellt. Es zeichnete sich ein Sanitär- und Verkehrssicherungshieb insbesondere bei der Esche ab. Beim Auszeichnen der Bestände werden Bäume mit Mikrohabitaten, sogenannte Habitatbäume, soweit sich das aus Sicherheitsaspekten irgendwie vertreten lässt, selbstverständlich geschont.

„Nicht zuletzt wegen des Schutzes der zahlreichen Erholungssuchenden, die sich nahezu überall im Wald bewegen dürfen, war diese Maßnahme angezeigt und natürlich auch mit uns, dem Waldeigentümer, abgestimmt. Die Erholung der Waldbesucher genießt bei der Pflege und Bewirtschaftung unseres Stadtwaldes hohe Priorität. Das Erzielen von Überschüssen wird seit Jahrzehnten nicht mehr angestrebt und bestimmt auch nicht das forstliche Handeln“, beschreibt Stadtrat Klaus Minkel.



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