Auch ohne Leuchten auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen

Im vergangenen Jahr wurde unter anderem die historische Wasserburg orange angestrahlt.

Bad Vilbel
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Die weltweite Initiative „Gegen Gewalt gegen Frauen“ ruft dazu auf, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen weltweit beendet wird. Der „Orange Day“ am Freitag, den 25. November macht auf dieses Problem aufmerksam und trägt dazu bei, die Menschen für die Anliegen der Frauen und Mädchen zu sensibilisieren. Im Grundgesetz verankert ist das Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit. Gewalt an Frauen ist ein Straftatbestand.

Gewalt gegen Frauen umfasst Straftaten, von denen Frauen überproportional häufig betroffen sind, wie sexuelle Nötigung, Vergewaltigung oder häusliche Gewalt. Dadurch werden die Grundrechte von Frauen hinsichtlich ihrer Würde und Gleichheit verletzt. Gewalt hat nicht nur Auswirkung auf die Opfer selbst, sondern auch auf deren Familien, den Freundeskreis und auf die gesamte Gesellschaft.

Die Studie „Gewalt gegen Frauen“ legt offen, dass jede dritte befragte Frau in Europa seit ihrem 15. Lebensjahr schon einmal körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren hat. Fünf Prozent der Frauen sind seit ihrem 15. Lebensjahr vergewaltigt worden, 18 Prozent der befragten Frauen waren schon einmal Opfer von Stalking.

Jede dritte Frau in Europa ist betroffen von
⦁ häuslicher Gewalt,
⦁ Tötungsdelikten in sozialen Nahbeziehungen,
⦁ sexualisierter Gewalt,
⦁ Zwangsverheiratung,
⦁ Gewalt im Bereich sexueller und reproduktiver Rechte (FGM und Sterilisation),
⦁ homo- und transphobe Gewalt,
⦁ Gewalt gegen die besonders verletzlichen Gruppen von Migrantinnen, geflüchteten Frauen, Frauen mit Behinderung und ökonomisch und sozial benachteiligten Frauen.

„Die Europaratskonvention zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, die „Istanbul-Konvention“ trat am 1.2.2018 in Kraft. Zur Umsetzung fehlt jedoch noch ein Gesamtkonzept auf Bundesebene. Dazu gehört die Finanzierung einer ausreichenden Zahl von Plätzen in Frauenhäusern“, berichtet hierzu die Bad Vilbeler Frauenbeauftragte, Hildegard Nölke.

„Wir verurteilen Gewalt gegen Frauen und setzen uns daher für die Beseitigung dieser Missstände ein. Weder in Bad Vilbel, noch weltweit darf einer Frau Gewalt angetan werden und daher ist es wichtig, dass wir den Aktionstag am 25. November auch ohne Beleuchtung von Gebäuden begehen und damit auf dieses wichtige Thema aufmerksam machen. Wir können alle gemeinsam dazu beitragen, dass keine Frau Angst vor Übergriffen haben muss und dass wir alle gemeinsam in Sicherheit und Freiheit leben können. Gerade in diesen so unsicheren Zeiten muss es uns ein Anliegen sein, dass wir uns für dieses Thema einsetzen“, so Bürgermeister Sebastian Wysocki abschließend.

Die Stadt Bad Vilbel bezuschusst jährlich die Vereine „Frauen-Notruf Wetterau e.V.“, „Frauen helfen Frauen Wetterau e.V.“ (Beratungsstelle und Frauenhaus) und „Wildwasser Wetterau e.V.“ (Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend)

Auch, wenn in Bad Vilbel aufgrund der Energiesparmaßnahmen keine Gebäude orange angestrahlt werden, wird es in der Stadt verschiedene Aktionen geben: Die Fahne der Aktion „Keine Gewalt gegen Frauen“ wird gehisst. In der Stadtbibliothek gibt es eine Kampagne mit entsprechenden Büchern und Hinweisen. Es werden Flyer in Bad Vilbel verteilt. Engagierte Frauen stehen mit Infostand vor dem Bürgerbüro in der Frankfurter Straße.

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Im vergangenen Jahr wurde unter anderem die historische Wasserburg orange angestrahlt.



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