Bad Vilbel: Einen Baum für jede Geburt

Bad Vilbel
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Ein altes deutsches Sprichwort lautet, dass man heiraten, ein Haus bauen und einen Baum pflanzen soll. Für das Heiraten und das Hausbauen muss und kann eine Stadt die Voraussetzungen schaffen, einen Baum zu pflanzen, lag jedoch stets im individuellen Bereich. Nun aber hat der Magistrat der Stadt Bad Vilbel einen Grundsatzbeschluss gefasst, die Anlage eines Geburtswaldes zu realisieren. Hier sollen Familien die Möglichkeit erhalten, einen Baum für ihr Neugeborenes zu pflanzen.

„Die Idee, dass Familien die Möglichkeit erhalten, einen Baum für ihr neugeborenes Kind zu pflanzen, ohne dass sie hierfür ein eigenes Grundstück benötigen, fanden wir sehr schön. Da wir in Bad Vilbel bereits über einen hohen Bestand an Streuobstwiesen verfügen, soll unser Geburtswald ebenfalls eine solche werden. Eltern können dann mit einem Einmalbetrag die Pflanzung, den Anwuchs sowie eine Plakette für ihr Kind finanzieren. Um die anschließende Unterhaltung der Fläche sowie die Pflege soll sich später ein Partner kümmern, den wir derzeit suchen“, erklärt Bürgermeister Sebastian Wysocki die Intention.

Im Rahmen eines Pflanzfestes könnten dann mit Beginn der Pflanzperiode im Herbst die Bäume gepflanzt werden, wobei die Familien natürlich helfen können und sollen. Im Anschluss würde sich der zu findende Partner dann um den Anwuchs sowie die Pflege kümmern. „Symbolisch steht der Baum für Stärke, Beständigkeit, Gesundheit und Schutz und soll ein lebenslanger Begleiter des Neugeborenen sein. Diese uralte Tradition möchten wir sodann auch für Menschen ermöglichen, die kein eigenes Grundstück haben oder die sehr bewusst einen Baum in einer Streuobstwiese pflanzen möchten“, führt Wysocki weiter aus.

Ein Grundstück hat der Magistrat ebenfalls bereits ausgeguckt. So soll zwei bestehende Grundstücke südlich des Friedhofes in der Kernstadt zusammengefasst und umgewidmet werden, sodass hier auf einem Teil des dann rund 15.000 Quadratmeter großen Grundstücks der Geburtswald entstehen kann.

Ebenfalls wird nun auch geprüft, ob in dem anzulegenden Geburtswald auch Bäume gepflanzt werden können, die Ehepaare als Geschenk zur Hochzeit erhalten und somit als Familienbaum gelten. „Wir legen uns hier keinerlei Fesseln an und möchten die schöne Symbolik des Geburtswalds für möglichst viele Menschen öffnen, daher prüfen wir auch weitergehende Ideen“, ergänzt der Bürgermeister.

„Der Magistrat hat den Weg für einen Geburtswald in Bad Vilbel geebnet, nun muss die Stadtverordnetenversammlung dem noch zustimmen und dem Magistrat die Ermächtigung dafür geben, alle weiteren Schritte einzuleiten. Ich bin mir aber sehr sicher, dass diese gute Idee auch in der Stadtverordnetenversammlung große Zustimmung finden wird“, so Wysocki abschließend.



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