Bürgermeister Kreß erinnert an verheerenden Kriegserlebnisse

Bad Nauheim
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Anlässlich des Volkstrauertages fanden in ganz Bad Nauheim Gedenkfeiern statt. Bürgermeister Klaus Kreß vertrat in der Kernstadt den Magistrat der Stadt Bad Nauheim. An dem so genannten stillen Tag im November wird an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht.

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Pfarrer David Jochem Rühl von der katholischen Kirchengemeinde St. Bonifatius begleitete mit einer Predigt die Veranstaltung; das Bläserensemble der Musikschule Bad Nauheim und der Gemischte Chor Schwalheim unterstrichen den feierlichen Akt musikalisch.

Bürgermeister Klaus Kreß erinnerte in seiner Ansprache an die verheerenden und folgenreichen Kriegserlebnisse: „Das Grauen des Ersten Weltkrieges, das millionenfache Sterben im Stellungskrieg in Frankreich, die furchtbaren chemischen Waffen, das Entsetzen über einen Krieg, in dem jeder Gedanke an einen „ehrenhaften Kampf“ vor dem Massentod von Zivilisten ersterben musste – all das hatte zu einer Neubesinnung geführt.“ Der Erste Weltkrieg habe einen Wendepunkt markiert hin zum modernen Krieg: „In diesem Kontext ist die Moderne nichts, auf das wir stolz sein dürften und könnten.“

Auch im Zweiten Weltkrieg sei das Leid der Zivilbevölkerung unbeschreiblich gewesen. Der Zweite Weltkrieg forderte fast viermal so viele Opfer wie der Erste Weltkrieg. „In Deutschland haben wir uns lange Jahre schwergetan, mit dem Erbe dieses entsetzlichen Krieges, dieses menschenverachtenden Nazi-Regimes umzugehen“, sagte Bürgermeister Klaus Kreß. „Heute stellen wir uns unserer Vergangenheit – auch wenn es schmerzt!“ Gerade in Gedenken an die geschichtliche Vergangenheit habe man mit Betroffenheit registriert, dass seit einigen Jahren überall in Europa „jene verhängnisvollen Ideologien und Propagandamuster wieder erstarken, die unseren Kontinent vor einem Dreivierteljahrhundert fast in den Abgrund gerissen haben“.
Der Bürgermeister betonte, dass es nun umso wichtiger sei, Versuche, die freiheitliche Demokratie auszuhöhlen, zu unterbinden. „Unser Gedenken an den Krieg und seine Opfer gestalten wir zum Warnruf! Wir werden der schleichenden Schwächung unserer Demokratie nicht tatenlos zusehen. Wir werden um sie kämpfen! Das sind wir nicht nur den Opfern des Krieges schuldig, sondern auch unseren Kindern und Enkeln, die in Frieden und Freiheit aufwachsen und leben sollen.“

Beim Ehrenmal, an dem zwei Kränze aufgestellt waren, sprach Bürgermeister Klaus Kreß das Totengedenken. Pfarrer David Jochem Rühl betete mit den Anwesenden das Vater unser. Am Anschluss daran ging Bürgermeister Klaus Kreß mit Prof. Dr. Friedrich-Karl Feyerabend, Ehrenvorsitzender der Stadt Bad Nauheim, zu den Stufen des Ehrenmals, wo sie sich in Gedenken an die Toten verneigten.

Foto: Bürgermeister Klaus Kreß (Zweiter von links) und Prof. Dr. Friedrich-Karl Feyerabend (rechts) gedachten am Volkstrauertag den Toten am Ehrenmal. Pfarrer David Jochem Rühl (links) sprach zuvor das Gebet. Musikalisch wurde der Akt vom Bläserensemble der Musikschule Bad Nauheim untermalt.



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