Bad Nauheim: Schmuckstück soll wieder in neuem Glanz erstrahlen

Bad Nauheim
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An einigen Stellen sind die Fliesen aufgebrochen, Auffangbecken wurden ausgetauscht – der Ausschankbrunnen in der Trinkkuranlage weist nach langer Zeit der Nutzung starke Beschädigungen und Fehlstellen auf. Ein Wasserschaden, bei dem etwa in den 90er Jahren das salzige Heilwasser eingedrungen ist, hat das Material zusätzlich angegriffen. Jetzt wird das Schmuckstück restauriert, der Brunnen ist solange gesperrt. „Ich freue mich, dass mit der Sanierung der Ausschankbrunnen wieder sein ursprüngliches Aussehen erhält“, sagt Bürgermeister Klaus Kreß.

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Rund 186 000 Euro wird das Projekt kosten, etwa 80 000 davon Euro gibt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dazu. „Für unsere Kurstadt ist das großartig, dass wir dank der Förderung der Stiftung ein Stück Geschichte wieder in neuem Glanz erstrahlen lassen können“, sagt Kreß. Denkmalschutz sei zwar teuer, aber der Aufwand für die Restaurierung dieses besonderen Stückes mehr als gerechtfertigt. Der Ausschankbrunnen ist ein zentrales Element in der Trinkkuranlage und bei Kurgästen beliebt; auch Hochzeitsgesellschaften kommen nach Trauungen in der Trinkkuranlage an dem Schmuckstück vorbei.

Die Instandsetzung des Brunnens, der vom Darmstädter Architekten Wilhelm Jost 1911 erbaut wurde, ist in zwei Bauabschnitte aufgeteilt. Derzeit wird der Brunnen baulich gesichert und die Substanz saniert. Die Arbeiten werden durch eine Fachwerkstatt in enger Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen und der Unteren Denkmalschutzbehörde ausgeführt. Stahlträger werden hierbei ersetzt und Risse ausgebessert. „Der Ausschankbrunnen ist ein Aushängeschild für die Kurstadt. Architektonisch ist er ein Juwel, daher sind wir dankbar, dass das Projekt gefördert wird“, sagt Steffen Schneider, Fachbereichsleiter Kur- und Servicebetrieb.

Im zweiten Abschnitt soll die Optik des achteckigen Brunnens, der im Zentrum der Trinkkurhalle mit einer verglasten Metallkuppel steht, originalgetreu wiederhergestellt werden. Der Ausschankbrunnen verfügt eigentlich über acht Auffangbecken für das Heilwasser – vier runde und vier eckige, teilweise durch neuzeitliche provisorisch ersetzt. „Von den Rundbecken hängen zurzeit nur zwei, die anderen haben wir eingelagert, weil sie Risse aufweisen. Die werden dann aufgearbeitet. Von den eckigen existiert nur noch ein Exemplar, das hängt“, erläutert Volkmar Dörn, Fachdienstleiter Kureinrichtungen und Therme. Um die eckigen Becken zu erneuern, wird von dem bestehenden ein Silikonabdruck gefertigt, um dann drei neue zu rekonstruieren.

So sind auch einige der historischen grau- und grünbraunen Scharvogel-Fliesen beschädigt, die die Mauer und Zapfanlage verkleiden. „Die werden nun originalgetreu hergestellt, damit der Gesamteindruck erhalten bleibt“, erläutert Diplom-Restauratorin Elena Mittelfarwick vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen. Die Arbeiten sollen voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2022 fertig gestellt sein. Dann können auch wieder die drei Heilwässer ausgeschenkt werden, die über ein unterirdisches Rohrsystem von ihren Quellen direkt zum Zapfbereich der Anlage geleitet werden.

Foto: Freuen sich, dass der Ausschankbrunnen in der Trinkkuranlage bald wieder in neuem Glanz erstrahlt (von links): Steffen Schneider (Fachbereichsleiter Kur- und Servicebetrieb), Bürgermeister Klaus Kreß, Diplom-Restauratorin Elena Mittelfarwick vom Landesamt für Denkmalpflege, Corina Sauerwein von der Unteren Denkmalschutzbehörde Wetteraukreis und Volkmar Dörn (Fachdienstleiter Kureinrichtung und Therme).
Foto: Der Ausschankbrunnen wird derzeit saniert und soll bald wieder in neuem Glanz erstrahlen.
Foto: Blick von unten: Im ersten Abschnitt wird der Brunnen baulich gesichert und die Substanz saniert.



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