Ein Industriedenkmal höchsten Ranges

Bad Nauheim
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Mitglieder der FDP-Fraktion im Bad Nauheimer Stadtparlament, der Fraktionsvorsitzende Benjamin Pizarro, der frisch wiedergewählte Bundestagsabgeordnete Peter Heidt, Petra Michel, Magistratsmitglied, und der Kreistagsabgeordnete Jochen Ruths trafen kürzlich die Vorstandsmitglieder des Fördervereins Wind- und Wasserkunst Bad Nauheim e.V., den ersten Vorsitzenden Dr. Thomas Schwab, den zweiten Vorsitzenden Armin Häfner und den Sekretär Erwin Helfrich.

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Der Verein wurde im März 2013 gegründet. Satzungsgemäßer Zweck des Fördervereins ist die „Erhaltung, Pflege und Wiederherstellung der Wasserräder und Windmühlentürme in Bad Nauheim.“ Der Windmühlenturm an der Langen Wand in Bad Nauheim ist ein Industriedenkmal höchsten Ranges. Die Idee, diesen Windmühlenturm funktionsfähig wiederherzustellen und wieder mit Flügeln und Pumpen zu versehen, wurde im Jahr 2004 anlässlich des Deutschen Mühlentages, der in Bad Nauheim stattfand, erstmals ernsthaft diskutiert.

Namhafte Windmühlentechniker, Historiker und Denkmalpfleger sprachen sich für eine funktionsfähige Wiederherstellung des 1747 erbauten Mühlenturms aus. Im 18. Jahrhundert war die Nauheimer Saline mit ihren technischen Einrichtungen eines der größten Salzwerke in Europa. Noch heute sind Gradierbauten, Wasserräder, Windmühlentürme und Siedehäuser weiträumig über die Stadt verteilt und als charakteristische Wahrzeichen sichtbar. Von 1747 bis 1824 drehten sich die zehn Meter langen, mit Segeltuch bespannten Windmühlenflügel und übertrugen ihre Energie auf die Solepumpen. Im Herbst 1824 wurden die Flügel und die Turmkappen an den Türmen durch einen Orkan zerstört. Die Kuppel des Windmühlenturms ersetzte man durch einen Fachwerkbau mit Schieferdach.

Dr. Thomas Schwab stellte das Projekt für die funktionsfähige Wiederherstellung des Windmühlenturms vor. Er führte aus, dass im März 2017 mit der Stadt Bad Nauheim ein Überlassungsvertrag geschlossen wurde, in dem geregelt ist, dass die Stadt dem Verein den Windmühlenturm für 30 Jahre überlässt, um den Wiederaufbau durchzuführen. Das Landesamt für Denkmalpflege genehmigte die funktionsfähige Wiederherstellung mit der Auflage, sämtliche denkmalpflegerischen Vorgaben zu erfüllen. Der Bauantrag wurde im April 2021 genehmigt. Die Finanzierung soll durch Spenden und Fördergelder erfolgen. Die Gesamtkosten hierfür, auch in Bezug auf das Gestänge bis zum Schwalheimer Rad, werden auf ca. 600.000,00 € veranschlagt.

Dr. Thomas Schwab berichtete, dass man alle Anstrengungen unternimmt, um an Fördergelder zu kommen. Das gestaltet sich jedoch schwierig. Die funktionstüchtige Wiederherstellung soll in 3 Bauabschnitten erfolgen. Die Mitglieder der Bad Nauheimer FDP-Fraktion besichtigten den Windmühlenturm und zeigten sich beeindruckt von dem Bauwerk und den umfangreichen Aktivitäten des Vereins. Der wiederhergestellte Windmühlenturm, der der einzige in Hessen ist und der südlichste in Deutschland, könnte zu einer touristischen Attraktion in Bad Nauheim werden, so die Vorstandsmitglieder des Vereins. Die Vertreter der FDP sagten zu, sich im Sinne des Vereins für die funktionsfähige Wiederherstellung des Windmühlenturms einsetzen zu wollen.

Foto (Copyright Detlef Zeman): von links: Erwin Helfrich, Dr. Thomas Schwab, Petra Michel, Jochen Ruths, Peter Heidt, Benjamin Pizarro, Armin Häfner.



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