Großer Saal der Trinkkuranlage wird technisch aufgerüstet

Bad Nauheim
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Wie geht es weiter mit der Interimsspielstätte in der Trinkkuranlage? Das fragen sich die Bad Nauheimer Bürgerinnen und Bürger derzeit. Am Wandelgang stehen Gerüste, dahinter sind Bereiche abgesperrt. Handwerker sind in den Innenräumen zugange. Im großen Konzertsaal scheint sich aber nichts zu tun. Auf diese Fragen wissen Erster Stadtrat Peter Krank und Fachbereichsleiter Kultur und Sport, Jochen Mörler, Antwort.

Foto Interimsspielstätte Trinkkuranlage.jpg

„Zur Wintersaison wollen wir beide Säle bespielen können“, hofft Peter Krank. Allerdings kennt auch die Stadt die aktuellen Lieferprobleme und die schwierige Verfügbarkeit von Handwerkern. „Wir warten auf die Traverse für die Scheinwerfer im großen Konzertsaal, damit es dort weitergehen kann“, bestätigt Jochen Mörler. Der Saal soll technisch professionell ausgestattet werden mit einer Beleuchtungsanlage, die den modernen Anforderungen an Theater und Musik genügt. Dabei wird das Traversensystem direkt unterhalb der Deckenwölbung angebracht. „Das Denkmalamt hat ausdrücklich gewünscht, dass die Scheinwerfer nicht kaschiert werden. Auch das große Fenster soll sichtbar bleiben. Im Spielbetrieb kann es durch einen Vorhang verdunkelt werden“, berichtet Krank.

Die komplett mit schwarzem Stoff eingefasste Bühne wird auf drei mal acht Metern dauerhaft stehen bleiben, kann aber auch abgesenkt werden. Dahinter sind Kästen als Lagerflächen für den schnellen Zugriff auf häufig gebrauchtes Material wie Kabel, Mikrofone, Mikroständer oder Monitorboxen geplant.

Insgesamt sind für die Elektrotechnik, Netzwerk- und Beleuchtungssteuerung rund 80.000 Euro im Haushalt eingestellt: „Das ist gut investiertes Geld, denn es kommt allen zugute, die den Saal nutzen. Es macht keinen Sinn, jetzt hinter dem Stand der Technik zu planen, wir müssen in die Zukunft denken“, sind sich beide einig. Daher sollen auch einige ferngesteuerte sogenannte Mooving-Lights eingesetzt werden. Damit seien die Grundlagen gegeben, nachgerüstet werden könne immer.

Genutzt werden soll der große Saal für Kammerkonzerte, die Neujahrskonzerte, für anspruchsvolle Kleinkunst, die bis zu 330 Besucherinnen und Besucher anlockt, für aufwändigere Kindertheater-Vorstellungen und natürlich Vereine unter anderem die Hiesbach-Karnevalisten und der Kneipp-Verein. Auch die Produktionen des TAF können hier ein größeres Publikum ansprechen. Es sei nicht besser oder schlechter, es sei eben anders als im Badehaus 2. Die Symbiose von TAF und Stadt sei sehr wertvoll, betont Krank. Das sehe man wieder an der Sommerreihe, wo die Freunde des TAF ehrenamtlich viele Stunden einbringen.

Die Stadtverordnetenversammlungen werden im Saal bleiben. Ausschüsse und Aufsichtsratssitzungen gehen, sobald die Corona-Beschränkungen vorbei sind, wieder ins Rathaus. Mit dem kleinen Saal will man flexibel umgehen, ihn bei großen Aufführungen eventuell hinzuziehen. „Ziel ist, die Räume so viel wie möglich zu nutzen. Wir haben schon Hochzeitsanfragen für 2023“, sagt Krank. Ein kleiner Gastronomiebereich im ehemaligen Tafelspitz wird das Angebot sinnvoll ergänzen.

Was die Dacharbeiten im Wandelgang betrifft, müssen die Dachflächen und die Regenabläufe erneuert werden. Dabei hat man gleich geschaut, ob alte historische Ziegel noch weiterverwendet werden können. „Wir sind schließlich verantwortlich für unsere historischen Gebäude und müssen Rücksicht auf die Bewertung durch den Denkmalschutz nehmen. Das kostet unter Umständen auch mehr Geld“, sagt Krank.

Beeinträchtigungen bei den kommenden Veranstaltungen haben diese Baumaßnahmen kaum. Beim Elvis-Fest sollen die Stände, die diesmal nur zum Teil unter den Wandelgang kommen können, durch hübsche Zelte ersetzt werden. Und wer sich schon gewundert hat, warum die Wasser im Becken vor der Konzertmuschel abgelassen und dort bestuhlt wurde, der erfährt, dass es ums Wassersparen in den Sommermonaten geht. Krank: „Wir können nicht von den Bürgerinnen und Bürgern verlangen, dass sie beim Gartengießen sparen und selbst das Wasser im Becken alle vier bis sechs Wochen erneuern. Außerdem bekommen wir so mehr Platz für die auf Abstand gestellten Stühle bei der Sommerreihe.“ Sobald der kleine Saal der Interimsspielstätte vorzeigbar ist, wird es darüber weitere Informationen geben.

 Bildunterschrift Interimsspielstätte: In der Trinkkuranlage wird kräftig gearbeitet. Kilometerweise müssen verschiedenen Kabel im künftigen Gastronomiebereich und dem kleinen Saal verlegt werden. Erster Stadtrat Peter Krank und Fachbereichsleiter Jochen Mörler begutachten die Arbeiten.



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