Altstadtgemälde von Erich Brücher für das Rathaus

Bad Nauheim
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Fünf Altstadtgemälde des 1995 verstorbenen Bad Nauheimer Malers, Rechtsanwalts und Autors Erich Brücher durften Bürgermeister Klaus Kreß und Erster Stadtrat Peter Krank von Anne Marie Mörler, Inhaberin der Galerie Remise in der Mittelstraße, in Empfang nehmen. Mörler hatte die Werke von der Familie Brücher als Schenkung zur freien Verfügung erhalten und wollte diese weitergeben.

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„Mit ganzem Herzen bei der Malerei war Erich Brücher, der liebenswerte Sonntags­maler, wie er sich selbst nannte. Er wollte nicht als Künstler bezeichnet werden, denn neben der Malerei war er hauptberuflich Jurist. Auch als langjähriger Mitarbeiter und Kritiker der Wetterauer Zeitung auf kulturellem Gebiet sowie als Heimatforscher und Schriftsteller war sein Wissen gefragt“, betonte Anne Marie Mörler beim Besuch von Kreß und Krank.

Seit seinem Tod 1995 lagerten in der Galerie Remise zahlreiche Werke von Brücher, die auf Ausstellungen in Bad Nauheim und in den Partnerstädten gezeigt und ver­kauft wurden. Die Familie Brücher überließ Anne Marie Mörler nach deren Aufgabe des Kunstgeschäfts durch den Tod von Willi Mörler einige Bildplatten des Vaters zur freien Verfügung. „Das hat mich natürlich sehr gefreut. Da wir privat selbst einige Brücherbilder besitzen, möchte ich mit diesem Geschenk auch der Bad Nauheimer Kulturlandschaft etwas Gutes tun und sie weiterreichen“, erklärt Mörler.

Unter diesen Gemälden befinden sich fünf Altstadtbilder von Bad Nauheim. Sie sind in Ölfarbe auf Platte gemalt, signiert und datiert. Der Rathauschef: „Sie zeigen wunder­schöne Blickwinkel der Gesundheitsstadt - die Borngasse, die Johannisstraße, die Feuerwache und das frühere Gefängnis, den alten Bauhof sowie

das Haus Langs­dorf in der Burgstraße. Es sind kleine Kulturschätze, die teilweise historisch einge­stuft werden können, da manche Häuser und Winkel umgebaut bzw. restauriert wurden. Herzlichen Dank für dieses großzügige Geschenk und Andenken an Bad Nauheims bekannten Bürger Erich Brücher!“ Krank ergänzt: „Die Altstadtgemälde werden auf unseren städtischen Veranstaltungen und auch im Rathaus zu sehen sein. Wir wollen die historischen Werke der Allgemeinheit zugänglich machen.“

Die restlichen 14 Bildplatten wird Anne Marie Mörler gegen eine Spende abgeben oder versteigern. Der Erlös geht an Bad Nauheimer Kulturvereine.

Lebenslauf von Erich Brücher
Brücher wurde 1913 in Bad Nauheim geboren und starb 1995 im Alter von 82 Jah­ren. Er war Jurist, Heimatforscher, Journalist und Maler. Schon während seines Jura­studiums in München belegte er Kurse in Zeichnen und Malerei, ein Hobby, das ihn zeitlebens begleitete. Seit 1932 betätigte er sich als Autodidakt und wollte nicht Künstler, sondern Sonntagsmaler genannt werden. Er bevorzugte Landschaften aus der Wetterau und Motive, vor allem aus Bad Nauheim und der näheren Umgebung. Seit 1970 zeigten seine Motive auch die Weite Ostfrieslands und große Bauernhöfe, wie auch Heidegebiete, die ihn im Urlaub erfreuten. Farbigkeit und Leuchtkraft in expressiver Malweise kennzeichnen seine Gemälde. Brücher stellte ungern, aber trotzdem gelegentlich aus.

Erich Brüchers schriftliches Lebenswerk befindet sich im Bad Nauheimer Stadtarchiv. Das Kürzel „EB“ war jahrzehntelang ein bekanntes Monogramm für die Kulturrezen­sionen in der Wetterauer Zeitung. Als waschechter Bad Nauheimer widmete er sich seit jungen Jahren intensiv der heimatlichen Geschichte, wie auch der Geschichte der Rechtsordnung.



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