Um die Zukunft des Grießbreiviertels klimabewusster, nachhaltiger und energieeffizienter zu gestalten, erarbeitet die Stadt Bad Nauheim derzeit ein integriertes Quartierskonzept für das Wohngebiet im Süden der Kurstadt. Ziel des Strategiepapiers ist es aufzuzeigen, wie eine energetische Sanierung vor Ort konkret aussehen kann. Dabei wird jedes Gebäude einzeln analysiert und das Potenzial für den Einsatz erneuerbarer Energiequellen bewertet.
Auch die Themenkomplexe Mobilität, Nahwärmeversorgung und Klimaanpassung spielen im Rahmen des Projekts eine wichtige Rolle.
Workshops bieten Beteiligungsmöglichkeit
Nachdem bei der Auftaktveranstaltung im Juli umfassend über die Zielsetzung des Quartierskonzepts informiert wurde, haben Anwohner:innen, Eigentümer:innen sowie Akteur:innen aus dem Grießbreiviertel jetzt die Möglichkeit, aktiv am Entwicklungsprozess mitzuwirken. Hierzu werden zwei Workshops angeboten. Das erste Arbeitstreffen findet am Dienstag, 28. November, ab 18 Uhr im großen Saal der Trinkkuranlage statt. Dabei wird die Energieversorgung der Gebäude im Mittelpunkt stehen. Zu Beginn werden erste Ergebnisse der Bestandsaufnahme vorgestellt und die Teilnehmer:innen erhalten aktuelle Informationen zum Gebäudeenergiegesetz. Anschließend kann in Kleingruppen über konkrete Maßnahmen auf Quartiers- und Gebäudeebene diskutiert werden. Für die Teilnahme ist keine Anmeldung erforderlich.
Info-Spaziergang zur Energiezentrale
Vor dem Workshop bietet die Stadtverwaltung in Kooperation mit den Stadtwerken um 15.30 Uhr einen Quartiers-Spaziergang zur Energiezentrale Bad Nauheim Süd an. Dort kann die Heizzentrale des Nahwärmenetzes besichtigt werden. Für die Teilnahme am Spaziergang ist eine Anmeldung erforderlich. Informationen hierzu gibt es auf www.bad-nauheim.de/quartierssanierung. Der Treffpunkt wird nach erfolgter Anmeldung bekannt gegeben. Der zweite Workshop ist für Anfang des kommenden Jahres geplant und wird sich unter anderem mit den Themen Klimaanpassung und Mobilität beschäftigen.
Datenerhebung zum Projektstart
Die Bad Nauheimer Stadtentwicklung startete den Konzeptionsprozess im Sommer mit einer Haushaltsbefragung, um möglichst viele Daten zum Energieverbrauch und Gebäudezustand zu erhalten. Die Aktion stieß bei den Anwohner:innen und Immobilieneigentümer:innen auf große Resonanz. Über 60 ausgefüllte Formulare wurden bei der Stadtverwaltung eingereicht. Darüber hinaus konnten die Immobilien der städtischen Wohnungsbaugesellschaft im Grießbreiviertel energetisch bewertet werden. Für alle Gebäude, zu denen keine Informationen vorlagen, generierte das Projekt-Team die erforderlichen Daten anhand von Vergleichswerten.
Wo sind Sanierungsmaßnahmen sinnvoll?
Die erhobenen Daten wurden anschließend gebündelt, ausgewertet und als Grundlage für die Berechnung der möglichen Energieeinsparpotenziale herangezogen. Durch dieses datenbasierte Vorgehen können nun bereits erste Aussagen dazu getroffen werden, wo energetische Sanierungsmaßnahmen technisch und wirtschaftlich sinnvoll sind, wo PV-Anlagen installiert werden können und welche Energieträger für die Heizung zukünftig in Frage kommen. Vor diesem Hintergrund gewinnt auch das Thema Nahwärme immer mehr an Bedeutung. Ein erfreuliches Stimmungsbild hierzu
hat die Fragebogen-Aktion zu Tage gefördert: 95 Prozent der teilnehmenden Eigentümer:innen gaben an, sich vorstellen zu können, ihre Immobilie an ein Nahwärmenetz anzuschließen.
Finanzierung und Kontaktmöglichkeit
Die Erstellung des Quartierskonzepts wird von der KfW und vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen finanziell gefördert. Ansprechpartner ist Steffen Molitor von der EnergyEffizienz GmbH. Er steht telefonisch unter 06206 580 93 92 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! für Fragen zur Verfügung.
Grießbreiviertel übernimmt bei der Energiewende Vorreiterrolle.
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