Bad Nauheim: FDP sieht Entscheidung für die Trinkkuranlage kritisch

Bad Nauheim
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Die FDP Bad Nauheim kann sich mit dem Beschluss des Kulturausschusses der Stadt Bad Nauheim, das Badehaus 3 nicht zum Kulturzentrum auszubauen und die städtische Spielstätte dauerhaft in der Trinkkuranlage anzusiedeln, in der bis jetzt angedachten Form nicht anfreunden. In diesem Zusammenhang weist die FDP auch darauf hin, dass die FDP als einzige Fraktion dem entsprechenden Antrag der Freien Wähler nicht zugestimmt hat.

Die Bad Nauheimer FDP-Bundestagsabgeordnete Peter Heidt hat sich gemeinsam mit weiteren Vertretern der FDP-Fraktion Bad Nauheim mit Michael Hanns vom Theater Alte Feuerwache (TAF) in der Trinkkuranlage getroffen. Im Fokus des Gesprächs stand die Situation der Spielstätte des TAFs. In der vorherigen Legislaturperiode wurde dem TAF, das früher im Badehaus 2 ansässig war, zugesichert, zukünftig eine neue Spielstätte im Zuge des Kulturzentrums im Badehauses Nummer 3 zu errichten. Geplant war, durch die Kombination von Jugendstil und Theater besondere Synergieeffekte zu erzielen.

Bis der Umbau des Sprudelhofs fertig gestellt ist, sollte das TAF als Übergangslösung in der Trinkkuranlage unterkommen. „Das TAF weiß die Bemühungen des Kulturamts für eine Verbesserung der Situation zu sorgen sehr zu schätzen. Die aktuelle Lösung ist zwar kurzfristig sehr in Ordnung, benötigt aber langfristig einige wesentliche Verbesserungen.", so Michael Hanns. Die Trinkkuranlage ist nur dann für eine dauerhafte Theaternutzung geeignet, wenn die vielen verschiedenen Veranstaltungen, die in der Trinkkuranlage stattfinden, sinnvoll an einer zentralen Stelle geplant werden. Die Garderoben- und Lager-Situation ist sehr beengt. Insbesondere bei Produktionen setzt dies jedes Mal sehr viel aufwändiges Improvisationstalent bei Zwischenlagerungen und Umkleidesituationen voraus. Wie die Erfahrungen zeigen, ließen sich bislang alle Produktionen irgendwie durchführen. Allerdings lassen die Akustik, Klimatisierung und (Künstler-) Garderobensituation in der Trinkkuranlage insbesondere im kleinen Saal leider sehr zu wünschen übrig. In gemeinsamen Sitzungen mit den städtischen Verantwortlichen sind bereits Planungen zur Verbesserung des Spielbetriebs geplant. Der genaue Umfang und die dabei entstehenden Kosten sind aber noch völlig unklar. „Das jetzt vorgestellte Nutzungskonzept Kulturzentrum Trinkkuranlage enthält viele schöne Worte und Absichtserklärungen aber sehr wenig konkrete Vorschläge“, so Peter Heidt in einer ersten Bewertung. Entlarvend sei dabei doch auch der letzte Satz in dem Konzept, dass die Zustimmung der Bauaufsicht und der Denkmalbehörde „selbstverständlich“ vorausgesetzt werde. Man wisse doch aus den ganzen Baumaßnahmen im Sprudelhof sehr genau, wie schwierig und im Ergebnis kostenintensiv diese Zustimmungen am Ende sind. So sei z.B. die dringend notwendige Verbesserung der doch insgesamt schlechten Akustik ohne Eingriffe in die Bausubstanz überhaupt nicht umsetzbar und bisher lehne die Denkmalschutzbehörde gerade solche Eingriffe kategorisch ab.

Es sei auch einfach falsch, dass die Räume der Trinkkuranlage optimal für Veranstaltungen seien. Neben der schlechten Akustik ist gerade der große Saal im Verhältnis zu lang, sodass man bei Veranstaltungen in der letzten Reihe eben keinen guten Blick auf die Bühne habe.

„Alle Fraktionen der Bad Nauheimer Stadtverordnetenversammlung hatten dem TAF ursprünglich eine städtische Spielstätte fest zugesagt. Insofern ist auch die Behauptung der FW, sie sei immer gegen die Nutzung von Badehaus 3 gewesen, einfach falsch. Die FDP-Stadträtin Petra Michel erinnerte in diesem Zusammenhang an eine gemeinsame Sitzung im Badehaus 2, bei welcher alle (!) Fraktionen dem TAF die Spielstätte im Badehaus 3 fest zugesichert hätten. Es sei der FDP ein großes und wichtiges Anliegen, dieses Versprechen zu halten. Die FDP Bad Nauheim könne aus den bis jetzt vorgelegten Konzepten gerade nicht erkennen, dass die Trinkkuranlage tatsächlich eine gute Dauerlösung sei und die damit einhergehenden Probleme müssten auch von den anderen Fraktionen anerkannt werden. „Wir müssen gemeinsam an einer praktikablen Lösung für das TAF, alle Kulturschaffenden und für die Stadt Bad Nauheim arbeite.", stellt Peter Heidt klar fest. Peter Heidt wird sich auch auf Bundesebene für Fördermittel einsetzen, um das TAF zu unterstützen.

Die FDP Bad Nauheim sei für weitere Gespräche und der Suche nach einer sinnvollen Lösung für die städtische Spielstätte offen. Hier dürfe es auch keine Denkverbote geben. So sollte z. B. bei einem Neubau eines multifunktionalen Eisstadions auch die Nutzung als städtische Spielstätte in Erwägung gezogen werden.



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