Genauso vielfältig ist diese Ausstellung, zu der die Evangelische Kirchengemeinde Bad Nauheim vom 19. Februar bis 12. März in die Dankeskirche einlädt: Geöffnet ist sie täglich von 9-11 Uhr und von 15-17 Uhr, zusätzlich auch donnerstags von 19-21 Uhr.
Sieben Stationen mit Schatzkästchen voller Lebensgeschichten
An sieben Stationen öffnen sich Schatzkästchen voller Lebensgeschichten: Die Besucherinnen und Besucher erfahren, welche Erinnerungen verschiedene Menschen bewegen und begeistern – als Anregung über die eigenen Schätze nachzudenken, die man weitergeben möchten, was im eigenen Leben wichtig ist und auch bleiben soll, damit es weiter wirken kann. Unterstützung bietet dafür auch der Vorsorgeordner „Nicht(s) vergessen“, den die Besucherinnen und Besucher im Rahmen der Ausstellung ebenfalls kennenlernen. Ziel ist, über das Weitergeben in seinen vielen Formen ins Gespräch zu kommen – was manchmal auch ein konfliktreicher Weg sein kann.
Vielfältiges Begleitprogramm – informativ, besinnlich und fröhlich
Das begleitende Programm mit Informationsveranstaltungen, Gesprächsangeboten und Gottesdiensten bietet darüber hinaus die Gelegenheit, sich zum Beispiel über die Themen Testament und Vollmachten fachkundig zu informieren und mehr über die Letzte Hilfe und die Arbeit der Notfallseelsorge zu erfahren. Selbstbestimmt zu sterben ist ein weiteres Thema in den begleitenden Veranstaltungen, ebenso ein Offenes Singen mit alten und neuen Liedern zum Abschiednehmen.
„Was bleibt.“ ganz bewusst mit einem Punkt am Ende
In diesem Punkt konzentriert sich die christliche Botschaft, die Zusage Gottes: Du bleibst auch nach dem Ende dieses Lebens in meinem Gedächtnis und in meiner Liebe. Auch wenn Du nichts Materielles zu vererben hast, bleibt von Dir die Spur der Liebe, die Du hinterlassen hast – das Gute, dass Du anderen hast zukommen lassen.
Ausstellung als Einladung zum Gespräch
Um sich besser vorstellen zu können, wie Menschen über diese Ausstellung Zugang zu den Themen Weitergeben, Schenken, Stiften und Vererben bekommen, hilft der Bericht eines der Väter dieser Ausstellung weiter: Er hatte einen Entwurf der Broschüre „Was bleibt.“ mitgenommen und seinen jugendlichen Kindern gezeigt. Seine Tochter zeigte auf die Abbildung mit der Musikkassette und fragte: „Papa, was ist das?“ Er antwortete: „Das ist eine Kassette. Als wir in Eurem Alter waren, saßen wir damit vor dem Radio und haben die SWF 3.Hitparade aufgenommen.“ So kamen sie ins Gespräch und waren nach fünf Minuten bei den eigenen Schatzkästchen. Und nach weiteren fünf Minuten konnte er sagen, dass in seinem Schatzkästchen nicht nur Gegenstände wären, sondern auch ein Zettel, auf dem würde stehen: „Es ist uns gelungen, dass unsere Kinder Menschen geworden sind, die sich für andere einsetzen.“ Weitere fünf Minuten später waren sie dann beim Thema „Erben und Vererben“. Hätte er anfangs gesagt: „Wir wollen uns zusammensetzen und miteinander über das Erben reden“, hätte sein damals fünfzehnjähriger pubertierender Sohn wahrscheinlich gesagt, dass er das für eine total blöde Idee hält.
Weitere Infos online
Alles Infos zur Ausstellung und den Veranstaltungen in Bad Nauheim finden sich unter www.evangelisch-in-bad-nauheim.de. Wer sich über das Konzept der Ausstellung oder den Inhalt des Vorsorgeordners informieren möchte, findet hier weitergehende Informationen: www.was-bleibt.de und www.nichtsvergessen.de