Bezahlbarer Wohnraum in der Stadtmitte Bad Nauheim

Bad Nauheim
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In der Innenstadt soll bezahlbarer Wohnraum entstehen. Mit diesem Angebot trat der Investor Rafael Jantos vor einem Jahr in die Öffentlichkeit. Daraufhin hat die CDU Bad Nauheim den Bad Nauheimer Investor zu einem Gespräch eingeladen. Da auch Bürgermeister Klaus Kreß das Bauvorhaben des privaten Investors zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in der Bad Nauheimer Kernstadt, genauer gesagt, in der Rittershausstraße, begrüßt, haben in den vergangenen Monaten zahlreiche gemeinsame Abstimmungstermine stattgefunden, um die gesetzten Ziele zu erreichen – bezahlbaren Wohnraum schaffen, Nachverdichtung und Ermöglichung von „autofreiem“ Wohnen.

Kaltmiete bei 9,20 Euro pro Quadratmeter für 10 Jahre

Auf dem Grundstück der Rittershausstraße steht bereits ein Wohnkomplex. Auf der 700 Quadratmeter großen, bislang ungenutzten, Fläche hinter dem Gebäude soll ein Neubau eines Mehrfamilienhauses mit 14 Mietwohnungen entstehen. Davon werden 12 Einheiten eine Wohnungsgröße von 55 Quadratmetern haben, aufgeteilt in zwei Zimmer. Jede Wohnung wird mit einem Tageslichtbad und einer Abstellkammer ausgestattet sein. Im Dachgeschoss wird es zwei Wohnungen mit jeweils 90 Quadratmetern und Dachterrasse geben. „Für mich ist es wichtig zu zeigen, wie es geht. Das Grundstück wird über die erste Immobilie finanziert, weshalb es uns hier möglich ist bezahlbaren Wohnraum zu schaffen“, erklärt Investor Rafael Jantos. „Das Wohngebäude wird mit einem schmalen Aufzug, Standardfenstern und regulärer Deckenhöhe errichtet“, ergänzt Julia Jantos, Architektin bei Butsch-Architekten. So können bei der Planungsleistung Kosten eingespart werden, aber auch in der Projektrealisierung. So wird keine Tiefgarage gebaut, die einen hohen Anteil der Baukosten ausmachen würde. Nichtsdestotrotz würde sich der Neubau ins Umfeld mit ansprechender Optik einfügen. Insbesondere der Standort mit guter Infrastruktur, Nähe zum Bahnhof und zu Nahversorgern, ermögliche ein autofreies Wohnen. „Bezahlbarer Wohnraum ist ein entscheidender Standortfaktor bei der Gewinnung von Fachkräften in Bereichen wie Gesundheit, Pflege und Erziehung“, sagt Christoph Ott, Stadtverbandsvorsitzender der CDU Bad Nauheim und fügt hinzu: „Als Rafael Jantos sich mit seinem Vorhaben an die Politik gewandt hat, haben wir das Angebot als CDU gerne aufgenommen, da wir es für eine zentrale Aufgabe der Politik halten, gute Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Stadtentwicklung in der Zukunft bereit zu stellen. Wir haben in unserer Kurstadt viele Jahre ohne konkrete Ergebnisse über den richtigen Weg diskutiert, daher freuen wir uns über das Verhandlungsergebnis und die Tatsache, nun erstmals ein spezifisches Projekt realisieren zu können.“ Auch Manfred Jordis, CDU-Fraktionsvorsitzender, und Steffen Mörler (CDU), Mitglied des städtischen Ausschusses für Bau, Planung und Grünwesen, befürworten das Vorhaben. „Die CDU-Fraktion Bad Nauheim unterstützt das Projekt, da hier der Beweis angetreten wird, dass bezahlbarer Wohnraum in Bad Nauheim auch in einem modernen Neubau realisierbar ist. Durch die enge Zusammenarbeit des Investors, der Verwaltung und der Politik wird der Wunsch der CDU und der Koalition nach bezahlbarem Wohnraum in einer zentralen und attraktiven Lage umgesetzt“, meint Jordis. „Die Probleme im Wohnungsmarkt lösen wir nicht durch den Bau von Luxuswohnungen“, ergänzt Steffen Mörler. Nach Mörlers Auffassung sei es künftig von großer Bedeutung im Städtebau verträglich nachzuverdichten. „Einfach und somit kostengünstig, aber trotzdem ansehnlich zu bauen, was insofern als Blaupause für zukünftige Projekte dienen könnte“, so Steffen Mörler.

Heiko Heinzel, städtischer Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, informiert über das weitere Vorgehen: „Als Nächstes muss der vorhabenbezogene Bebauungsplan mit Innenfeldentwicklung und Nachverdichtung aufgestellt werden. Das Planverfahren wird durch den Vorhabenträger erarbeitet und von uns begleitet. Dann entsprechend zur Rechtskraft über die Gremien gesteuert. Der Planungszeitraum beträgt zehn Monate ab Aufstellungsbeschluss.“ Die bisherige Regelung der Investorenabgabe sah 25 Prozent der Wohnfläche vor. Außerdem durften auf eine Laufzeit von 15 Jahren maximal 8,50 Euro pro Quadratmeter aufgerufen werden. Bei diesem Bauvorhaben verschreibt sich der Vorhabenträger einer Mietpreisbindung von 9,20 Euro auf eine Laufzeit von 10 Jahren, allerdings auf 100 Prozent der Wohnfläche. In den fünf darauffolgenden Jahren muss die Miete unter 10 Euro pro Quadratmeter bleiben.

Öffentliches Interesse und privates Engagement greifen hier ineinander

„Ich freue mich, da bei diesem Projekt drei Ziele ganz konkret verwirklicht werden und als Blaupause für andere dienen können – Hier steht Innen- vor Außenentwicklung, es wird ein Beitrag zu bezahlbarem Wohnraum geschaffen und das Projekt wird durch privates Engagement realisiert“, berichtet Bürgermeister Klaus Kreß und ergänzt: „Denn auch unsere städtische Wohnungsbaugesellschaft kann nicht alles stemmen. Der wichtigste Beitrag gegen Wohnraummangel und hohe Mieten ist, dass überhaupt gebaut wird. Und wenn das noch eine Privatperson auf ungenutzter Fläche tut, umso mehr.“ Steffen Mörler, Mitglied des Ausschusses für Bau, Wohnen und Grünpflege, führt aus: „Die Novelle der Stellplatzsatzung, die wir im September beschlossen haben, könnte hier erste Früchte tragen. Diese ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer moderneren und nachhaltigeren Mobilitätsentwicklung. Mitunter ermöglicht die Novellierung eine Variation der Stellplatzzahl, sofern der Investor ein fachlich fundiertes Mobilitätskonzept zur Eindämmung des Kraftfahrzeugverkehrs vorlegt.“


BU: Sie freuen sich auf die Realisierung des Bauvorhabens: Steffen Mörler (CDU), Mitglied des Ausschusses für Bau, Wohnen und Grünpflege; Christoph Ott, Stadtverbandsvorsitzender der CDU Bad Nauheim; Heiko Heinzel, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung der Stadt Bad Nauheim; Architektin Julia Jantos; Manfred Jordis, CDU-Fraktionsvorsitzender; Bürgermeister Klaus Kreß und Investor Rafael Jantos [v.l.n.r.].



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