Bad Nauheim unter den Top Ten Smart Cities

Smarte Lösungen für Bad Nauheim – auch für die Innenstadt. Foto: Stadt Bad Nauheim

Bad Nauheim
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Im Ranking der smartesten Städte Deutschlands belegt Bad Nauheim Platz 8. Die Unternehmensberatung Haselhorst untersucht den Digitalisierungsgrad deutscher Städte. Bad Nauheim ist nach 2021 bereits zum zweiten Mal unter den zehn smartesten Städten im Bundesvergleich – vor zahlreichen Großstädten. „Die Platzierung im Smart-City-Ranking freut uns sehr, zumal wir viel für ein smartes, zukunftsfähiges und lebenswertes Bad Nauheim tun”, erklärt Bürgermeister Klaus Kreß.

Strategische Entwicklung

Der digitale Umbruch umfasst nahezu jeden Bereich des Lebens in Bad Nauheim. Mobilität, Verwaltung, Beteiligung, Sicherheit, Gesundheit, Tourismus, Energie, Wirtschaft und Wohnen sind Handlungsfelder, in denen die Digitalisierung an Bedeutung gewinnt. Bad Nauheim ist sich dieser Entwicklung bewusst und verfolgt den Weg zur digitalen Stadt strategisch und vor allem mit der klaren Zielrichtung, dass Digitalisierung immer der Entwicklung einer zukunftsfähigen Stadt dienen soll. „Ein effizienterer Ressourceneinsatz und intelligentere Entscheidungen sind in vielen Bereichen nur noch durch den Einsatz smarter Technologien möglich. Daher ist es für uns alternativlos, dort digital zu denken, wo uns Technologie besser macht“, konstatiert Matthias Wieliki, der als Fachbereichsleiter Zentrale Steuerung im Jahr 2018 einen konzernumfassenden Strategieprozess initiierte.

Strategieentwicklung im Konzern Stadt

Innenstadt-WLAN, eigenes Glasfasernetz, LoRaWan-Netz (ein energieeffizientes und reichweitenstarkes Funknetz): Bad Nauheim hat investiert und damit eine gute Grundlage geschaffen, um smarte Lösungen einzuführen. Im Konzern Stadt wurde deshalb mit den Fachbereichen und den Tochtergesellschaften in einem Strategieprozess eine gemeinsame Richtung und konkrete Maßnahmen in einer “Digitalen Agenda” festgelegt. Die Stadtwerke übernehmen dabei als nachhaltiges und innovatives städtisches Versorgungsunternehmen eine wichtige Schlüsselrolle. „Durch Glasfaserausbau und die Schaffung von smarter Infrastruktur erschließen wir nicht nur neue Geschäftsfelder, sondern machen uns auch in den klassischen Produkten besser und zukunftsfähig“, sagt Dr. Thorsten Reichel, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Nauheim GmbH. 

Nutzungsfall Innenstadt

In Bad Nauheim steht der Mensch und damit der Nutzer im Mittelpunkt, wenn neue Online-Dienste und smarte Technologie entwickelt werden. Bad Nauheim wird also nicht zum Selbstzweck smart, sondern um Bedürfnisse von Anspruchsgruppen zu erfüllen. Aktuelles Beispiel ist die Bedeutung der Bad Nauheimer Innenstadt für die Attraktivität und Aufenthaltsqualität. Der hohe Transformationsdruck auf die Innenstädte ist eine zentrale Herausforderung in Bad Nauheim. Neue Nutzungsmuster der Menschen, wachsender Online-Handel, lokale Auswirkungen der globalen Erwärmung sowie neue Gefahrenszenarien wirken. Gleichzeitig gewinnen Freiflächen, Parks und Begegnungsräume an Bedeutung. Um die Aufenthaltsqualität zu sichern, müssen evidenzbasiert bessere Entscheidungen getroffen und Ressourcen eingesetzt werden. Flächendeckend verbaute Verkehrssensoren liefern belastbare Entscheidungsgrundlagen zu Standorten von Mobilitätsknotenpunkten und der Wirkungsmessung verkehrssteuernder Maßnahmen. Die Besuchsfrequenz von Park und Fußgängerzone kann live über ein Smart-City-Dashboard online sowie auf Displays im Stadtgebiet eingesehen werden. Diese Information dient, neben smarten Abfallbehältern, der optimierten Abfallentsorgung und Stadtreinigung. Intelligente Geräuschsensorik ermöglicht den gezielten Einsatz der Hilfspolizei, bevor Lärmbeschwerden oder Vandalismusschäden entstehen. Über Bodenfeuchtigkeitssensoren wird die Bewässerung der Grünflächen durch das Einbinden intelligent gesteuerter Zisternensysteme nachhaltiger gestaltet. Klimasensoren in der Fußgängerzone geben einen Überblick zu Mikroklima und Luftqualität. Sie messen die Feinstaubbelastung und sind ein wichtiger Live-Indikator zur Wirkungsweise der, in der städtischen Nachhaltigkeitsstrategie „Ein Donut für Bad Nauheim“ definierten, Maßnahmen z.B. zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Verbrauchszählersensoren sollen in den städtischen Liegenschaften ein Steuerungstool aufgrund der Energiekrise darstellen und die Einsparung von Ressourcen optimieren.

Insgesamt wird rund 1 Million Euro investiert, um innerhalb der Nutzungsräume Verkehr und Mobilität, Klima und Nachhaltigkeit, Sicherheit sowie Stadtbild und Sauberkeit smart zu steuern. Über eine offene urbane Datenplattform wird die Vielzahl an Sensoren zusammengeführt. Analysen, die auf den Bedürfnissen des Konzerns Stadt basieren und diverse Datenquellen miteinander kombinieren, liefern die Datenbasis für Steuerungsentscheidungen im Konzern und Informationen für ein öffentliches Smart-City-Dashboard. Das Projekt wird von 2022 bis 2024 vom Land Hessen durch die Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ gefördert.

Info: Mehr Informationen zur digitalen Agenda Bad Nauheims sind unter https://www.bad-nauheim.de/de/lebenswert/digitalisierung-digitale-stadt zu finden. Einen Einblick in das Ranking der Haselhorst-Studie gibt es hier: https://www.haselhorst-associates.com/smart-city-ranking-2022/.



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