Einfluss von Franz Groedel auf Bad Nauheim

Foto: Stadt Bad Nauheim

Bad Nauheim
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Bürgermeister Klaus Kreß besuchte zusammen mit Volker Remmele, Vorstandsvorsitzender der William G. Kerckhoff-Stiftung, die Grabstätte von Professor Franz Maximilian Groedel (1881-1951) auf dem Bad Nauheimer Friedhof in der Homburger Straße. Die Grabstätte wurde von der Stadt Bad Nauheim gereinigt und wird künftig von der William G. Kerckhoff-Stiftung gepflegt, deren erster leitender Direktor Franz Groedel war.

Die William G. Kerckhoff-Stiftung für wissenschaftliche Forschung und Fortbildung wurde in Bad Nauheim 1929 gegründet. Die Idee zu solch einer Stiftung hatte William George Kerckhoff und seine Ehefrau Louise anlässlich ihres letzten Kuraufenthalts im Herbst 1928 mit Professor Franz Groedel beschlossen.

Bei der Besichtigung der frisch sanierten Grabstätte fiel Volker Remmele auf, das das Dach teilweise noch mit Moos bedeckt ist. „Das soll auch so bleiben“, erläutert Bürgermeister Klaus Kreß und fügt hinzu: „Der Belag bildet eine natürliche Schutzschicht vor der Witterung.“ Vorstandsvorsitzender Remmele erklärt: „Wir möchten so eine nachhaltige Würdigung dieses, für die Gesundheitsstadt und insbesondere für unsere Stiftung, so wichtigen Pioniers sicherstellen.“

Bad Nauheimer Franz Groedel in die USA emigriert

Franz Maximilian Groedel wurde am 23. Mai 1881 in Bad Nauheim geboren. Im Jahr 1904 promovierte er an der Universität in Leipzig und habilitierte 1919 an der Goethe-Uni in Frankfurt. Im Jahr 1925 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt. Er arbeitete im Hospital zum Heiligen Geist in Frankfurt am Main, wo er eine Röntgenabteilung aufbaute, und übernahm ab 1921 die Leitung des Sanatoriums Groedel in der Terrassenstraße. Groedels Wirken in den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts waren für die heutige Ausrichtung Bad Nauheims als Gesundheits- und Wissenschaftsstadt wesentlich. So setzte er zusammen mit dem Stifter William Kerckhoff und dessen Witwe Louise die Gründung eines Forschungsinstituts in Bad Nauheim, dem Kerckhoff-Institut und dem heutigen Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, in die Tat um. Dessen leitender Direktor er mit der Institutsgründung im April 1931 wurde. Am 1. Oktober 1931 emigrierte er in die USA und übte seine Direktoriatsverpflichtung von dort aus.

Groedel gehörte außerdem im Jahr 1927 auch zu Gründungsmitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Kreislaufforschung (DGK), die über Jahrzehnte hinweg aus Bad Nauheim geführt wurde und noch heute ihren Sitz in der Kurstadt hat. Weitere einheimische Gründungsmitglieder waren Doktor Alfred Martin und Professor Arthur Weber.

Am 12. Oktober 1951 starb Professor Franz Groedel in New York und wurde auf eigenen Wunsch hin am 9. November 1951 im Familiengrab in Bad Nauheim beigesetzt.

BU: Bürgermeister Klaus Kreß (rechts) und Volker Remmele, Vorstandsvorsitzender der William G. Kerckhoff-Stiftung, besuchten die Ruhestätte von Franz Groedel.



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