Unterbringung von Geflüchteten in der Waldsporthalle Altenstadt

Altenstadt
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Da die Unterbringungskapazitäten für Geflüchtete kreisweit trotz großer Anstrengungen in wenigen Wochen erschöpft sein werden, bereitet der Wetteraukreis derzeit in Altenstadt die Belegung der ersten Sporthalle vor. Nach Rücksprache und auf Wunsch der Gemeinde wird nun jedoch anstatt der kreiseigenen Limeshalle die gemeindeeigene Waldsporthalle in Oberau dafür genutzt.

Die Sporthalle der Limesschule steht im Eigentum des Wetteraukreises, weshalb zunächst nur diese zur Belegung infrage kam. „In Gesprächen mit allen Beteiligten wurde nun aber klar: Die Waldsporthalle ist besser geeignet, um die Geflüchteten unterzubringen", erläutert Altenstadts Bürgermeister Norbert Syguda. Deshalb hat die Gemeinde die Entscheidung getroffen, dem Wetteraukreis die gemeindeeigene Halle als Alternative zur Limeshalle anzubieten. „So kann die Unterbringung der geflüchteten Menschen vom Schulbetrieb getrennt werden. Zudem ist die Infrastruktur in der etwas größeren Waldsporthalle besser", betont Bürgermeister Syguda.

Die Kreisspitze und die 25 Wetterauer Kommunen hatten zuvor gemeinsam entschieden, dass bei der Zuweisung die aktuelle Verteilung der Geflüchteten in den jeweiligen Städten und Gemeinden berücksichtigt wird. Einige Kommunen verzeichnen ein Aufnahmedefizit, haben also in der Vergangenheit proportional weniger Geflüchtete aufgenommen als andere Kommunen. Dazu gehört unter anderem Altenstadt, weshalb hier nun kreisweit die erste Halle für die Unterbringung hergerichtet wird.

In einer Vorlaufzeit von wenigen Wochen wird ab Mittwoch (9. November) die Waldsporthalle im Altenstädter Ortsteil Oberau für die Unterbringung von Geflüchteten hergerichtet. Dazu gehört die Ausstattung mit den dafür notwendigen Betten, Spinden und Raumteilern. Voraussichtlich Ende November werden die ersten Geflüchteten dort Obdach finden.

Landrat Jan Weckler und Bürgermeister Syguda betonen: „Für die Schulgemeinde ist das eine gute Nachricht, denn nun kann der Schulsport weiterhin ohne Beeinträchtigung in der Limeshalle stattfinden." Jedoch sei auch die Belegung der städtischen Waldsporthalle mit Einschränkungen und Verzicht verbunden – nun allerdings vor allem für Altenstädter Sportvereine: „Der Vereinssport hat schon durch die Pandemie erheblich gelitten. Es ist sehr bedauerlich, dass die Sportlerinnen und Sportler nun landauf, landab erneut zurückstecken müssen."

Auf die deutschlandweit sehr angespannte Situation bei der Flüchtlingsunterbringung haben Kreis und Kommunen im Wetteraukreis bereits in einem offenen Brief aufmerksam gemacht. Angesichts der massiven Probleme bei der Flüchtlingsunterbringung auf kommunaler Ebene fordern sie die Bundes- und Landesregierung zum Handeln auf.



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