Modellprojekt „Kinderrechte“ im Waldkindergarten

Von links: MdL Lisa Gnadl, Frau Eva Rathjen (geschäftsführende Leitung), Magdalena Serafin (Teil des pädagogischen Teams) und Torsten Zarnke (Vorstandsvorsitzender des Trägervereins). (Foto: privat).

Altenstadt
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Das hessische Modellprojekt „Kinderrechte in Kindertageseinrichtungen nachhaltig umsetzen“ begleitet und qualifiziert in verschiedenen Fortbildungen dazu, Kinderrechte noch stärker in die tägliche Arbeit einzubinden. Aus zahlreichen Bewerbungen wurden hessenweit fünfzehn Einrichtungen an elf Standorten ausgewählt, einer davon ist der Altenstädter Waldkindergarten „Die Waldfrüchtchen“. Um einen Einblick in die alltägliche Umsetzung des Projekts zu bekommen, besuchte die Wetterauer Landtagsabgeordnete den Waldkindergarten und sprach mit dem Vorstandsvorsitzenden des Trägervereins, Torsten Zarnke, und der geschäftsführenden Leitung der Kita, Eva Rathjen.

„Es ist wirklich idyllisch hier. Schon beim Betreten des Waldkindergartens erhält man einen tollen Blick auf das Landschaftspanorama rund um Altenstadt“, freut sich die Wetterauer Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl bei der Begrüßung. „Die Waldfrüchtchen e.V.“ ist ein Verein, der sich schon 2003 aus einer Elterninitiative gegründet hat. „Seit 2004 besuchen täglich rund 20 Jungen und Mädchen zwischen drei und sechs Jahren für rund 6 Stunden am Vormittag unseren Waldkindergarten. Im nächsten Jahr planen wir die Erweiterung um eine zweite Gruppe, sowie eine Erweiterung der Betreuungszeiten. Diese ist nach dem aktuellen Anfragenstand bereits zu 60 Prozent belegt, weitere Anmeldungen nehmen wir gerne noch entgegen.“, erklärt die die geschäftsführende Leitung des Waldkindergartens, Eva Rathjen. „In der Arbeit unseres pädagogischen Teams steht die ganzheitliche Förderung des Kindes in möglichst vielen Entwicklungsbereichen im pädagogischen Mittelpunkt.“ Rathjen und Zarnke nutzten neben der Vorstellung der Kita und des Demokratieprojekts auch die Gelegenheit, auf aktuelle Probleme beim Thema Fachkräftemangel hinzuweisen. Hier wünschen sie sich eine Flexibilisierung des Fachkräftekatalogs.

Nach einer kleinen Führung über das Gelände des Waldkindergartens, die auch an einer von einem Kitaelternteil gebauten Waldbühne zur Aufführung von Theaterstücken und Konzerten der Kinder an Vereinsfesten vorbeiführte, kamen Gnadl, Rathjen und Zarnke wieder an der Feuerstelle neben dem Morgenkreis zusammen. „Schwerpunkte unserer Arbeit sind Naturerleben und Umwelterziehung, Sprachentwicklung und motorische Förderung, Forschen und Experimentieren, Musik und Theater und Schulvorbereitung mit dem Programm „Hören, Lauschen und Lernen“. Wir versuchen überall die von den Kindern ausgehenden Ereignisse oder Gedanken aufzugreifen und gemeinsam zu verarbeiten“, erklärt der Vorsitzende des Trägervereins, Torsten Zarnke. Außerdem bieten wir auch an jedem Tag eine Mittagsbetreuung bis 14 Uhr an“, ergänzt Eva Rathjen.

„Die Kinder sind hier direkt in der Natur und können diese hautnah erleben. Von geschultem Personal werden sie spielerisch an Natur und Umwelt herangeführt. Man merkt hier richtig: Die Kinder haben Spaß am Entdecken und selbst Erforschen und schätzen die Natur“, sagte Gnadl, die die idyllische Lage am Waldrand mit Blick auf Altenstadt und die umgebenden Felder sichtlich genoss. „Es ist toll zu sehen, wie in Altenstadt von Kindern, Eltern, Fachkräften und Leitung daran gearbeitet wird, die Kinderrechte im Alltag mit Leben zu füllen und sie sichtbar zu machen – einerseits für die Kinder, die lernen, was ihnen zusteht und worauf sie bestehen dürfen und andererseits für die Erwachsenen, die pädagogisch viel Neues umsetzen können, um die Kinder zu bestärken“, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und sozialpolitische Sprecherin der SPD im Hessischen Landtag, Lisa Gnadl.

„Kinderrechtsbildung ist Demokratiebildung. Es ist wichtig, Kinder in ihren Rechten zu stärken, damit sie mündige Jugendliche und Erwachsene werden“, sind sich die drei Gesprächspartner*innen einig. „Es braucht konsequente Arbeit und Fortbildung, um Kinderrechte wirksam und nachhaltig zu implementieren. Ich freue mich sehr darüber, dass ich das Projekt mit dem Waldkindergarten „Die Waldfrüchtchen“ quasi direkt vor der Haustür habe und hier mitverfolgen kann, wie die Fortbildungen in die Realität umgesetzt werden können. Ich komme sehr gerne bald wieder und schaue mir an, wie der Kita-Alltag weiter beeinflusst und umgestellt wurde“, so Lisa Gnadl abschließend.

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Von links: MdL Lisa Gnadl, Frau Eva Rathjen (geschäftsführende Leitung), Magdalena Serafin (Teil des pädagogischen Teams) und Torsten Zarnke (Vorstandsvorsitzender des Trägervereins). (Foto: privat).



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