Altenstadt: Betrügerische Dachdecker

Heegheim
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In Heegheim boten am Donnerstag mehrere Männer einem betagten Anwohner eine Dachsanierung an. Auf einem Zettel schloss man handschriftlich einen Vertrag und dann ging alles ruck-zuck. Noch bevor der Anwohner es sich versah, erklommen die sechs Männer das Dach seines Hauses und warfen die Dachziegel herab. Diese gingen hierdurch zu Bruch und wurden unbrauchbar. Letztlich verschraubten die, offenbar nicht an Qualitätsarbeit interessierten Arbeiter, Bleche auf dem Gebälk.

Zwischenzeitlich kam der Sohn des Seniors vor Ort und schaltete die Polizei ein. Er mutmaßte, dass es hier nicht mit rechten Dingen zuging. Die Hälfte des Daches war bereits abgedeckt, als die Ermittler eintrafen und schließlich weitere Arbeiten einstellten. Die als ungarisch angekündigte, letztlich als slowakisch gegenüber der Polizei präsentierte Firma, beschäftigte die sechs Männer aus Rumänien, die darauf pochten, für ihre Leistung in bar bezahlt zu werden. In Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wird gegen die Männer ein Strafverfahren wegen versuchten Leistungsbetrugs eingeleitet, da sie nach ersten Einschätzungen minderwertige und nicht fachgerechte Leistungen erbrachten und den betroffenen Anwohner darüber täuschten. Im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen konnte die Männer ihrer Wege gehen.

Den, durch die Arbeiten möglicherweise entstandenen, Schaden ersetzt das Strafverfahren jedoch nicht. Dieser ist über ein Zivilklageverfahren einzufordern. Die Polizei rät dringend davon ab, sich ungefragt Dienstleistungen an der Haustür anbieten zu lassen. Das betrifft nicht nur Dachdecker, sondern auch Pflasterreinigungen, Baumschnitt und ähnliches. Um sich nicht überrumpeln zu lassen, sollten Sie ein schriftliches Angebot einholen. Auch der Vergleich der Preise mit ortsansässigen Unternehmen ist geboten. Dabei muss man auf kleingedruckte Zusatzkosten achten, z.B. Anfahrtspauschalen. Unterschreiben Sie einen Auftrag nur, wenn sie alles verstanden haben. Verlangen Sie in jedem Fall eine Rechnung. Rufen Sie die Polizei über den Notruf 110, wenn Sie bedroht werden und die Anbieter ihr Grundstück nicht verlassen, obwohl Sie sie dazu aufgefordert haben. Rufen Sie sich Hilfe von Nachbarn oder Familie dazu, um Zeugen zu haben. Weitere Infos und Tipps finden Sie unter https://www.polizei-beratung.de/startseite-und-aktionen/aktuelles/detailansicht/vorsicht-vor-falschen-handwerkern/



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