Wichtige Tipps für Sport trotz körperlicher Einschränkungen

Aufwärmen ist vor jeder Form des Sporttreibens wichtig. Referent Florian Thimm hatte für die Teilnehmerinnen des Aktivtags Tipps dazu parat. Bildquelle: Sportkreis Wetterau e.V.

Sport
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Herzprobleme, Bandscheibenvorfälle, Lungenerkrankungen: Die sogenannten Volkskrankheiten sind weiter auf dem Vormarsch. Ein gutes Mittel zum Vorbeugen oder Gegensteuern ist Bewegung. Doch kann man mit einem Herzleiden oder Wirbelsäulenproblemen Sport treiben? Und wenn ja, welche Arten von Sport sind geeignet? Fragen, die sowohl theoretisch als auch praktisch im Mittelpunkt des 25. „Mumm“-Aktivtags des Sportkreises Wetterau standen.

Die Abkürzung „Mumm“ steht dabei für „Maßvoll und motiviert mitmachen“. Wie gesundheitlich beeinträchtigte Menschen maßvoll und motiviert Sport treiben können, das erfuhren 35 Übungsleiterinnen auf der gemeinsam mit dem Turngau Wetterau-Vogelsberg in Florstadt organisierten Veranstaltung. Die Übungsleiterinnen wiederum werden ihr neues Wissen in den Übungsstunden ihrer Wetterauer Sportvereine einsetzen.

Dabei ist, neben den praktischen Kenntnissen, eine gehörige Portion Einfühlungsvermögen wichtig. „Ihr gebt euren Teilnehmerinnen und Teilnehmern Ideen für Aktivitäten zu Hause mit. Denn beispielsweise Übungen für die Wirbelsäule nur einmal pro Woche sind viel zu wenig“, erklärte Florian Thimm den Teilnehmerinnen. Thimm ist als Fachreferent Rehabilitationssport und Betrieblicher Gesundheitsmanager Experte. Sein Einstiegsreferat unter dem Titel „Gesund und beweglich trotz körperlicher Einschränkungen“ lieferte den Hintergrund für den praktischen Teil des Aktivtags. Dazu gehörten auszugsweise die Frage, wie lange und wie intensiv sich Patient/innen mit einer Lungenkrankheit sportlich belasten sollten oder Tipps zum Muskelaufbau rund um geschädigte Gelenke bei Arthrose oder bei Wirbelsäulenproblemen.

Gerade bei den letztgenannten Erkrankungen und natürlich im Alter sind Balance und Mobilität wichtige Gesundheitsfaktoren. Die wiederum lassen sich positiv beeinflussen, wenn die Tiefenmuskulatur gestärkt wird. Praktische Übungen dazu hatte Anett Suchla für die Aktivtagteilnehmerinnen im Gepäck.

Eine Form der Bewegung, die viel Spaß macht und gesund ist, ist der Tanz. Hier gab Referentin Andrea Werner Tipps für kleine Tanzchoreographien mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Und wie Qigong als ganzheitliche Bewegungsform Körper und Geist stärkt, vermittelte Gabi Bührer.

Für Gabi Pommer-Kliem von der KSG Bönstadt und Monika Sudler vom TV Ilbenstadt brachte der Aktivtag wieder zahlreiche Anregungen und Impulse. Die beiden Übungsleiterinnen kommen schon viele Jahre zu den „Mumm“-Veranstaltungen des Sportkreises. „Wir nehmen hier viel mit“, sind sich die Beiden einig. Das neu Gelernte im Verein umzusetzen mache dabei nicht nur ihnen, sondern auch ihren Kursteilnehmer/innen Spaß. „Die merken sehr schnell, wenn wir auf einer Fortbildung waren und freuen sich über die neuen Übungen“, so Pommer-Kliem und Sudler unisono. Einziger Wehrmutstropfen: „Männer sind in unseren Kursen eher die Ausnahme als die Regel“, schildern die Beiden ein Phänomen. Offenbar, und das ist die Vermutung, glaubten viele Männer, dass ausschließlich Krafttraining im Studio gut für ihre Gesundheit sei. Der Tipp der Übungsleiterinnen: „Männer, die in unsere Kurse kommen und am Ende der Stunde nassgeschwitzt und verausgabt sind merken schnell, dass wir im Sportverein sehr gute Alternativen zum Training im Studio haben.“

Mehr Zuspruch zum Aktivtag vom „starken Geschlecht“, wünscht sich auch Tanja Rauch, im Sportkreis Wetterau für den Aktivtag verantwortlich. Sie rät den Herren ihre Hemmschwelle zu überwinden. Rauch: „Unsere Teilnehmerinnen waren vom Aktivtag und den Angeboten begeistert und viele freuen sich schon auf das nächste Jahr. Das würde sicher auch für Männer gelten“, lädt sie jetzt schon Übungsleiter für den Aktivtag im Jahr 2025 ein. Ein Appell, den Jörg K. Wulf, Vorsitzender des Sportkreises Wetterau, unterstützt. „Sport im Verein hat viele Facetten. Und deshalb brauchen wir Übungsleitende mit einem breiten Wissensspektrum“, unterstrich Wulf. „Letztlich“, so Wulf, „spricht es sich schnell herum, wenn Kurse gut geleitet werden. Und das kommt den Vereinen in jedem Fall zu Gute“.

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Stühle lassen sich gerade beim Sport für Menschen mit Gesundheitsbeschwerden gut in Choreografien einbeziehen. Bildquelle: Sportkreis Wetterau e.V.

sportkreistip2 kgTanja Rauch organisierte verantwortlich seitens des Sportkreises Wetterau den MuMM-Aktivtag. Bildquelle: Sportkreis Wetterau e.V.



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