Tarifverhandlungen stocken: Kita-Warnstreik am Mittwoch

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Am Mittwoch, 6. April, sind die Tarifbeschäftigten des Sozial-und Erziehungsdienstes im Wetteraukreis zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Die Streikenden treffen sich um 10.30 Uhr am Bahnhof in Friedberg. Um 11.00 Uhr startet eine Demonstration durch die Friedberger Innenstadt. Um 12.15 Uhr findet auf dem Europaplatz in Friedberg eine Kundgebung statt.

"Bei den Verhandlungen geht es vor allem um Arbeitsbedingungen und Entlastung. Die Lage im öffentlichen Dienst ist angespannt. Seit Jahren wird gespart, es gibt viele unbesetzte Stellen und Personalmangel. Corona hat die Situation zusätzlich belastet. Diese Lage wird sich in Hessen weiter zuspitzen", so ver.di. "Denn das Land will per Notverordnung Standards absenken, um den Geflüchteten aus der Ukraine möglichst rasch zu helfen. Helfen wollen die Beschäftigten auch. Gerade im Sozial- und Erziehungsdienst seien die Profis für diese Aufgaben, so Gewerkschaftssekretärin Kristin Ideler: „Das Leid der Geflüchteten ist dramatisch. Das sehen hier alle. Sie wollen den –hauptsächlich- Frauen und Kindern auch so schnell und umfassend wie möglich helfen, sie unterstützen. Das heißt neben Betreuung auch Bildung – in Schule und Kita. Das vorhandene Personal wird dabei jedoch an seine Grenzen stoßen – sie sind zu wenige, sie sind zum Teil bis an die Erschöpfungsgrenze belastet. Auch deswegen ist es unverständlich, dass sich die Arbeitgeber in den Verhandlungen so unnachgiebig zeigen.“

In Hessen sind rund 40.000 Beschäftigte direkt in die Tarifauseinandersetzung einbezogen. Insgesamt arbeiten hierzulande an die 100.000 Menschen in diesem Beschäftigungsfeld. Sie kommen zu rund 75 Prozent aus der Kindertagesbetreuung, zu 15 Prozent aus der Sozialarbeit und zu 10 Prozent aus der Behindertenhilfe. Da sich auch Arbeitgeber außerhalb des öffentlichen Dienstes direkt am Tarifvertrag orientieren, können Verbesserungen auch den dortigen Beschäftigten zu Gute kommen.

Die Tarifverhandlungen Sozial- und Erziehungsdienst öffentlichen Dienst der Kommunen für die bundesweit rund 330.000 Beschäftigten werden zentral geführt. In der zweiten Runde Ende März hatte es keine Annäherung gegeben. ver.di fordert in den Tarifverhandlungen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung der Arbeit der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst. Die dritte Verhandlungsrunde findet am 16./17. Mai in Potsdam statt.



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