MedDV und Rinn erhalten IHK-Unternehmenspreis

Das in Fernwald ansässige Unternehmen medDV ist ein Software-Dienstleister, der sich zum Ziel gesetzt hat, die gesamte Rettungskette zu digitalisieren. MedDV steht für medizinische Datenverarbeitung. Insgesamt 108 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in dem Unternehmen tätig. Ein wichtiger Aspekt in der Unternehmensführung ist das Thema Nachhaltigkeit.

Digitalisierung kann Leben retten
Gunter Ernst, Geschäftsführer und gemeinsam mit Carsten Rausch Firmengründer von medDV, erklärte, Fokus des Unternehmens sei, die komplette Rettungskette von Anfang bis Ende digital und medienbruchfrei zu gestalten: Von der Alarmierung würden die Daten digital auf Tablet-PCs übertragen. Im Anschluss gelangten die Daten von der Einsatzstelle direkt in die Klinik, sodass die Klinik sich optimal auf den Patienten vorbereiten könne. Ebenso sei die Datenweitergabe an Abrechnung und Qualitätssicherung möglich.
Dass eine medienbruchfreie und reibungslose Kommunikation wichtig und im Zweifel sogar lebensrettend sein kann, hätten die beiden Geschäftsführer jahrelang tagtäglich bei ihrer eigenen Tätigkeit im Rettungsdienst gesehen und sich dann entschieden, genau diese Probleme durch eine Digitalisierung eliminieren zu wollen. Bestärkt hat sie in ihrem Vorhaben die Beratung durch die IHK Gießen-Friedberg: „Man könnte vielleicht sogar so weit gehen zu sagen, ohne die IHK hätte es uns gar nicht gegeben“ blickt Gunter Ernst zurück.

Nachhaltig auf ganzer Linie
Aber nicht nur im Bereich der Patientenversorgung ist medDV Nachhaltigkeit wichtig: „Wir heizen mit Holz und haben eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Wir haben im gesamten Gebäude LED-Beleuchtung, um auch dort keine Energie zu verschwenden. Bei der Reparatur der Tablets werden nur die Bauteile, die defekt sind, ersetzt und nicht die ganzen Komponenten, um so schonend wie nur möglich zu arbeiten,“ stellt Gunter Ernst zentrale Bereiche der Nachhaltigkeit vor.
Auch in Bezug auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema. Damit sich die Belegschaft wohl fühle und gerne sowie langfristig bei medDV arbeite, habe man sich einige Zusatzleistungen einfallen lassen: private Krankenzusatzversicherung, Business-Bike, Massage-Sessel, tägliches, frisch zubereitetes kostenloses Mittagessen oder die Übernahme der Kindergartengebühren könnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Anspruch nehmen. Auch in Zukunft sei die Mitarbeiterzufriedenheit, das ‚Glücklichsein‘ am Arbeitsplatz, ein ganz wichtiges Thema.

Klimaneutralität fest im Blick

Das Unternehmen Rinn Beton- und Naturstein ist ein familiengeführtes Baustoffunternehmen mit Sitz in Heuchelheim. Kerngeschäft sind Herstellung und Vertrieb von Betonstein für den Garten- und Landschaftsbau sowie Stadtgestaltung. An drei Standorten sind über 570 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Christian Rinn, Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter der Rinn Beton- und Naturstein GmbH & Co. KG, erklärt die Motivation, sich für den Unternehmenspreis der IHK Gießen-Friedberg zu bewerben: „Der Unternehmenspreis der IHK Gießen-Friedberg ist für die Unternehmen in Mittelhessen eine ganz tolle Auszeichnung. Als wir gehört haben, dass die Themen der Nachhaltigkeit in diesem Jahr besonders bewertet werden, war es für uns selbstverständlich, dass wir mitmachen“.
Denn bereits seit 2011 verfolge sein Unternehmen eine konsequente Nachhaltigkeitsstrategie, sowohl in den Bereichen Ökologie und Soziales, aber auch im Bereich der Ökonomie. Dabei sei auch die Energiewende ein großes Thema: „Wir haben die Energieeffizienz gesteigert, wir nutzen Photovoltaik auf fast allen Werkshallen und Geothermie für die Wärmegewinnung. Dadurch konnten wir unseren CO₂-Fußabdruck deutlich reduzieren“ erläutert Christian Rinn. Ziel sei, bis 2030 auch ohne den Kauf von Emissionszertifikaten klimaneutral zu sein und danach ein klimapositives Unternehmen zu werden.

Neue Produktentwicklung: Klimastein

„Unser Motto ist ‚Gemeinsam für eine Welt mit Zukunft‘, und das zeigt sich auch in der Produktentwicklung“ führt Luisa Rinn, die das Familienunternehmen als Gesellschafterin und Mitglied der Geschäftsleitung in die Zukunft führen soll, aus. Die Rinn-Betonpflastersteine seien als erste Pflastersteine mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ ausgezeichnet worden. Noch ganz neu sei der Rinn-Klimastein, der 90 Prozent weniger Zement enthalte als herkömmliche Pflastersteine und dadurch die CO_₂-Emissionen in der Produktion um 65 Prozent reduziere. Luisa Rinn betont, nicht nur die Qualität und Nachhaltigkeit der Produkte seien für das Unternehmen wichtig: „Unser Anspruch ist es, unsere Kundinnen und Kunden auch bei jedem Kontakt mit Rinn zu begeistern.“ Deshalb stünde die Belegschaft im Mittelpunkt und werde in Entscheidungsprozesse einbezogen. Wertschätzung und ein respektvoller, freundlicher Umgang seien nicht nur ein großer Teil der Unternehmenskultur, sondern gelebte Praxis. Innovatives und nachhaltiges Wirtschaften sowie eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden sollen die Grundlagen für eine langfristige Zukunftsfähigkeit sein.
Auch 2024 wird die IHK wieder einen Unternehmenspreis verleihen. Schwerpunkt wird sein „Attraktiver Arbeitgeber“. Weitere Infos unter www.ihk-preis.de

Über die IHK Gießen-Friedberg:

Rund 50.000 Unternehmen haben ihren Sitz im Bezirk der IHK Gießen-Friedberg. Von diesen arbeiten rund 1.800 Unternehmerinnen und Unternehmer ehrenamtlich in den IHK-Gremien mit. Weitere Informationen finden Sie unter www.giessen-friedberg.ihk.de.