Bundeswehrfernmelder helfen bei Kontaktnachverfolgung

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Die Inzidenz im Wetteraukreis bewegt sich nach wie vor auf hohem Niveau. Fast 800 Neuinfektionen werden pro Woche im Wetteraukreis gezählt. Um die Kontakte der Menschen nachzuvollziehen, bedarf es einer Vielzahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die im Gesundheitsamt diese Aufgabe übernehmen. Seit einigen Tagen sind sechs Bundeswehrangehörige einer Fernmeldeeinheit aus Stadtallendorf im Einsatz im Wetteraukreis.

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Landrat Jan Weckler (CDU) hat sie dieser Tage willkommen geheißen und ihnen für die Unterstützung gedankt. Der Einsatz der Bundeswehr ist zunächst einmal bis Ende Januar geplant. Auch über die Feiertage sind die fünf Bundeswehrsoldaten und eine Soldatin im Einsatz. Gruppenführer Tobias Rapp hat schon viel Erfahrung in der Kontaktnachverfolgung. Nach Einsätzen im Gesundheitsamt in Frankfurt und Wiesbaden ist das jetzt sein dritter Einsatz im Kampf gegen Corona. Sonst ist er eher mit logistischen Aufgaben der Planung und Steuerung von Manövern und Übungen befasst.

Sabine Fiedler ist die einzige Frau, die seit diesem Einsatz dabei ist. Sie wohnt mit fünf weiteren Kameraden in einem Hotel in Friedberg. Auch sie hat schon reichlich Erfahrung mit der Kontaktnachverfolgung. Fast ein Jahr lang hat sie im Gesundheitsamt in Wiesbaden Dienst geleistet.

Der Arbeitstag von Sabine Fiedler beginnt morgens um 8 Uhr und geht bis 17 Uhr von Montag bis Samstag. Dafür gibt es dann immer wieder ein paar Tage frei. Von der Wetterau hat Sabine Fiedler freilich noch nicht allzu viel gesehen. An der Eisbahn in Friedberg war sie und hat dort einen Glühwein getrunken, „die Kaiserstraße hoch und runter, ein schönes Städtchen“, stellt sie fest.

Ihr wichtigstes Arbeitsgerät bei ihrem Einsatz im Wetteraukreis ist das Telefon. „Die meisten Leute sind sehr verständig, wenn ich sie anrufe, und wollen einfach nur wissen, was sie jetzt nach ihrer Infektion zu tun haben.“ Es gibt allerdings auch weniger angenehme Anrufe, wo Menschen sie in Diskussionen verwickeln wollen. „Das hat gar keinen Sinn, weil wir hier einfach unseren Job machen und einen Beitrag leisten, die Pandemie einzudämmen. Es gibt auch Menschen, die einfach das Gespräch verweigern und den Telefonhörer auflegen. Die werden dann in den nächsten Tagen Besuch vom Ordnungsamt bekommen. Der Verstoß gegen die Auflagen der Quarantäneanordnung wird ein Ordnungswidrigkeitsverfahren und Bußgelder nach sich ziehen.“

Landrat Jan Weckler dankte den Angehörigen der Bundeswehr für ihren Einsatz: „Seit Jahresbeginn haben wir immer wieder Bundewehreinheiten zur Unterstützung im Kampf gegen das Corona-Virus gehabt. Auch die Soldaten aus dem Standort Stadtallendorf sind eine echte Unterstützung, die uns ganz real hilft, möglichst schnell die infizierten Menschen zu informieren. Was Sie hier machen, ist auch ein Stück Verteidigung unseres Landes, im konkreten Fall gegen ein Virus.“

Foto (von links): Amtsarzt Dr. Reinhold Merbs, Landrat Jan Weckler, Mark Rieke, Philipp Mann, Gruppenführer Tobias Rapp, Oliver Schulz, Damian Gandy und sitzend Sabine Fiedler.



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